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Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2

Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2

Titel: Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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nutzte Oz, um noch näher zu treten. Schwül und heiß strahlte er ein sinnliches Versprechen aus. Devs Körper reagierte sofort darauf, einen Sekundenbruchteil, bevor die Alarmglocken in seinem Gehirn losgingen. Nein, das durfte nicht geschehen. Auf diesen Weg hatte er sich einmal locken lassen, und der war verdammt holprig gewesen.
    Oz lachte leise, und Dev ging auf Distanz. Um die Hitze, die Oz’ Körper verströmte, und seine eigenen instinktiven Emotionen abzuwehren, bewegte er sich im Kreis. Und er wusste, der andere Mann würde diesem Beispiel folgen.
    »Bist du allein hier?«, fragte Dev, obwohl er die Antwort kannte.
    »Ja, ich bin allein. Das bist du übrigens auch. Zumindest jetzt. Ich mach’s mir im zweiten Stock bequem, und du wirst meine Anwesenheit gar nicht bemerken.«
    »Unsinn!« Dev würde schon wissen, wenn Oz sich auch nur in derselben Gegend aufhielt. Vom selben Haus gar nicht zu reden.
    »Was? Soll ich lieber in deinem Zimmer hausen? Die bessere Idee, denn ich glaube, du solltest nicht allein bleiben.«
    Dev hielt inne, ernsthaft versucht, Oz an die gegenüberliegende Wand zu schleudern. »Reiz mich nicht.«
    »Das meine ich ernst. Keine Hintergedanken. Würde ich dir meine Hilfe verweigern, wäre ich nicht hier.« Als Dev keine Antwort fand, murmelte Oz einen sanften
Fluch. »Willst du mir die Schrift auf deinem Rücken zeigen, bevor ich nach oben gehe?«
    »Warum? Was sie bedeutet, weißt du ganz genau.«
    »Ja, das weiß ich.«
    Dev hörte schwere Schritte, wie sie den Raum verließen und zwei Treppenfluchten hochstiegen. Und da erkannte er, dass er kein einziges Mal seit Oz’ Ankunft das Zweite Gesicht benutzt hatte. Als hätte er Oz nicht sehen wollen - oder der Geist, der ihn ständig heimsuchte, würde ihm das nicht gestatten. So oder so, in diesem Moment war er dankbar dafür.
     
     
    Samstagabend
     
    ENDER ERWACHTE VON GRAUSIGEN SCHREIEN, ehe er darin seine eigene Stimme erkannte. Er lag auf Händen und Knien, als hätte er zu beten versucht und wäre dabei vornübergefallen. Noch immer gellte das Geschrei, obwohl seine Augen offen waren. Und es verstummte erst, während das weiche Gras, auf dem er lag, die grellen Bilder vor seinen Augen allmählich verdrängte.
    Er war aus dem Zelt auf den kühlen Waldboden gekrochen, um zu fliehen. Vor dem Alptraum. Vor sich selbst.
    »Tommy.« Kiras sanfte Hände berührten sein Gesicht, seine Wangen, versuchten seinen Kopf herumzudrehen, damit er sie ansah. »Bitte, sag mir, was los ist. Bist du verletzt?«
    Endlich verschwanden die Bilder vollends, und er schaute in schimmernde Bernsteinaugen, sah darin sein Spiegelbild
statt Blut, Tod und Vernichtung. In seiner Hand steckte kein Gewehr, seine Finger krallten sich in kaltes Gras. Aber er roch den Rückstand von Schießpulver hinter Kiras Duft nach Honig und Klee.
    »Ich bin okay«, erwiderte er heiser und wandte sich ab. Dann holte er tief Luft und hoffte, er müsste nicht vor ihr erbrechen. Sein Magen rebellierte immer noch und schmerzte, attackiert von dem Wissen seines Gehirns - von Erkenntnissen, die kein Mensch besitzen dürfte.
    »Halt deinen Kopf wieder nach unten«, drängte Kira. »Atme durch den Mund ein, so tief wie möglich, und durch die Nase aus. Damit wirst du deine Übelkeit überwinden.«
    Er widersprach nicht. Denn es schien ihm tatsächlich zu helfen, wenn ihm jemand in dieser Situation sagte, was er zu tun hatte. Ein Teil der schrecklichen Last glitt von seinen Schultern, er atmete einfach nur, und die Nachtluft verscheuchte den Gestank von Blut, verbranntem Fleisch und öligem Rauch.
    Denk an deinen Job. Und außerdem war er weitgehend in Sicherheit. Er hatte sie beide den ganzen Tag lang beträchtlich näher an ihr Ziel bei Butte, Montana, gebracht. Der Alptraum hatte ihn in der Abenddämmerung aus dem Schlaf gerissen. Was bedeutete, dass sie bald weiterziehen mussten, und er nicht zusammenbrechen durfte.
    »Wasser«, krächzte er.
    »Kannst du’s bei dir behalten?«
    »Das werden wir herausfinden.« Ender erhob sich auf seinen Knien und nippte vorsichtig an der Wasserflasche,
die Kira ihm gegeben hatte. Sein Magen protestierte nicht. Ein paar Minuten später hatte er die Flasche leergetrunken. »Mehr«, verlangte er, und sie erfüllte seinen Wunsch. Dann strich sie über seine Stirn.
    »Du brennst ja!«
    Beinahe hätte er gelacht. »Ich bin okay.«
    »Das hast du schon mal behauptet. Du bist nicht okay. Was ist passiert?«
    Er schüttelte den Kopf, als hätte er keine

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