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Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2

Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2

Titel: Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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richtig süß, wie ich Geschichten über die Gedanken der Tiere erfand. Später erwähnte ich Dinge, die ich nicht hätte wissen dürfen. Da vermuteten sie plötzlich nicht mehr, dass der Allmächtige seine Hand im Spiel hatte.«
    »Dachten sie, du wärst besessen?«
    »So ähnlich.« Sie biss eine winzige Ecke von dem Riegel ab und kaute ihn langsam, bevor sie weitersprach. »Ich wuchs im Bible Belt auf - da glauben die strengen Protestanten noch, übernatürliche Fähigkeiten würden vom Teufel stammen. Meine Eltern nahmen an, ich
würde durch die Vermittlung böser Tiere mit dem Satan reden. Wahrscheinlich wurde eine meiner Urahninnen als Hexe verbrannt, weil sie sich mit Tieren unterhielt. Also gab’s es nur eine einzige Erklärung - ich war eine Art Teufelskind.«
    »Muss lustig gewesen sein, bei dir daheim …«
    Sie lachte, denn es war makaber bis extrem gewesen. Nach ihrem elften Geburtstag hatten die Eltern alle Haustiere verbannt. Und ihr Vater hatte alle streunenden Hunde erschossen, die in ihre Nähe geraten waren. »Die reine Hölle. Ganz schlimm wurde es, als sich der Hund eines Nachbarn von seiner Kette losriss. Ich fand ihn, und er sandte mir das Bild einer Leiche in einem Straßengraben. Damals war ich fünfzehn, und ich verständigte die Polizei. Meine Eltern drohten, mich rauszuwerfen, wenn ich der Polizei verraten wurde, wieso ich über die Leiche Bescheid wusste. Die ganze Stadt hielt mich für übergeschnappt.«
    »Haben deine Eltern dich rausgeworfen?«
    »Ja, ich musste zu einer Freundin ziehen. Und dann wurde es richtig schlimm.«
    »Schlimmer als wenn deine Eltern dich für Teufelsbrut halten und die ganze Stadt denkt, du hättest nicht alle Tassen im Schrank?«
    »Dein Taktgefühl verblüfft mich.« Selbstgefällig grinste er, und sie verdrehte die Augen. »Ja, noch schlimmer. Damals war ich sechzehn. Und das Frühlingsfieber fing an. Das verstand ich nicht - ich wusste nur, dass ich Sex brauchte. Also war ich tatsächlich mit dem Teufel im Bunde und völlig verrückt, eine stadtbekannte Hure.«
    »Was ist passiert?«

    »Die Familie meiner Freundin warf mich ebenfalls raus, und meine Eltern wollten mich nicht mehr aufnehmen. Also rannte ich davon, nahm einen anderen Namen an und schaute kein einziges Mal zurück.« Nun, das stimmte nicht ganz. In einem Anfall qualvoller Einsamkeit hatte sie vor ein paar Jahren Kontakt mit ihrem Bruder Peter aufgenommen. Außer ihm hatte sie keine Geschwister, und Peter hatte ihr erklärt, Charity Belle sei für ihn gestorben und sie solle ihn nie wieder anrufen. »In Memphis hatte eine Lady Mitleid mit mir. Sie hieß Marcia und bildete Polizeihunde aus, die Drogen und Bomben erschnüffeln sollten. Auch sie war eine Tierflüsterin.«
    Während Kira weiter an ihrem Müsliriegel knabberte, verspeiste Tom seinen zweiten Proteinriegel. Wie viel von dieser Kraftnahrung in seiner Tasche steckte, wusste sie nicht. Doch sie musste ihm zugestehen, dass er bestens vorbereitet war.
    »Hast du bei ihr gelernt, wie man Polizeihunde trainiert?«, fragte er.
    »Ja. Nachdem sie bei einem Autounfall ums Leben gekommen war, übernahm ich ihr Trainingslager.« Marcia hatte sie auch mit den radikalen Tierschützern und Regierungsgegnern bekanntgemacht, bei deren Vereinen sie Mitglied gewesen war. Abgesehen von der jährlichen Paarungszeit, verlief Kiras Leben in ruhigen Bahnen, bis zu ihrer ersten Verhaftung bei einer Demonstration gegen Pelzhändler. Danach passierten immer wieder seltsame Dinge in ihrer Nähe - Dinge, für die sie keine Verantwortung trug. Trotzdem war die Polizei von ihrer Schuld überzeugt. Schlachthöfe gingen in Flammen
auf, Walfängerschiffe versanken. Mehrmals waren Tierversuchslabore verwüstet worden.
    Erst seit Tom in ihr Leben getreten war, ergab das alles einen Sinn. Irgendjemand hatte offenbar versucht, sie aus der Reserve zu locken. Vielleicht Dereks Organisation.
    »Kann deine Agentur irgendwas gegen all meine Haftbefehle tun?«
    Tom brach in schallendes Gelächter aus. »Was, Haftbefehle? Kira, keine einzige offizielle Institution auf dieser Welt wird dich jemals wieder anrühren. Und wenn diese Cops büßen sollen, die dir so wehgetan haben - auch dafür wird gesorgt.«
    »Ich sagte doch, ich will es einfach nur vergessen.« Kira versuchte ihrer Stimme einen heiteren Klang zu geben, denn er durfte nicht wissen, wie oft jenes Grauen sie immer noch verfolgte, wie oft sie in ihren Alpträumen hinter Gittern saß.
    »Ja, das verstehe

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