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Geliebter Feind

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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war Nikolai. „Wo bist du? Mein Fahrer steht bereit, um dich überall hinzubringen.“
    „Das ist nicht nötig …“
    „Gestatte, dass ich entscheide, was nötig ist.“
    Abbey verzog die Lippen. „Ich finde es extrem schwierig, dir das zu gestatten, wenn es dabei um mich geht.“
    „Wo bist du?“ Unwillig sagte sie es ihm, und er wies sie an zu warten. Man würde sie dort abholen. „Übermorgen gehen wir zusammen auf eine Filmpremiere“, fuhr er fort. „Sveta wird sich mit dir in Verbindung setzen, um die passende Garderobe für diesen Anlass mit dir zu kaufen.“
    „Du solltest einfach heiraten“, gab sie schnippisch zurück. „Was du brauchst, ist eine Ehefrau, nicht mich in der Rolle deiner Begleiterin, der du auch noch Kleider kaufen musst.“
    „Ich bin nicht der Typ zum Heiraten“, drang es klirrend kalt durch das Telefon.
    Minuten später hielt eine Limousine am Straßenrand. Der Chauffeur sprang heraus, um Abbey die Wagentür aufzuhalten. Sie kam sich vor, als würde sie von einer Dampfwalze überrollt. Sie wusste schon jetzt, dass sie diesen Zustand nicht lange aushalten und widerstandslos hinnehmen würde.
    Da Caroline sie zum Tee eingeladen hatte und Abbey schon länger nicht mehr bei ihrem Bruder zu Hause gewesen war, ließ sie sich dorthin fahren.
    Die Nanny von Carolines Kindern öffnete die Haustür. Abbey warf einen unruhigen Blick zurück zu der Limousine. Der Fahrer hatte darauf bestanden, auf sie zu warten. Die Zwillinge begrüßten sie überschwänglich und plapperten munter drauflos über ihre neusten Abenteuer. Abbey umarmte die beiden und ging dann in die Küche durch, wo ihre Schwägerin das Essen vorbereitete.
    „Ich will jedes Detail wissen“, sagte sie, sobald Abbey durch die Tür kam.
    Zu ihrer eigenen Überraschung berichtete Abbey tatsächlich jede Kleinigkeit. Sie verschwieg lediglich, dass Nikolai seine Spende als Druckmittel genutzt hatte.
    Caroline hörte auf, Gemüse zu putzen. Ihre warmen braunen Augen weiteten sich perplex. „Du hast mit ihm geschlafen?“
    Abbey nickte zerknirscht.
    Sichtbar bemüht, ihre Verwunderung über dieses Geständnis zu verbergen, brachte Caroline hervor: „Ich finde es großartig, dass du endlich jemanden gefunden hast, der dich interessiert.“
    „Selbst wenn es sich dabei um einen milliardenschweren Schürzenjäger handelt?“
    „Während der gesamten Modenschau hat der Mann dich nicht aus den Augen gelassen. Den hat’s erwischt!“ Die zierliche Blondine lachte heiter auf. „Und warum auch nicht! Du bist schön und intelligent. Drew erzählte mir, dass Nikolai direkt heute Morgen angerufen hat, um einen Termin mit dir auszumachen. Wie ist es denn gelaufen?“
    Abbey berichtete ihr die gesamte Geschichte. Fast die gesamte Geschichte.
    „Ihn hat’s wirklich erwischt“, bekräftigte Caroline. „Aber du hast ihn in eine Ecke gedrängt. Er hat ja gar keine andere Möglichkeit, wenn er dich wiedersehen will.“
    Abbey senkte den Blick. Ihre Augen sollten nicht verraten, wie wenig sie mit der Aussage „Ihn hat’s erwischt“ übereinstimmen konnte. Nikolai Arlov war nur interessiert an dem kleinsten gemeinsamen Nenner zwischen Mann und Frau – Sex. Seine momentane Faszination für sie basierte nur auf dem Körperlichen. Zudem war er ein Mann, der Himmel und Hölle in Bewegung setzte, um das zu bekommen, was er wollte.
    „Und das Ganze ist auch noch gut fürs Geschäft“, plauderte Caroline munter weiter. „Wenn erst bekannt wird, dass Nikolai Arlov unsere Dienste nutzt, ist das die beste Werbung, die wir bekommen können. Du meine Güte!“ Caroline hatte sich zum Fenster gewandt und die riesige Limousine vor dem Haus erblickt. „Bist du etwa mit diesem Monstrum hergekommen?“
    Abbey nickte verlegen. „Nikolai besteht darauf, dass ich sie nutze, solange ich für ihn arbeite.“ Caroline lächelte verschmitzt. „Das nennt man wohl ‚stilvoll reisen‘“, neckte sie. „Mit dir geht es bergauf!“
    Doch Abbey empfand genau das Gegenteil. Nikolai mischte sich in ihr Leben ein, und ihr war gleich, wie gut es für das Geschäft sein mochte. Seine Einmischung störte sie maßlos und machte sie nervös. „Wie läuft es zwischen dir und Drew?“, wechselte sie das Thema.
    Carolines Lächeln erstarb. „Im Moment fressen die Sorgen um das Geschäft deinen Bruder auf. Fast jede Nacht kommt er erst um Mitternacht nach Hause. Fast glaube ich, er versucht, mir aus dem Weg zu gehen“, beichtete sie mit einem schweren Seufzer.

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