Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2
gewohnheitsmäßig seine Fingerabdrücke von Dereks Handy, steckte es in die Jeanstasche seines Gegners zurück und schaute sich im Zimmer um, weil er feststellen wollte, ob sich etwas verändert hatte. Vor allem achtete er auf den kleinen Monitor, den er vor ein paar Stunden installiert hatte.
Noch mehr von diesem lästigen Spionagekram. Ender bevorzugte dagegen gute, altmodische Schießeisen.
Dann schloss er Dereks Tür hinter sich. Gerade noch rechtzeitig, um den lauten Krach zu hören, der aus der Küche heraufdrang. Die Hunde begannen zu bellen, und Babs stürmte die Treppe herauf, um ihn zu holen.
»Jetzt hab ich sie«, sagte er, rannte an ihr vorbei und fragte er sich, wann zum Teufel er angefangen hatte, mit Tieren zu reden.
KIRA STARRTE DIE BLECHTELLER AN, die ihr aus der Hand gerutscht waren, und wünschte, sie könnte sich vom Kühlschrank lösen. Anscheinend versagten ihr die Füße den Dienst. Auch ihr Gleichgewicht war ein Opfer von - was immer Tom und Derek befallen hatte. Vielleicht war das Currypulver schlecht geworden. Und - verdammt, sie konnte ihr Gesicht nicht mehr spüren.
In ihrem Kopf ratterte das Geräusch trommelnder Schritte. Noch bevor sie Tom sah, roch sie ihn.
»Was ist passiert?« Schlitternd stoppte er vor der Sauerei am Boden, und den Hunden, die dabei waren die Reste des Dinners aufzufressen.
»Ich füttere die Hunde«, erklärte sie und zwinkerte wieder, weil ihr Blickfeld verschwamm. »Wahrscheinlich war der Curry verdorben. Den muss ich wegwerfen.«
»Könnte auch was anderes sein.« Tom bückte sich und sammelte die Teller ein. »Wie viel Limonade hast du getrunken?«
»Zitronen verderben nicht, du Dummkopf.« Sie biss sich auf die Lippen. »Oder vielleicht doch …« Mühsam schleppte sie sich am Kühlschrank entlang zum Gewürzregal. Die Füße gehorchten ihr noch immer nicht. »Ich hab nur einen kleinen Schluck getrunken.«
Er hob den Kopf und schaute sie an. »Einen einzigen Schluck?«
»Mhm, einen einzigen. Den einen winzigen Schluck. Hätte ich ein Wörterbuch, würde ich für dich nachschauen. Schluck.«
Nun machte sie noch einen Schritt. Das schafften ihre Beine noch, aber ihr Körper verharrte am selben Fleck.
Heftige Schwindelgefühle jagten wirbelnde Punkte vor ihre Augen, und sie sank zu Boden, langsam glitt ihr Rücken an einem der Küchenschränke hinab. Sofort tummelten sich sechs Hunde auf ihrem Schoß.
»Verdammt.« Tom warf die Teller ins Spülbecken und eilte zu ihr. »Bist du okay, Kira?«
Sie blinzelte ihn an, nicht ganz sicher, was er gerade gesagt hatte. Und - wow, das waren die blausten Augen auf der Welt. Und gleich vier davon . Cool. »Ich bin ja voller Hunde.«
»Das sehe ich.« Tom kauerte sich auf seine Fersen, hob mit seinem Daumen eines ihrer Lider und spähte in ihre Pupille. »Hast du heute was genommen?« Er tastete nach ihrem Puls. »Irgendein Medikament? Oder Alkohol …«
»Nein. Nein, nein, nein.« Sie fuchtelte mit ihrem Zeigefinger vor seinen Augen herum. »Das kann ich gar nicht. Weil ich wie ein Hund bin.«
Er fluchte wieder. Seine Stimme klang so sexy, wenn er fluchte. »Was für einen Blödsinn du redest!«
»Tata … ach, wasch mal deine Ohren. Hund. Mein - eh - Metabolismus, das ist quasi mein …« Kira suchte nach dem richtigen Wort, fand aber nur völlig unpassende Begriffe. Wie »Schreibtisch«. Oder »Heuhaufen«.
»Stoffwechsel?«
»Ja!« Begeistert klatschte sie in die Hände und erschreckte damit Brutus, einen dreibeinigen gelben Labrador, der quer über ihren Schenkeln lag. »Wie klug du bist, Tommy Knight. Ein bisschen taub, aber dafür schlau. Eine meiner Katzen ist auch taub - und nicht besonders intelligent. Da drüben ist sie.«
Kira versuchte sich zur Waschküche umzudrehen, wo Miss Priss gern schlief. Aber ihr Kopf fiel seitwärts, und alles in der Küche schwankte und schaukelte in einem psychedelischen Farbenrausch. Klasse.
Mit beiden Händen umfasste Tom ihr Gesicht und zwang sie, ihn anzuschauen. »Was wolltest du über deinen Metabolismus sagen? Ich sollte das vielleicht besser wissen.«
»Eh - mein Körper. Der verdaut seltsames Zeug. Drogen. Schokolade. Und ich kriege keine menschlichen Krankheiten. Keinen Schnupfen, keine Grippe. Einmal hatte ich Parvovirose, und das kriegen doch normalerweise nur Hunde. Ich muss immer zum Tierarzt gehen.« Sie runzelte die Stirn. »Habe ich das laut gesagt?« Darüber durfte sie ja nicht reden. Aber ihr Mund öffnete sich unentwegt, und die Wörter
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