Geliebter der Nacht
deine Zunge, wenn du nicht gleich wieder zurückwillst!«, warnte O’Rourke ihn finster. Wäre es nach ihm gegangen, hätte der kleine Drecksack da drinnen weitergeschmort, aber aus irgendwelchen Gründen wollte Amadja, dass er herauskam. »Komm schon!«, befahl er schroff und ging voraus. »Amadja will dich sehen.«
Er wurde immerhin mit einem sofortigen Stolpern des Zwergs belohnt.
»Wieso?«
»Woher soll ich das wissen?«, knurrte O’Rourke. Und genau das war sein Problem: Er wusste nie, was los war, weil Amadja ihm nichts erzählte. Stattdessen erzählte er dem rothaarigen Durchgeknallten alles, nicht aber O’Rourke, dem Anführer der Vlads!
»Vielleicht will er bloß wissen, ob alles für die Weihe bereit ist«, schlug Darby hoffnungsvoll vor.
»Oder vielleicht will er wissen, wieso du dauernd im Knast landest?«, konterte O’Rourke. »Übrigens werden die Kautionskosten für dich – wieder einmal – mit deiner Beteiligung verrechnet.«
Ohne dass O’Rourke ein weiteres Wort sagte, gingen sie hinaus auf den Gehweg, wo er ein Taxi herbeiwinkte. Je eher sie wieder im Club waren, umso besser.
»Es ist vorbei, mein Süßer«, schnurrte Amadja in der samtsüßen Stimme seiner weiblichen Gestalt Aja. Tain stützte sich mit den Händen an der Wand ab, der gigantische Körper roh und blutend, wo vorher die Hautstreifen abgeschält worden waren, zitternd und bebend vor Schmerz und Angst.
Aja warf das Messer beiseite, das sich sogleich in Luft auflöste. Sie strich seitlich über ihren nackten Körper, sichtlich ihre derzeitigen Formen genießend: die vollen Brüste, die schmale Taille und die sanft gerundeten Hüften.
Dann ging sie nahe genug an Tain heran, um seine Körperwärme zu spüren, und strich ihm sanft die schweißnassen roten Locken beiseite, bevor sie ihm ins Ohr flüsterte: »Keiner liebt dich mehr als ich, Tain.« Sie küsste ihn sachte auf die Wange.
Immer noch sprach Tain kein Wort, flehte nicht um Gnade oder Trost. Er stand einfach da und wartete, dass sie über sein Schicksal entschied – ob sie ihn weiterfolterte oder ihn für seine Tapferkeit belohnte.
Sein Körper begann bereits in der den Unsterblichen eigenen Weise zu heilen, auch wenn Jahrhunderte dieses Rituals seine Haut in eine einziges Narbengewebe verwandelt hatten. Bei dem Anblick beschleunigte Ajas Puls sich, und sie brannte vor Verlangen. Unterhalb eines Vampirclubs zu leben und sich ausschließlich von den sexuellen Energien der Besucher zu ernähren, hatte zur Folge, dass sie dauernd Lust verspürte.
»Dreh dich um, Tain!«, flüsterte sie und lächelte, als er zögerte. »Dreh dich um, damit ich dich erfreuen kann – genauso intensiv, wie ich dir vorher Schmerz zufügte!«
Ganz langsam befolgte er ihre Anweisung, denn seine Wunden machten jede Bewegung schmerzhaft. Sobald er sich umgedreht hatte, fiel ihr Blick auf sein steifes Glied, das sich ihr entgegenreckte. Selbst nach all den Jahren fand sie die Größe immer noch beeindruckend.
Sie ging vor ihm in die Knie, umschloss Tains Erektion mit den Lippen und nahm sie tief in ihren Mund auf. Wenngleich er es zu unterdrücken versuchte, entwand sich doch ein Stöhnen seiner Kehle. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass er die Fäuste ballte. Ansonsten verhielt er sich vollkommen ruhig, während sie ihn mit der Zunge neckte.
Seine Beine begannen zu zittern, als er sich dem Orgasmus näherte. Kurz bevor er kam, hörte sie auf und wartete bewegungslos ab, bis seine Erregung wieder verebbte. Sie wollte nicht, dass er zu früh zum Höhepunkt gelangte.
Nachdem das Zittern nachgelassen hatte, begann sie von neuem, ihn zu liebkosen und mit Lippen und Zunge zunehmend schneller über seine Erektion zu gleiten.
Bald fingen seine Beine wieder zu zittern an, irgendwann ergriff das Beben seinen ganzen Körper. Als er genug hatte, stieß Tain einen animalischen Schrei aus, hob Aja hoch und drehte sie um, so dass sie mit dem Rücken an der Wand lehnte. Dann drang er mit einem einzigen Stoß tief in sie ein und übernahm so die Kontrolle über ihren Liebesakt.
Wieder und wieder stieß er mit einer an Verzweiflung grenzenden Wucht in sie hinein, und sie genoss alles, was er ihr zu geben hatte. Schließlich erreichten sie gemeinsam den Höhepunkt.
Eine lange Zeit lehnten sie an der Wand, die Arme umeinandergeschlungen und zu erschöpft, um sich zu rühren. In siebenhundert Jahren war der Liebesakt mit Tain ausnahmslos spektakulär gewesen, und manchmal fragte der Dämon sich,
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