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Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2

Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2

Titel: Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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sitzt.«
    »Nein, ich meine deine Schnelligkeit. Du hast nur getötet, um mich zu schützen.«
    Wie oft er Menschenleben zerstört hatte, im Auftrag, jemanden zu verteidigen oder zu schützen, erwähnte er nicht. Auch nicht, wie oft er es ohne Befehl getan hatte …
    Kopfschüttelnd tauchte er wieder im Wasser unter, das der rasche Übergang von Abenddämmerung zu Dunkelheit trübte. Dabei hoffte er, das Gespräch wäre beendet, wenn er an der Oberfläche erschien.
    Natürlich bestand da keine Chance. Als er durch die glatte, glasige Fläche emporschnellte, saß sie am Ufer und wartete auf ihn.
    »Wann hast du gemerkt, dass du anders bist?«, fragte sie.
    Nicht zum ersten Mal verfluchte er seinen Job. Zu so einem Unsinn hatte er sich nie verpflichtet, und das würde er Dev klarmachen. Oder er würde eben aus seinem Leben verschwinden und ACRO für immer verlassen.
    »Wir nennen so was ›Agenten mit speziellen Fähigkeiten‹. Damit sie aufhören, sich selber leidzutun.« Mit beiden Händen strich er durch sein nasses Haar. »Ich war vier Jahre alt, als ich es merkte.«
    Lebhaft erinnerte er sich an den Tag. Die Schafe waren auseinandergestoben, von einem Gewittersturm verwirrt,
der innerhalb weniger Sekunden über den Great Plains aufgezogen war, ohne Vorwarnung. Allzu weit konnte ein Tornado nicht entfernt sein. Toms Mutter hatte den Hund Boss auf die Weide geschickt, der die verängstigten Tiere zusammentreiben und in den sicheren Korral bringen sollte.
    Das alles vertraute er Kira an. »Ich wollte ihn nicht allein hinauslaufen lassen«, erzählte er. »Also rannte ich ihm nach, bevor mich irgendjemand zurückhalten konnte.«
    Er dachte an den auffrischenden Wind, das Geschrei seiner Mutter, Boss’ Gebell. Starrsinnig war Tom allen davongerannt, den Schafen, dem Hund, dem Pick-up auf der Sandstraße, der seinen Vater und den Onkel aus der Stadt nach Hause gebracht hatte. Er lief und lief … Wie gut sich das anfühlte, als würden seine Muskeln endlich das genießen, was sie seit seiner Geburt ersehnten. Als würde er endlich in seine eigene Haut passen.
    »Dicht vor mir sah ich den Wolkentrichter und schrie, um alle zu warnen. Damals wusste ich nicht, dass dieses Ding hundertfünfzig Meilen entfernt war. Ganz klar und deutlich habe ich’s gesehen.«
    »Eben ein natürliches Frühwarnsystem«, hänselte sie ihn leichthin. »Also hast du nicht geflunkert. Du bist tatsächlich auf einer Farm aufgewachsen.«
    »Dachtest du, ich hätte gelogen?«, murrte er, zutiefst verlegen, nachdem er ihr so viel erzählt hatte. Hauptsächlich, weil sie ihn bewundernd anschaute und offenbar für großartig hielt. Wirklich, Dev würde einiges zu hören kriegen.

15
    Samstagnachmittag
     
    D EN GANZEN TAG HATTE CREED sein Haus nicht verlassen.
    Er hatte Oz zu Dev gerufen und beschlossen, in dessen Haus zu bleiben, bis Oz ankommen würde. Leider hatte Kat andere Pläne gehabt und machte ihm einen weiteren Aufenthalt unmöglich. Gellend kreischte sie in seine Ohren, in steigenden Dezibel, bis er die Schmerzen nicht mehr ertrug und Dev ihn rauswarf.
    Aber nicht, bevor der Geist ihn in die Enge getrieben hatte, ihn festhielt und zu beenden suchte, was er letzten Herbst in Devs Elternhaus begonnen hatte.
    Trotzdem hatte Creed draußen im Auto gewartet, um sicherzugehen, dass Oz bei ACRO eintreffen und Devs Eingang unbemerkt passieren würde. Dann sperrte er sich in seinem eigenen Zuhause ein und dimmte die Lichter nach unten, zündete eine weiße Kerze an, so wie er es von seinen Eltern gelernt hatte, und versuchte den emotionalen Druck zu mildern.
    Nein, der Geist war ihm nicht nach Hause gefolgt. Trotzdem konnte er, sooft er auch duschte, das gruselige
Gefühl nicht von seiner Haut spülen. Kat war ungewöhnlich ruhig und respektvoll, obwohl sich seine Gedanken und Träume immer wieder um Annika drehten. Aber sie weigerte sich, seine Fragen nach dem Geist zu beantworten, der derzeit unter Devs Dach spukte.
    Gerade war er einem heißen Bad entstiegen und hatte ins Bett sinken wollen, wo er sich zweifellos rastlos umherwälzen würde, als fordernd an seine Vordertür gehämmert wurde.
    Nur selten bekam er Besuch. Zehn Meilen vom ACRO-Zentrum entfernt, lag sein Haus auf einem Hügel, der ihm einen ungehinderten Ausblick ins Tal bot. Seine nächsten Nachbarn wohnten meilenweit weg, dichtes Laub verhüllte seine Mauern, nachdem der letzte Schnee endlich geschmolzen war. Aber trotz des warmen, sonnigen Wetters musste er immer noch die

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