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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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erinnern.« Er begann, auf und ab zu gehen, und sie konnte nicht umhin, Mitleid mit ihm zu haben. »Du hast dein Gedächtnis schon einmal verloren, und es kam wieder«, tröstete sie ihn. »Es dauert eine Zeit, aber es kommt zurück. Ganz sicher. Du musst Geduld haben.«
    Als er von ihr wegging, sah sie auf seinen Rücken. Sie dachte daran, wie die festen Muskeln sich angefühlt hatten, als sie mit ihren Fingern über die Tattoos gestrichen hatte.
    »Warte mal!«, sagte sie auf einmal. »Da stimmt etwas nicht.«
    Er wandte sich zu ihr, aber sie packte seinen Arm und drehte ihn wieder so, dass er ihr den Rücken zukehrte. Sie wanderte mit den Fingern ein Tattoo nach dem anderen ab, aber das, nach dem sie suchte, war nicht da.
    Nördlich von meinem Arsch.
War es das, was er gesagt hatte?
    Sie legte die Arme um ihn und öffnete seine Hose. »Entschuldige, aber das ist wichtig.«
    »Nur zu, Baby!«, raunte er begeistert. »Ich mag Frauen, die wissen, was sie wollen. Kein Wunder, dass wir befreundet sind!«
    Wieder verdrehte sie die Augen, unterbrach ihre Suche aber nicht.
    Zum Glück blieb er ruhig stehen, als sie ihm die Hose weit genug herunterzog, um seinen unteren Rücken zu sehen. Es war nicht da.
    »Und?«, fragte er.
    »Es ist nicht da. Dein Schlüssel-Tattoo fehlt.«
    Ein besorgter Ausdruck huschte über seine Züge, als sie sich beide zur Portalöffnung umdrehten. Darius zog sich hastig die Hose hoch und stellte sich neben Lexi. In der Öffnung erschien ein Spalt, aus dem eine Hand ragte, die Darius’ goldenen Schlüssel hielt.
    Bevor einer von ihnen reagieren konnte, floss die Magie von unter der Deckenwölbung auf den Schlüssel zu.
    Dann begann der Lichtkreis des Vollmonds zu glühen, und langsam dehnte sich ein Strahl von dort nach unten, bis er mit der Magie verschmolz, die auf den Schlüssel zuströmte.
    »Das also ist dein Plan«, flüsterte Darius gerade laut genug, dass Lexi ihn verstand.
    »Was?«, fragte sie und sah ihn an.
    »Amadjas Plan.« Er packte sie bei den Armen. »Das ist nicht irgendein Portal. Ich muss sie aufhalten, ehe sie die Pforte öffnen.«
    »Welche Pforte?« Sie verstand überhaupt nichts mehr.
    Je mehr Lebensmagie hindurchfloss, umso weiter öffnete das Portal sich.
    Darius rannte darauf zu. »Die Höllenpforte.«
    »Ach du Schande!«, fluchte sie. »Warte!« Sie lief ihm nach. »Du kannst da nicht rein!«
    »Ich muss«, rief er, »bleib hier!« Er erreichte das Portal und tauchte in die Öffnung.
    Auf der anderen Seite sprang er auf seine Füße. Um ihn herum war weißes Licht, das ihn zunächst blendete. Dann aber entdeckte er weiter hinten Amadja und Tain, dort, wo das Gefängnis für 666 Dämonen gebaut worden war. Amadja sah schon blass und entkräftet aus. Der Aufenthalt in dem lebensmagischen Portal setzte ihm zu, leider aber würde er ihn nicht zerstören, sondern ihn lediglich einiges an Kraft kosten. Das erklärte, warum er Tain brauchte.
    Das Gefängnis wie auch das Portal waren von Ra errichtet worden und konnte nur von einer anderen Gottheit geöffnet werden – oder von jemandem mit starker Lebensmagie, wie einem Unsterblichen.
    Darius preschte vor, um Tain aufzuhalten, aber ehe er bei ihm war, ging das Gefängnistor auf, und der erste Dämon schlüpfte heraus: ein unförmiger dunkler Schatten, der an ihm vorbeisegelte und Wellen eisigen Übels über seine Haut jagte. Zwei weitere Dämonen folgten, danach immer mehr. Darius hatte keine Ahnung, wie er sie alle aufhalten sollte.
    Ein Schmerz auf seiner Brust verriet ihm, dass Fury freigelassen werden wollte. Darius war klar, dass der Bocca-Dämon jeden einzelnen der Schattendämonen jagen und vernichten würde.
    Er berührte seine Brust, und Fury erwachte zum Leben.Der Drache schwoll auf die Maße eines großen Hundes an und schoss geradewegs auf den nächsten entweichenden Dämon los. Nur nebenher bekam Darius mit, wie Fury nach dem Schatten schnappte und ihn verschluckte. Währenddessen war er ausschließlich darauf konzentriert, das Gefängnis zu erreichen. Amadja und Tain aber versperrten ihm den Weg, was Darius nicht davon abhielt, vorwärtszustürmen und Amadja mit einem Überraschungsschlag aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    Der Dämonenfürst torkelte, fiel jedoch nicht und konterte mit einem heftigen Hieb.
    Als Darius zurückstolperte, sammelte Amadja seine Magie und feuerte einen schwarzen Strahl ab. In diesem von Lebensmagie erfüllten Portal wurde die schwarze Magie deutlich gedämpft, fühlte sich aber

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