Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
Vom Netzwerk:
würde er darum geben, zwischen diesen Schenkeln zu sein!
    »Allmächtiger, was für ’ne scharfe Braut!«
    Darius, jäh aus seinen Gedanken gerissen, runzelte die Stirn und sah den Kobold wütend an, der Lexi unverhohlen anstarrte. Nun zwinkerte er Darius zu. »Die würd ich gern mal durchnehmen!«
    Mit einem Ruck zog Darius den Kobold an der Schnur nach vorn, bis dessen Gesicht geradewegs mit seiner Faust kollidierte. »Guck weg!«
    Der Kobold hielt sich die blutende Nase und stieß einen Schwall von Obszönitäten aus. »Scheiße, Mann! Du hast mir gar nix zu sagen!«
    Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, reichte Darius Lexi ihre Sachen. Erst dann wandte er sich wieder dem Kobold zu. »Das habe ich durchaus. Und jetzt dreh dich um, damit die Lady sich ungestört ankleiden kann!«
    »Nein!«, konterte der Kobold trotzig wie ein Fünfjähriger. Dazu plusterte er sich auf und machte einen Schritt auf Darius zu, was eher sehr komisch wirkte, da er dem Unsterblichen nur bis zum Schritt reichte. Darius wusste, was der Zwerg vorhatte, und in dem Moment, als dieser mit der Faust ausholte, um ihm in die Weichteile zu schlagen, tippte Darius sich an die Brust und ließ Fury los.
    Der tätowierte Drachenkopf erwachte brüllend zum Leben und nahm binnen Sekundenbruchteilen die Ausmaße eines mittleren Ponys an. Vor Furcht riss der Kobold die Augen weit auf und glotzte das grölende Biest mit den mehrreihigen messerscharfen Zähnen an. Zugleich stießen Feuerschwaden aus den Nüstern des Drachen, worauf der Kobold so weit zurücksprang, wie es die Schnur erlaubte – was nicht weit war.
    Lexi, die inzwischen wieder angezogen war, tauchte neben ihnen auf. Mit einem kurzen Blick zu ihr vergewisserte Darius sich, dass sie keine Angst hatte. Er hätte es ahnen müssen! Statt sich vor dem Drachen zu fürchten, sah sie erst ihn, dann Darius wutentbrannt an.
    »Ich würde es zu schätzen wissen, wenn ich den Gefangenen in einem Stück abliefern könnte«, zischte sie, »vorzugsweise lebendig!«
    »Wieso?«, fragte Darius verständnislos. »Das ist reine Zeitverschwendung.«
    Wortlos nahm sie ihre Handschellen und versuchte, sie Paddy anzulegen, aber der zappelte viel zu wild und wollte nicht aufhören, an der Schnur zu zerren. »Was schlägst du vor?«, fragte sie schließlich mit zusammengebissenen Zähnen, als es ihr partout nicht gelang, die Hände des Kobolds zu packen.
    Darius zuckte mit den Schultern. »Ich kann ihn von Fury fressen lassen. Den vermisst sowieso keiner.« Bei diesem Vorschlag senkte Fury den Kopf, so dass er den Kobold flach auf den Boden drückte.
    Darius sah, dass Lexi die Gelegenheit nutzte und sich vorsichtig dem Kobold näherte. Während sie Fury aufmerksam beobachtete, legte sie dem Zwerg die Handschellen an. »Jetzt pfeif das Ding zurück!«, befahl sie Darius. »Ich bringe ihn ins Gefängnis. Er ist zwar nicht viel wert, aber Kleinvieh macht auch Mist, und irgendwie muss ich meinen Lebensunterhalt bestreiten.«
    Auf eine Handbewegung von Darius hin schrumpfte Fury auf die Größe seiner Faust und tauchte dann wieder als Tattoo in die Haut auf seiner Brust ein.
    Als Darius aufsah, starrte Lexi ihn schon wieder – oder immer noch? – wütend an. Unwillkürlich musste er grinsen, denn er genoss es, sie zu provozieren. So wie neulich … Er schüttelte den Kopf, um den Nebel zu vertreiben und das verschwommene Erinnerungsbild klarer zu erkennen.
    »Wir haben das schon einmal gemacht, oder?«
    Ein Leuchten ging über Lexis Gesicht. »Ja! Das haben wir – gestern. Weißt du es wieder? Es war gleich, nachdem du erschienen bist.«
    »Ich weiß es nur noch ungefähr.« Die Erinnerung an den Schmerz kam ihm, und er wusste noch, dass er den Rufzauber vernommen hatte, der ihn zur Erde bestellte. Ebenso erinnerte er sich an seinen Streit mit Sekhmet und daran, dass ihn etwas fortzog, bevor er vor Lexi stand. Ein paar Lücken klafften allerdings.
    »Der Rest kommt noch«, versicherte sie ihm, als wüsste sie, welche Sorgen er sich machte.
    Er lächelte sie dankbar an und ging mit ihr zum Ende der Seitengasse, den Kobold hinter sich herziehend. Als ein Taxi vor ihnen hielt, stieg er mit Lexi und dem Gefangenen auf die Rückbank.
    »Würd sich für euch lohnen, mich laufen zu lassen«, sagte Paddy Darby einige Minuten später.
    »Wie bitte?« Lexi sah den Kobold interessiert an.
    »Du hast doch gesagt, du musst deinen Lebensunterhalt verdienen«, erklärte er.
    Lexi blickte zu Darius, der keine Miene

Weitere Kostenlose Bücher