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Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2

Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2

Titel: Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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bekämpfte, hätten vielleicht auch ein paar Süßigkeiten dabei. Sie ging in die Hütte, und der Kojote lief davon.
    Eine Stunde später kehrten weder der Mann noch der Bär zurück, und sie überlegte, ob sie die beiden suchen sollte. Nein, besser nicht, denn wenn Tom wieder in diese Gegend kam und sie nicht da war, würde es womöglich zu spät für sie sein.
    Nervös wanderte sie auf und ab. Zwei Stunden nach der Trennung von Tom begannen die Schmerzen. Und da hatte sie keine Wahl mehr, sie musste ihn finden.
    Zumindest musste sie irgendwen finden.
    Ihr wurde übel, ihr Magen drehte sich um, als sie die Hütte verließ und in die Richtung stolperte, die Tom eingeschlagen hatte. Bei jedem Schritt zitterten ihre Beine etwas heftiger. Ihr Blickfeld verschwamm. Aus dem Gleichgewicht geraten, prallte sie gegen einen Baum und fiel in einen Strauch.
    »Tom!«
    Aus den Baumwipfeln flogen Krähen auf und davon, und sie wünschte, sie könnte per Browser mit ihnen chatten. Dafür war sie zu schwach. Sie versuchte aufzustehen, doch ihre Beine knickten ein. Kein Problem, sie würde eben kriechen. Dornen und Kiefernadeln stachen in ihre Handflächen, Krämpfe peinigten alle Muskeln. O Gott, so krank war sie jahrelang nicht mehr gewesen.
    Schaudernd schmeckte sie bittere Galle. »Tom«, krächzte sie. Ihr Hals war trocken und kratzig. Sogar jeder Atemzug bereitete ihr Höllenqualen.

    Jeder Meter, den sie zurücklegte, war ein mühsamer Kampf. Schließlich konnte sie nicht mehr weiterkriechen. Bebend lehnte sie an einem Baum und streckte ihre Fühler aus, nach allen Tieren in ihrer Nähe. Bitte, flehte sie, ich brauche Hilfe .
    Unter einem umgestürzten Baumstamm huschte ein Backenhörnchen hervor und eilte zu ihr. Zwitschernd beschimpfte es Kira, dann wedelte es mit dem Schwanz und musterte sie argwöhnisch. Die Augen geschlossen, sandte sie dem kleinen Kerl ein Bild von Tom und seinen Geruch. Viele Bilder schickte sie dem armen Ding - Visionen, die es gar nicht sehen müsste. Aber durch ihr Gehirn schwirrten Schmerz und Panik, ihr Delirium verwandelte sie in ein zuckendes Klümpchen aus Hormonen.
    Über ihrem Kopf kreischte ein Falke, das Backenhörnchen rannte davon. Würde es dem winzigen Nagetier gelingen, Tom aufzuspüren? Würde es das überhaupt versuchen? Und wenn es ihn fand - würde er die Botschaft beachten?
    Von stechenden Krämpfen gepeinigt, krümmte sie sich zusammen. Ihre Haut brannte wie Feuer und schien das Moos unter ihr zu versengen, die spitzen Nadeln unerträglicher Schmerzen durchbohrten ihren ganzen Körper. Und die Knochen schienen sich förmlich aneinanderzureiben und dabei zu zersplittern.
    »Beeil dich, Tom«, keuchte sie, »Paarung oder Tod.«

13
    Donnerstag, 7 Uhr abends
Mountain Standard Time
     
    W IE EIN ABRUPT ANGEKNIPSTER SCHALTER kehrte Ender ins Bewusstsein zurück. Beinahe war das Sonnenlicht erloschen. Er starrte zu den dunklen Baumwipfeln hinauf und fragte sich, wie Dev es nur ertrug, stets in komplett schwarzer Nacht zu erwachen.
    Er ignorierte das Dröhnen in seinem Kopf und konzentrierte sich zunächst auf die Muskeln in seinen Beinen, die er anspannte und aktivierte. Ob sich seine Zehen wirklich krümmten oder er nur hoffte, dass sie es taten, wusste er nicht, denn er war verdammt tief herabgestürzt. Schließlich kniff er in seine Schenkel. Als er das unbestreitbar spürte - außerdem das Pochen in seinem Arm, das ihn an die Schnittwunde erinnerte -, seufzte er erleichtert. Langsam drehte er seinen Hals hin und her. Nachdem er vollends zur Besinnung gekommen war, merkte er, dass er auf Felsbrocken lag. Scharfe Kanten gruben sich in seinen Rücken. Noch nie im Leben war er so dankbar gewesen, etwas zu spüren.

    Plötzlich irritierte ihn eine Bewegung zu seiner Linken. Die beiden I-Agenten waren zweifellos tot. Und falls sich noch andere in diesem Wald herumtrieben, brauchte er einen funktionsfähigen Körper. Sofort.
    Ein Schatten näherte sich. Erstaunlich geschmeidig sprang Ender auf. Adrenalin rauschte durch seine Adern, pulsierte in seinen Muskeln. Sekunden später stand er dem Bären gegenüber, der den Feind für ihn getötet hatte.
    Und das Tier sah nicht besonders glücklich aus. Es brüllte in Enders Gesicht. Eher verwirrt als erschrocken, brüllte er zurück und beschloss seine wiedergewonnene Beweglichkeit zu nutzen, um möglichst schnell zu verschwinden.
    Aber da merkte er, dass der Bär nicht wütend war, sondern ihn erneut beschützen wollte, denn die blutende Wunde

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