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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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dennoch wie ein Feuer an, das Darius’ Nervenbahnen durchflutete. Er strich über die Wand des Portals und nahm eine Handvoll Magie von dort auf, die er nun dem Dämon entgegenschleuderte. Sie traf mit solcher Wucht, dass Amadja quer durch die schmale Öffnung polterte und benommen liegen blieb.
    Darius sprang zur Pforte, um sie zu schließen, da stellte Tain sich ihm in den Weg.
    »Ich kann das nicht zulassen«, sagte er.
    »Was?« Darius traute seinen Ohren nicht. »Geh beiseite!«
    Doch Tain schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht.«
    »Du weißt ja nicht, was du da tust!«, gab Darius zurück. »Wenn diese Dämonen herauskommen, sterben fast alle Menschen in New York City.«
    »Das ist der Plan, großer Bruder«, erwiderte Tain gelassen, »dieses elende, beschissene Leben zu beenden.«
    In diesem Moment erholte Amadja sich wieder und wischte einen Blutstropfen von seiner aufgeplatzten Lippe. Dabei warf er Darius einen bösen Blick zu, bei dem ihm eiskalt wurde. Er reagierte mit aller Wut, die sich in ihm aufgestaut hatte – Wut darüber, was Amadja seinem Bruder und Lexi angetan hatte und was er der Welt antun wollte.
    »Ich werde dich vernichten!«, schwor er dem Dämon, und sein Blick versprach noch weit mehr, als er in Worte zu fassen vermochte.
    »Nur zu!«, höhnte Amadja.
     
    Draußen in dem Gewölbe stand Lexi, die auf die Öffnung starrte und sich fragte, was dort drinnen vor sich ging. Sie trat näher an das Portal heran und überlegte, ob sie irgendwie helfen könnte. In diesem Moment hörte sie ein Geräusch von der anderen Seite des Raumes. Als sie sich umdrehte, sah sie Daphne hereinkommen. Ihre Haut leuchtete von der Lebensmagie, die sie einem ihrer unglückseligen Partner geraubt hatte. Dagegen verblasste Lexis eigene Magie, die ja schon stärker als üblich war, und ihr wurde schlecht, wenn sie daran dachte, wie viele Männer für diese Menge hatten geopfert werden müssen. Noch dazu kochte sie vor Zorn bei der Vorstellung, dass diese Kreatur sich an Darius vergriffen hatte. Es wurde Zeit, dass sie bezahlte.
    Lexi bewegte sich nicht, als die pinkhaarige Verführerin sich dem Sammelbassin näherte und anscheinend gar nichts von ihrer Umgebung wahrnahm. Mit der Grazie einer geübten Liebhaberin strich sie mit der Hand von ihrer Schulter den Arm hinunter. Eine milchige Substanz löste sich ab, die an ihren Fingern haftete, bis sie die Magie ins Becken fallen ließ.
    Erst bei dem Lärm des Kampfes, der aus dem Portal drang, hob der Sukkubus den Kopf und bemerkte offenbar erst jetzt den vertikalen Lichtbalken, der in der Luft schwebte. Er starrte ihn eine Weile an, bevor er sich erneut daranmachte, die Magie von seinen Armen zu streichen. Währenddessen ertönte ein zischender Laut, gefolgt von einem schwarzen Blitz und einem ebenso dunklen Schatten, der aus dem Portal entwich und durch den Raum segelte.
    Eine Sekunde später gesellte sich ein zweiter Schatten dazu, und beide flogen ziellos durchs Gewölbe. Danach erschienen ein dritter, ein vierter und so fort, bis ein Dutzend oder mehr Schatten wie dunkle Geister durch den Raum schwebten. Als einer an Lexi vorbeisegelte, fühlte sie die eisige Kälte der Todesmagie und begriff, dass dies die Schattendämonen sein mussten, die über Jahrhunderte gefangen gewesen waren.
    Ein Schrei lenkte ihre Aufmerksamkeit gerade rechtzeitig zu dem Sukkubus zurück, um zu sehen, wie ein Dämon im Vorbeiflug dessen Arm streifte. Daphne schrie noch einmal auf, und nun wehte Lexi der Gestank verbrannten Fleisches entgegen. Als der Dämon wieder zu den anderen zurückflog, bemerkte Lexi, dass er nicht mehr transparent war wie zuvor. Ja, es kam ihr vor, als würde er Gestalt annehmen. Nun verstand sie, was hier vor sich ging: Die Schatten nährten sich von der Lebensmagie des Sukkubus – genau wie dieser es bei seinen menschlichen Opfern getan hatte.
    Der Sukkubus duckte sich, um den Schatten auszuweichen, die mittlerweile im Senkflug angriffen. Sie vermehrten sich rasant schnell, wie Fledermäuse, die beim ersten Lichtstrahl aus der Höhle strömten. Und sie waren überall. Daphne drehte sich um und wollte hinausrennen, aber Lexi stellte sich ihr in den Weg.
    »Wo willst du hin?«
    Daphne riss zunächst die Augen weit auf, fing sich jedoch schnell wieder und lächelte Lexi an. »Hallo, Süße«, säuselte sie.
    Prompt fühlte Lexi, wie die tiefblauen Augen der Frau sie geradezu einsogen. Ihr war nie aufgefallen, wie umwerfend schön sie war – weibliche

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