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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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ihr getan hatten. Energisch vertrieb sie die Bilder wieder aus ihrem Kopf.
    »Deshalb bestellte Sekhmet mich ins Traumreich. Sie wollte mich davor warnen, dass ich in Schwierigkeiten geraten könnte«, endete er irritierend sachlich.
    »Zum Beispiel?«
    Er seufzte tief, und inzwischen wusste sie, dass er es jedes Mal tat, wenn er schlechte Neuigkeiten hatte. »Zum Beispiel ist das Tattoo verwundbar, was bedeutet, dass ich es folglich auch bin.«
    »Wie verwundbar?« Als er nicht antwortete, packte sie seine Hand, damit er aufhörte, die Paprikaschote zu würfeln. »Darius, das Tattoo ist über deinem Herzen. Wie verwundbar bist du genau?«
    Er sah sie an und lächelte. »Du klingst ja richtig besorgt.«
    Dass er recht hatte, machte sie beinahe wütend. »Ich
bin
besorgt! Sollte dir etwas passieren, wer hält dann den Dämon und Tain auf?«
    Er legte das Messer ab, fasste sie sanft bei den Oberarmen und drehte sie zu sich, bis sie gar nicht anders konnte, als ihm ins Gesicht zu sehen. Seine Nähe machte ihr das Denken unmöglich. »Keine Sorge, um die kümmere ich mich. Vor allem aber habe ich meinen Flug nach Seattle schon zu lange hinausgeschoben.«
    Auch wenn sie es einsah, stimmte sie die Aussicht, ihn davonfliegen zu sehen, nicht unbedingt froh. »Ich buche dir einen Flug, und du kannst inzwischen Adrian anrufen und ihm erzählen, was los ist. Mich überrascht, dass er sich nicht längst gemeldet und nachgefragt hat, wo du bleibst.«
    »Ich danke dir für deine Hilfe«, sagte er.
    Sie nickte nur verlegen und dachte, dass sie jetzt an ihren Computer gehen sollte, aber sie konnte es nicht – nicht, solange er sie auf eine Weise ansah, die ihr das Gefühl gab, sie würde in seinem Blick versinken. Und dann war auch schon sein Mund auf ihrem.
    Unweigerlich öffneten sich ihre Lippen, eher vor Schreck denn vor Lust, was Darius nutzte, um mit der Zunge in sie einzudringen. Er schmeckte nach Gefahr und Abenteuer, und die Intensität seines Kusses raubte ihr den Atem wie auch den Verstand.
    Automatisch legte sie die Arme um ihn und erwiderte seinen Kuss mit dem Ungestüm des Wildtieres, das in ihr schlummerte. Von einer Sekunde zur anderen regte sich eine Leidenschaft in ihr, die ihr beinahe Angst machte. Als er den Kuss schließlich löste, war Lexi froh, zu sehen, dass es ihn ebenso erschüttert hatte wie sie.
     
    Der Kuss fuhr Darius bis ins Mark.
Wenn alles vorbei ist, komme ich zu dir zurück.
Er sprach die Worte nicht laut aus, denn das konnte er nicht, da doch die Chance bestand, dass er die nächsten Wochen nicht überlebte. Aber die Götter hatten ihn nicht grundlos zu dieser Frau gebracht, und er glaubte, den Grund allmählich zu begreifen. Unmöglich beschränkte er sich darauf, dass sie den Kontakt zu seinem Bruder herstellte. Als er sie ansah, erkannte er, dass sie von dem Kuss benommen, jedoch nicht wütend war. Und diese Erkenntnis wiederum ließ ihn lächeln. »Die Flugreservierung«, erinnerte er sie leise.
    Sie blinzelte mehrmals, als hätte sie Schwierigkeiten, wieder klar zu sehen, dann nickte sie. »Richtig.« Widerwillig ließ er sie einen Schritt zurücktreten. »Du solltest etwas essen. Ich fahre inzwischen den Rechner hoch.« Mit diesen Worten schaufelte sie ihm etwas auf einen Teller, und er tat sich daran gütlich, während Lexi an ihrem Computer hockte.
    Zwanzig Minuten später war Darius am Telefon und erklärte Adrian alles über den Gedächtnisverlust und den verpassten Flug. Absichtlich ließ er aus, was er von Whitley über seine Verwundbarkeit erfahren hatte. Adrian würde sich weigern, Darius mithelfen zu lassen, wenn er wusste, dass dessen Leben in Gefahr war.
    Nachdem er Adrian die neuen Flugdaten gegeben und aufgelegt hatte, schien es Lexi und ihm klüger, nicht länger in ihrer Wohnung zu bleiben. Also nahmen sie ein Taxi zum Flughafen. Lexi half ihm beim Einchecken, und weil danach immer noch Zeit war, stand sie mit ihm vor der Sicherheitsschleuse und ging ein weiteres Mal alles mit ihm durch.
    »Was auch passiert – nimm keines deiner Tattoos ab! Falls doch, werden sie dich nicht nur aus dem Flieger schmeißen, sondern dich auch festnehmen.« Sie wartete, bis er genickt hatte, ehe sie fortfuhr: »Du hast kein Gepäck, das du einsammeln musst, also folgst du nach der Landung einfach den anderen Leuten, die alle zur Ankunftshalle gehen. Dort warten Amber und Adrian auf dich.«
    Er lächelte. »Ich krieg das schon hin. Ein Flughafen kann unmöglich schlimmer sein als die

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