Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2
auf dem Rücken lag. »Sei versichert, ich komme sehr gut allein zurecht.«
»Ja, großartig«, erwiderte Remy trocken. »Aber im Moment bist du mir ohnehin ausgeliefert.«
»Soll ich dir jetzt gestehen, wie wundervoll das mein Herz erwärmt?«
»Du bist ein Arschloch.«
»Das sagen alle in diesem komischen Ton - als wären sie überrascht.«
»Du liebst sie, das weißt du.«
»Was keine Rolle spielt«, entgegnete Ender fast unhörbar.
»Nur das ist wichtig«, entschied Remy. »Jetzt werde ich dir auf die Beine helfen.«
Aber sogar dafür war Ender zu schwach. Remy hievte ihn über seine Schulter, was fast alle Luft aus seinen Lungen presste.
»O Mann, wie schwer du bist! Dafür verlange ich eine Gefahrenzulage.«
KIRA SCHLIEF VIER STUNDEN LANG. Nach dem Aufwachen ging sie unter die Dusche, dann zog sie ein Sweatshirt und Shorts an, Sachen, die ihr Haley geliehen hatte. Sie waren zu groß, aber weich und bequem. Und der blumige Duft des Weichspülers überdeckte vorübergehend Toms Geruch nach Erde, der sich nicht von ihrer Haut schrubben ließ.
Ausgeschlafen und frisch geduscht, erwachten neue Lebensgeister in ihr. Zum ersten Mal, seit Tom sie abserviert
hatte, fühlte sie sich imstande, ein paar Entscheidungen zu treffen.
Was Remy ihr über Itors Pläne berichtet hatte, schockierte sie bis ins Mark. Selbst wenn sie ihr eigenes Leben riskieren würde - sie musste das ihres Babys schützen. Und obwohl ihr der Gedanke missfiel, ACRO würde ihnen beiden Schutz bieten. Deshalb musste sie hierbleiben.
Und was war mit Tom? Das Telefonat hatte ja ein paar Dinge in die rechte Perspektive gerückt. Und zwar, dass ihre Empörung über seine Order, die ihn zu ihr nach Idaho geführt hatte, bedeutungslos war, weil er ohnehin nichts von ihr wissen wollte. Doch der Anruf warf auch neue Fragen auf. Würde er am Leben des gemeinsamen Kindes teilnehmen? Erwartete er von ihr eine Lüge, was die Vaterschaft anging, damit er sich aus der Verantwortung stehlen konnte? Und wie würde sie reagieren, wenn sie einander auf dem ACRO-Gelände begegneten?
Hör auf. Daran durfte sie nicht denken, denn es gab wichtigere Sorgen, zum Beispiel dass ihr Magen knurrte, und wenn sie nicht gleich etwas aß, würde sie wahrscheinlich die Besinnung verlieren.
Und so stieg sie die Treppe zur Küche hinunter. Als sie Haley und Remy mit leisen Stimmen sprechen hörte, verlangsamte sie ihr Schritte.
»… das weiß ich nicht, Remy.«
»Wir müssen es ihr sagen.«
»Warten wir lieber, bis wir es ganz genau wissen.«
Kira tauchte gerade auf dem Flur auf, da sagte Remy: »Der Doktor ist sich sicher.«
» Bei was ist sich der Doktor denn sicher?« Ein neues Unbehagen krampfte Kiras Magen zusammen und verdrängte das Hungergefühl.
Verlegen kaute Haley an ihrer Unterlippe und starrte den Hartholzboden an. Aber Remy wandte sich zu ihr, die schönen Augen voller Bedauern. »Was empfindest du für Ender, Kira?«
»Wie meinst du das?«
»Liebst du ihn?«
»Natürlich. Aber das ist nicht …«
»Bist du bereit, für ihn zu kämpfen?«
»Was soll das?«
Remy rieb sich das Kinn. »Nun, er liebt dich.« Sie schnaubte verächtlich, aber ehe sie widersprechen konnte, hob er die Hand.
»Ja, wirklich. Blöderweise bildet er sich ein, er wäre zu verkorkst und gefährlich für ein Familienleben. Aber jetzt, da du nicht mehr in seinem Leben bist …«
»Was, da ich nicht mehr in seinem Leben bin? Was ist passiert?«
»Er ist krank. Und es ist ihm völlig egal.«
28
E NDER HATTE GEAHNT, was mit ihm geschah. Und Dr. Brown bestätigte es schon bald, nachdem der verdammte SEAL ihn in die Klinik geschleppt und auf den harten Metalltisch gelegt hatte.
»Doc, der ist völlig fertig, und Sie müssen ihm helfen - schnell«, hatte Remy verlangt und darauf bestanden, auf die Testergebnisse zu warten.
Nach der Diagnose - Enders Gesundheit war ernsthaft gefährdet - fluchte Remy leise in seinem Cajun-Dialekt und verließ den Untersuchungsraum. Verdammt, Ender wusste, wohin der Kerl gehen würde. Und er konnte ihn nicht daran hindern. Inzwischen fühlte er sich etwas stärker, und er fragte sich, was der Doktor durch den Infusionsschlauch in seine Adern pumpte.
Als er daran zupfte, erklärte der Doc: »Nur Traubenzucker. Dadurch kommen Sie vorübergehend zu Kräften. Außerdem bekommen sie Taurin und Arginin, ebenso ein paar andere Aminosäuren, die Ihrem Körper wegen Ihrer Diät fehlen. Auch das wird das Problem nur temporär lösen.«
Das wollte
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