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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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sich ab, und Darius wusste, was der kleine Mann ihm nicht erzählte: dass er sich ein bisschen zu sehr darauf spezialisiert hatte, neue Umwandlungskandidaten zu finden, bis er schließlich auch solche Patienten umwandelte, die es gar nicht wollten.
    »Na ja, irgendwann bekamen die Bloods mit, was ich tat, und weigerten sich, mehr neue Vampire aufzunehmen. Von da an arbeitete ich nur noch für die Vlads. Und dann kam Amadja zu mir und erzählte, er könne mir meinen Goldtopf ersetzen, wenn ich ihm innerhalb eines Jahres fünfhundert neue Vampire liefere. Schwierig, aber machbar. Ein paar Wochen später aber kam er wieder zu mir und meinte, ich müsse fünfhundert in vier Wochen finden.« Paddy sah Darius an. »Das ist unmöglich, aber du kennst Amadja: Man kann ihm nicht widersprechen.«
    »Darum ging es also bei der Weihe gestern Abend: Die Quote musste erreicht werden?«
    »Du weißt davon?«
    Darius nickte.
    »Dann weißt du ja auch, was für eine Katastrophe das war«, sagte Paddy kopfschüttelnd. »Jetzt muss ich Ersatz für die von gestern finden. Wie soll ich so viele Leute zusammenkriegen und sie alle bis zum Vollmond umwandeln?«
    »Warum bis zum Vollmond?«, fragte Darius.
    »Weil er da die Höllenpforte öffnet.«
    Darius starrte Paddy erstaunt an. Die Höllenpforte hatte er vollkommen vergessen. Wie lange war es her, seit Ra und Eosphoros, der Lichtträger, miteinander gekämpft hatten? Eosphoros, der später unter dem Namen Luzifer bekannt war, hatte seine 666 Schattendämonen auf die Erde geschickt, damit sie alles menschliche Leben vernichteten. Viele waren gestorben, bevor es Ra gelungen war, die Schattendämonen in eine geheime Dimension zu locken, wo er sie in alle Ewigkeit einsperrte.
    Sollte Paddy jedoch die Wahrheit sagen, dann hatte Amadja sie gefunden und plante, seine »Höllenhunde« freizulassen und noch einmal auf die Erde zu schicken, wo die Menschen nichts von der Bedrohung ahnten. Darius wollte dem kleinen Mann gerade weitere Fragen stellen, als mehrere Polizisten hereinkamen.
    »Derjenige, dessen Namen ich aufrufe, kommt vorn ans Gitter!«, befahl einer von ihnen.
    Er begann, Namen zu verlesen, und einer nach dem anderen traten die Männer in der Zelle ans Gitter. Paddy gehörte zu ihnen. Sie wurden weggeführt und kehrten nicht zurück. Ungefähr zwanzig Minuten später kamen die Polizisten wieder herein und riefen die nächste Gruppe auf.
    Darius fing an, über seine Flucht nachzudenken. Er könnte seinen Schlüssel benutzen, aber er würde nicht gegen die gesamte Polizei von New York City antreten, wo er doch wusste, dass seine Freilassung nur eine Frage der Zeit war.
    Schließlich wurde er in einen anderen Raum geführt, wo die Polizei ihn fragte, warum er in der Bar gewesen war. Er versicherte ihnen, dass er dort nur etwas trinken wollte, und nach Stunden, die sie immer wieder dieselbe Geschichte gehört hatten, glaubten sie ihm.
    »Okay, Darius ohne Nachnamen. Kennen Sie jemanden, der herkommen und für Sie bürgen kann?«, fragte einer der Polizisten, als die Befragung zu Ende war.
    Darius sah ihn müde an. »Können Sie mich nicht einfach gehen lassen?«
    »Normalerweise ja, aber da Sie sich nicht ausweisen können, müssen wir erst einmal Ihre Fingerabdrücke überprüfen. Das dauert ein bisschen.«
    Darius fürchtete, »ein bisschen« könnte sich als sehr lange Zeit entpuppen. »Versuchen Sie, Lexi Corvin zu erreichen«, sagte er. »Ihre Nummer ist bei den Sachen, die Sie mir abgenommen haben.«
    Der Officer nickte. »Ich kenne Lexi. Sind Sie ein Freund von ihr?«
    Über die Art ihrer Beziehung wollte Darius sich gegenüber einem Fremden ungern auslassen, also nickte er bloß und sah dem Officer nach, als er aus dem Raum ging.
    Kurz darauf kehrte er mit einem amüsierten Gesichtsausdruck zurück. »Die gute Nachricht ist, dass sie Sie kennt. Die schlechte ist, dass sie nicht herkommen wird, um Sie abzuholen. Hatten Sie beide Krach?« Der Officer lachte. »Entspannen Sie sich, mein Freund. Ich werde Ihre Abdrücke durchs System jagen.«
    Das überraschte Darius nicht. Er hatte lange genug mit Sekhmet zusammengelebt, um zu wissen, dass es nichts Höllischeres gab als eine verschmähte Frau.

[home]
Kapitel 16
    A usgelaugt und übermüdet kam Lexi am nächsten Morgen ins Büro. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass Darius in der Bar gewesen war, als sie bei der Polizei angerufen hatte. Daher war sie sprachlos gewesen, als Mike vom Revier anrief und fragte, ob sie für ihn bürgen

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