Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2
bist ein Excedo, hatte Dev ihm erklärt.
Nein, ein Killer, konterte Ender. Das bestritt Dev energisch und nahm ihn - trotz seines erbitterten Widerstands - in ACROS Schoß auf.
Zuvor hatte er geglaubt, er wäre einfach nur ein Freak. In mancher Hinsicht vermutete er das immer noch. Doch es störte ihn nicht. Viele Agenten mit speziellen Fähigkeiten genossen es in vollen Zügen zu stöhnen, mit den Zähnen zu knirschen und ständig über das Geschenk zu jammern, das sie Mutter Natur verdankten.
So weit es ihn betraf - wenn Mutter Natur ihm denn irgendwas Besonderes gönnen wollte, fand er das großartig. Sie hatte ihn mit einer superscharfen Sehkraft ausgestattet, mit der Schnelligkeit eines Gepards. Wenn er rannte, war er schnell wie der Blitz. Ein Schatten, der vorbeihuschte. Nach Enders Ansicht bildeten diese beiden Gaben die beste aller Kombinationen, und er nutzte sie ständig.
Zudem verfügte er eine überdurchschnittlich gut entwickelte Männlichkeit zwischen seinen Schenkeln, was er noch regelmäßiger nutzte. Manchmal gab Mutter Natur ihm zu verstehen, es wäre an der Zeit, das ein bisschen langsamer anzugehen, um seine erotischen Aktivitäten richtig auszukosten.
In diesem Moment würde er jedoch gar nichts verlangsamen, das war der falsche Zeitpunkt. Denn er musste Kira klarmachen, was sie zu tun hatte um am Leben zu bleiben. »Sobald ich ein paar Sachen erledigt habe, erkläre ich es dir etwas genauer.« Es war schließlich sein Programm, seine Zeiteinteilung. Da ließ er sich von niemandem dazwischenfunken.
»Ich arbeite nur für mich selber, Tommy - ganz sicher nicht für eine mysteriöse Organisation, die Schlägertypen beauftragt, um neue Leute anzuheuern.«
»Leider hast du keine Wahl«, entgegnete er tonlos, »dieser Luxus steht nicht zur Debatte.«
»Was soll das heißen? Ich muss mich nach dir richten oder kann es gleich bleibenlassen?«
»Wahrscheinlich von beidem das Erste.« Fast unmerklich fletschte er die Zähne, weil es ihn maßlos anödete, die Weichen für diesen beschissenen Überzeugungsjob zu stellen.
»Du bist ein Arschloch.«
»Worauf willst du hinaus?«
Die Stirn gerunzelt, starrte sie ihn an. »Sag der CIA oder der NASA oder wem auch immer, sie können mir gestohlen bleiben.«
Mit einem Seufzer verdrehte er die Augen. »ACRO gehört nicht zur Regierung.«
»Zum Militär? Derek hat gesagt, du wärst bei der Army gewesen und unehrenhaft entlassen worden.«
»Ja, das stimmt. Sicher die einzige Wahrheit, die er dir erzählt hat.«
An seine Delta-Force-Tage erinnerte er sich nur vage. Für ihn war es eine Möglichkeit gewesen, seine Zeit diesseits der Gitter herumzubringen, die konstante überschüssige Energie loszuwerden und sich trotzdem aus Schwierigkeiten rauszuhalten. Viele Excedos führten ein nettes, produktives Leben als Kriminelle. Erwartungsgemäß hatte auch Derek diese Richtung eingeschlagen, bevor er zu Itor Corp gegangen war - einer kleineren Organisation, die ebenfalls spezielle Talente beschäftigte und dauernd mit ACRO im Clinch lag.
»Was hast du denn verbrochen?«, fragte sie. »Wieso bist du unehrenhaft entlassen worden?«
»Stell keine Fragen, die ich nicht beantworten kann, Kira. Solche Antworten willst du nicht hören.«
»Jetzt gebe ich mal eine Antwort, die du sicher nicht hören willst - ich werde nämlich nicht für deine Agentur arbeiten. Niemals. Und du kannst nichts tun oder sagen, um mich von diesem Entschluss abzubringen. Ich habe schlimmere Dinge erlebt als du. Und jetzt hau ab, bevor ich meine Hunde auf dich hetze.« Aber ihrer Stimme fehlte der energische Unterton, obwohl sie durchaus ernst meinte, was sie sagte. Da war er sich sicher.
Irgendetwas anderes stimmte nicht. Prüfend schaute er sie an, den Träger ihres Tank Tops, der von einer Schulter hinabgerutscht war, die hastig übergestreiften Shorts, das zerzauste Haar. Und da war es wieder - das Verlangen in ihren Augen. Deutlich genug erkannte er, wie sie sich hin- und hergerissen fühlte - zwischen Hass und Begierde.
Willkommen im Club, Schätzchen.
Sie verschränkte wieder die Arme vor der Brust und presste die Beine zusammen, als müsste sie sich daran hindern, nach ihm die Hand auszustrecken. Sogar ihr Kinn spannte sich an. Sekundenlang schloss sie die Augen und schwankte ein wenig - als wäre sie unfähig, ihren Körper noch länger unter Kontrolle zu halten.
»Lass mich erledigen, was ich tun muss«, schlug er vor. »Morgen reden wir über das alles. Wenn du dich
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