Geliebter der Nacht
Vampiren gleichzeitig anzugreifen, deshalb gingen sie jeweils in Vierer- oder Fünfergruppen auf die beiden los. Für Darius und Ricco wurde es auf diese Weise natürlich leichter, sie abzuwehren, zumal sie bewaffnet waren. Nur leider wurde jeder niedergestreckte Vampir prompt wieder durch einen neuen ersetzt. Die Schlacht schien überhaupt kein Ende zu nehmen.
Wie lange sie schon kämpften, wusste Darius nicht, aber nachdem schon eine ganze Anzahl von Vampiren am Boden lag, fiel ihm auf, dass Ricco immer heftiger atmete. Im Gegensatz zu ihm war der Vampir nicht an längere harte Kämpfe gewöhnt. Darius war klar, dass Riccos Kräfte rapide schwanden, weshalb er seinen eigenen Einsatz noch verstärkte und so viele Vampire tötete, wie er konnte.
Nachdem er den vierten geschafft hatte, wurden er und Ricco getrennt. Darius wollte sich zu ihm vorkämpfen, aber drei andere Vampire gesellten sich zu den zweien, gegen die er bereits kämpfte, und er kam nicht von der Stelle. Wieder und wieder schwang er sein Schwert, und seine Armmuskeln begannen allmählich zu brennen. Das war seltsam, denn er hatte früher viel längere Kämpfe als diesen ausgetragen und nie Ermüdungserscheinungen gezeigt.
»Runter mit dem Schwert, oder ich schneide Ricco das Herz mit deinem Dolch heraus!«, schrie Carlos. Darius hieb weiter nach den anderen Vampiren, doch diese traten zurück, bis sie außerhalb seiner Reichweite waren, so dass er allein zurückblieb.
Er sah Carlos neben Ricco, der von zwei Vampiren festgehalten wurde. Der Blick, den Ricco ihm zuwarf, hatte nichts Flehendes, sondern war eher entschuldigend. »Lass ihn los!«, befahl Darius.
»Waffe runter!«, konterte Carlos und zog die Klinge über Riccos Hals, worauf eine schmale rote Blutlinie erschien. Darius ließ sofort sein Schwert fallen. Er brauchte keine Waffe, um die Vampire zu besiegen. Dazu benötigte er lediglich Zeit.
»Okay«, sagte er und ging einen Schritt auf Abstand zu seinem Schwert. »Ich habe gemacht, was du wolltest. Jetzt lass Ricco los!«
Carlos lachte. »Wohl kaum!«
Seine Weigerung überraschte Darius nicht. Er sollte also Hilfe aktivieren. Als er gerade den Kopf neigte, um Fury zu berühren, wurden seine beiden Arme plötzlich von hinten gepackt. Darius wehrte sich mit aller Kraft, aber sechs Vampire hielten ihn, und er konnte sich nicht befreien.
Carlos schlenderte auf ihn zu, ein böses Grinsen auf dem Gesicht. »Deine Bemühungen waren geradezu heldenhaft«, sagte er hämisch, »aber jetzt ist es Zeit zum Sterben.«
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Kapitel 10
A uf ein Nicken von Carlos drehten die Vampire, die Darius festhielten, dessen Kopf mit solcher Wucht zu einer Seite, dass er einen Genickbruch fürchtete. Dann beugte Carlos sich vor, um die Zähne in seinem Hals zu versenken.
»An deiner Stelle wäre ich vorsichtig!«, rief Ricco. »Merkst du es nicht? Er ist kein Mensch. Wer weiß, was sein Blut mit dir anstellt.«
Ehe seine Zähne Darius’ Haut berührt hatten, richtete Carlos sich wieder auf. »Was meinst du damit?«
»Du hast doch gesehen, wie diese Waffen direkt aus seiner Haut heraustraten. Du fühlst seine Energie. Ich weiß nicht, was er ist, Mann, aber ich würde ihn nicht einfach so aussaugen.«
Carlos gestikulierte zu den Vampiren, die Ricco hielten, sie sollten näher kommen, und für einen Moment trafen sich ihre Blicke. Sekunden später fühlte Darius einen stechenden Schmerz, als zwei Zähne in seinen Hals eindrangen. Er hörte Ricco schlucken und zwang sich, Ruhe zu bewahren. Zwar würde er den Blutverlust überleben, aber je mehr er verlor, umso schwächer wurde er.
Schließlich hob Ricco wieder den Kopf, und ein Leuchten huschte über seine Züge, als er Darius ansah.
»Warum hast du aufgehört?«, donnerte Carlos und kam näher. »Du trinkst, bis ich sage …«
Mit einer blitzschnellen Bewegung schleuderte Ricco die beiden Vampire weg, die ihn hielten, als wögen sie nichts, und wandte sich zu Carlos. »Du hättest bei den Bloods bleiben sollen.« Und bevor der andere Vampir wusste, wie ihm geschah, schnellte Riccos Faust vor, stieß ein Loch in Carlos’ Brust und riss ihm das Herz heraus.
Carlos hatte gerade noch Zeit, überrascht zu gucken, ehe er tot zu Boden fiel.
Im nächsten Moment schrumpelte seine Haut zusammen, bis sie wie Pergament auf seinen Knochen lag.
Die anderen Vampire beobachteten die Szene entsetzt, und Darius nutzte die Gelegenheit, um sich von ihnen zu befreien. Mit einem Klatscher auf seine Brust aktivierte
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