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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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willenlos zu machen. »Ich heiße nicht mehr Lilith«, erwiderte sie trotzig, »sondern Daphne.« Lilith war der Name gewesen, den sie vor ihrer Gefangenschaft benutzt hatte, und sie brauchte wahrlich nicht an jene Zeit erinnert zu werden.
    »Daphne«, korrigierte er sich, »bitte beschreib den Mann!«
    Sie sprach mit Amadja, aber Tain war es, der reagierte. »Darius.«
    Überrascht wandte sie sich zu ihm. »Du kennst ihn?«
    »Er ist mein Bruder.«
    Daphne merkte, wie ihr vor Schreck der Mund offenstand. »Ein Unsterblicher? Ich sah das Pentagramm-Tattoo in seinem Nacken, aber auch mit all der Lebensmagie fühlte er sich nicht so stark wie ein Unsterblicher an.«
    »Bist du sicher, Tain?«, fragte Amadja sichtlich besorgt.
    »Absolut«, sagte der Unsterbliche und rieb die Finger, als spürte er immer noch die Magie. »Ich erkenne seine Essenz. Und wenn er hier ist, können es die anderen auch sein.«
    Amadja ballte die Hände zu Fäusten. »Unmöglich! Wir haben den Zauber abgebrochen.«
    »Anscheinend nicht«, entgegnete Tain verwundert.
    Amadja seufzte. »Dann müssen wir unsere Pläne entsprechend ändern, es sei denn …« Er sah Daphne an. »Du sagtest, du hast Darius schlafend in dem Hinterzimmer des Clubs zurückgelassen?«
    Sie nickte.
    »Bring uns zu ihm!« Nun wandte er sich wieder zu Tain. »Vielleicht können wir uns gleich hier und jetzt um ihn kümmern.«
    Obwohl sie verwirrt war, wollte Daphne lieber keine Erklärungen verlangen, sondern führte sie durch die Tunnel zurück zu dem Zimmer, in dem sie mit Darius gewesen war.
    »Er war hier!«, rief sie entgeistert aus, als sie den Raum leer vorfanden. »So schnell kann er sich unmöglich wieder erholt haben!«
    »Er kann, wenn er ein Unsterblicher ist«, widersprach Tain ihr, der kein bisschen überrascht schien, dass sein Bruder fort war.
    »Wie dem auch sei«, schaltete Amadja sich ein, »wenn er uns hier vermutet, wird er wiederkommen, und dann kümmern wir uns um ihn.« Er sah Daphne an. »Glaubst du, du kannst ihn noch einmal ins Hinterzimmer locken, Süße?«
    Sie schenkte ihm ihr verführerischstes Lächeln. »Das weißt du doch.«
    Amadjas leises Lachen erfüllte den Raum, als er zu ihr kam und sie in seine Arme nahm. »Tain, lass uns allein!«, befahl er, ohne die Augen von ihrem Gesicht abzuwenden.
    Daphne spürte Tains stechenden Blick in ihrem Rücken, war allerdings zu sehr von Amadjas Zunge in ihrem Mund gefesselt, um sich darum zu scheren.
     
    Lexi hatte miserable Laune, als sie am nächsten Morgen zur Arbeit kam.
    »Guten Morgen«, begrüßte Marge sie fröhlich.
    Lexi knurrte irgendetwas.
    »Ups, da ist aber jemand mächtig angefressen. Dabei dachte ich, du wärst heute quietschvergnügt, nachdem du gestern Abend unseren Flüchtigen aufgemischt hast.« Marges blaue Augen funkelten amüsiert. »Tja, ich weiß nicht, ob es deine Laune hebt oder senkt, aber du hast Besuch.«
    Neugierig blickte sie durch den offenen Türbogen in den Wartebereich und sah Darius dort sitzen.
    Eindeutig stimmungssenkend, dachte sie, als sie zu ihm ging. »Was machst du hier?«, fragte sie, ohne sich mit Floskeln aufzuhalten. »Solltest du nicht im Flieger nach Seattle sitzen?«
    Er blickte sie mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an. »Sie kennen mich?«

[home]
Kapitel 4
    L exi verdrehte die Augen. »Hör mal, ich bin nicht in der Laune für dämliche Spielchen, also, falls du deshalb hier bist, kannst du gleich wieder verschwinden!«
    Sie drehte sich um und wollte gehen, doch Darius sprang auf und griff nach ihrem Arm. Wütend blickte sie erst auf seine Hand, dann in sein Gesicht. »Du bist vielleicht unsterblich«, zischte sie, »aber solltest du deine Extremitäten nicht auf Kommando nachwachsen lassen können, lässt du mich lieber los!«
    Wieder trat dieser merkwürdige Ausdruck auf sein Gesicht, wie eine Mischung aus Überraschung und Belustigung. Er ließ ihren Arm los und hob beide Hände, um ihr zu bedeuten, dass er vollkommen harmlos war. Dann langte er in seine Tasche und zog ihre Visitenkarte hervor. »Hast du mir die gegeben?«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Das weißt du doch. Was ist los, Darius?«
    »Ich heiße Darius?« Er sah aus, als müsste er den Klang des Namens erst einmal verarbeiten, ehe er blinzelte und sich wieder auf sie konzentrierte. »Heute Morgen wachte ich in einem fremden Zimmer auf, mit nichts als dieser Kleidung, der Visitenkarte und einem Riesenproblem.«
    Lexi betrachtete ihn genauer, denn ihr kam der Gedanke,

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