Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2
Haley füllte gerade eine Tasse an der Kaffeemaschine am Ende des Korridors.
»Mr. O’Malley …« Langsam und vorsichtig ging Kira zu ihm. Allzu nahe durfte sie nicht an ihn herankommen, weil sie immer noch feindselig auf Männer reagierte. Auch auf Männer, die ihre Ermordung nicht angeordnet hatten. Deshalb misstraute sie sich selber, wenn sie dem ACRO-Boss gegenüberstehen würde.
»Nennen Sie mich Devlin. Danke, dass Sie Tom dazu gebracht haben, wieder normal zu essen.«
»Nur eine kleine Wiedergutmachung, nachdem er mein Leben gerettet hat, Mr. O’Malley. Sogar mehrmals.«
Seine Brauen zogen sich um einen Zentimeter hoch, bevor seine Miene eine gewisse Zustimmung ausdrückte. Mochte er - physisch betrachtet - auch blind sein, er verstand, warum sie sich weigerte, ihn mit seinem Vornamen anzureden. »Aus welchem Grund Sie hierhergebracht werden sollten, wissen Sie.«
»Ja. Und ich beneide Sie nicht um Ihren Job - und die Entscheidungen, die Sie treffen müssen. Offensichtlich haben Sie gute Arbeit geleistet. Alle, mit denen ich hier sprach, scheinen glücklich zu sein, die Tiere inklusive. In der Tat, eine erstaunliche Organisation. Aber wegen meines hormonellen Zustands und der unerfreulichen
Ereignisse sollten Sie mich nicht zu Ihren enthusiastischen Fans zählen.«
Belustigt hob er einen Mundwinkel. »Und wenn ich Ihnen - falls Sie den Vertrag unterschreiben - verspreche, ich würde eine Tierschutzorganisation Ihrer Wahl großzügig unterstützen? Zudem sollen Sie ein Hilfsprogramm leiten. Sie würden in Zonen reisen, wo besonders gefährdete Tiere leben. Dort könnten Sie sich für diese armen Geschöpfe einsetzen.«
Verblüfft hielt sie den Atem an. Sie hatte bereits beschlossen, für ACRO zu arbeiten. Aber was er ihr jetzt anbot, die Möglichkeit, weltweit Tiere zu retten … Davon träumte sie seit Jahren. »Warum tun Sie das für mich?«
»Nur ein glücklicher Agent ist ein guter Agent«, erwiderte er achselzuckend. »Außerdem wünscht sich jeder was Besonderes, wenn er den Vertrag unterzeichnet.«
Jetzt trat Haley an Devlins Seite. »Ich habe damals das perfekte Haus bekommen«, erklärte sie und nippte an ihrem Kaffee. »Und ein Motorrad.«
»Wegen Ihrer Schwangerschaft müssen wir das Trainingsprogramm ändern, Kira«, fuhr Devlin fort. »Tagsüber leichte Trainingseinheiten. Und Sie würden nicht in der Zentrale, sondern in einem Apartment wohnen …«
»Vergiss es, Dev«, erklang Toms Stimme hinter Kira, »sie zieht zu mir.«
Devlin rieb seinen Nacken. »Ja, das dachte ich mir schon.«
»Geh sofort ins Bett zurück!« Kira rannte zu Tom, der am Türrahmen seines Krankenzimmers lehnte.
Remy, der neben ihm stand, murmelte etwas über »verdammt sture Deltas« . Dann ging er ihr aus dem Weg, als sie einen Arm um Tom legte und ihn zum Bett führte.
»Was hast du dir bloß dabei gedacht?«, schimpfte sie und deckte ihn zu.
»Dass ich’s nicht mag, wenn du so weit weg bist.«
»Ich stand nur im Flur.«
»Zu weit weg.«
Ihr Herz flog ihm entgegen. Ohne zu beachten, wer sonst noch im Zimmer war, küsste sie ihn. Er hatte seine Zähne geputzt - offenbar hatte ihn Remy mit allem versorgt -, und er schmeckte nach Pfefferminz und Mann. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, lag sie bei ihm auf dem Bett. Mit beiden Händen umfasste er ihr Gesicht, seine Zunge berührte ihre.
»Eh - uh - Verzeihung …« Dr. Laverys Stimme durchbrach die süße Trance, während Kira halb auf und halb neben Tom lag.
»Gott sei Dank, Ma’am«, sagte Remy von der Tür her, wo er Haleys Hand hielt. »Gerade wollte ich die beiden mit einem Wasserschlauch abspritzen.«
Brennend stieg das Blut in Kiras Wangen. Aber Tom grinste selbstzufrieden. Anscheinend wirkte sich seine gewohnte Nahrung bereits aus.
Die Tierärztin seufzte. »Erinnern Sie sich, was ich gesagt habe? Eine Woche sollten Sie warten.«
»Keine Bange, ich kann mich beherrschen«, versicherte Kira.
Tom starrte sie an, als würde er sie für eine dreiste Lügnerin halten. Hätte er nicht in einem Krankenbett gelegen, wäre ihr die Hand ausgerutscht.
»Gut.« Dr. Lavery drehte sich zu Haley und Remy um. »Nun muss ich Tom und Kira Neuigkeiten erzählen, was Privates.«
Ehe das Paar hinausgehen konnte, schüttelte Kira den Kopf. »Das sind unsere Freunde, die gehören gewissermaßen zur Familie. Also werden sie hierbleiben.«
Tom stöhnte, und sie hätte schwören können, er würde etwas wie »total durchgeknallt« murmeln.
»Wenn Sie meinen
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