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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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Ihr Trelawnys Frau ins Vertrauen gezogen habt und dass diese Euch den Schlüssel des Gefängnisses besorgt hat. Können wir ihr wirklich vertrauen? Sie ist schließlich nur eine Frau … Aua!«
    Die Kopfnuss, die Cubert ob seiner letzten Worte von Kate erhielt, ließ ihn zusammenzucken und so schuldbewusst aussehen, dass Eloise laut auflachte.
    »Man sollte uns Frauen nie unterschätzen. Im Ernst, Cubert, Isobel Trelawny hat mein ganzes Vertrauen, sie wird alles tun, um ihren Mann zu schützen. Worauf warten wir noch? Ich werde gleich morgen früh den Gouverneur aufsuchen und ihm die Wahrheit sagen.« Eloise hob die Hand, als Cubert sie unterbrechen wollte. »Warte, ich weiß, du möchtest Ryan lieber mit Gewalt aus dem Gefängnis holen, aber Gewalt erzeugt wieder Gewalt. Nein, ich werde Trelawny alles sagen und bin überzeugt, er wird Ryan freilassen. Besonders, wenn er erfährt, dass der Mann, den er in Ketten hat legen lassen, nichts mit dem grausamen Dark Flynn der Vergangenheit zu tun hat.«
    Cubert unterdrückte einen Einwand, denn wahrscheinlich hatte die Lady recht. Er und seine Kameraden waren zwar zum Kampf entschlossene Männer, aber es war niemandem damit gedient, wenn es ihnen gelang, Flynn zwar zu befreien, aber weiterhin verfolgte Verbrecher zu sein. Cubert stand auf und verneigte sich vor Eloise.
    »Tut, was Ihr für richtig haltet, Lady Eloise. Ich weiß,wenn es sein müsste, würdet Ihr Euer Leben für den Captain geben.«
     
    William Trelawny war sich nicht sicher, ob er über Eloises Ausführungen zornig oder einfach nur belustigt sein sollte. Er hatte sich mehr als gewundert, als die Lady, die er bisher nur als vollendete Dame kennnengelernt hatte, in wenig sauberer Männerkleidung an der Seite Isobels in sein Arbeitszimmer gekommen war und um ein Gespräch gebeten hatte. Je länger Eloise sprach, desto mehr beschlich Trelawny der Gedanke, der Geist der armen Frau sei verwirrt, aber zu seinem Erstaunen stand seine Frau voll und ganz hinter Eloise und bestätigte jedes ihrer Worte.
    »Ich hoffe doch sehr, meine liebe Isobel, dass du dich nicht auch ins Gefängnis zu diesem … diesem … zu Flynn geschlichen hast!« Das war das Erste, was Trelawny einfiel, als Eloise geendet hatte.
    Isobel senkte schuldbewusst den Blick, als sie leise antwortete: »Es tut mir leid, dass ich dich hintergangen und den Schlüssel entwendet habe, William, aber ich tat es für eine gute Sache. Niemand ist dabei zu Schaden gekommen, aber du tust dem Mann, der sich Dark Flynn nennt, bitter Unrecht.«
    »Ja, der wahre Schurke auf dieser Insel ist David Morgan!« Entschlossen trat Eloise einen Schritt vor.
    »Euer Verlobter?« Trelawnys Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln. »Es mag wohl sein, dass Sir David und ich unsere Differenzen haben, aber gleich anzunehmen, er plane meine Ermordung … Meine liebe Lady Gilbert, Ihr habt wohl zu viele Schauerromane gelesen.«
    Isobel trat an seine Seite und umklammerte seinen Arm.
    »William, du hast mir selbst erzählt, Morgan hat dir gegenüber angedeutet, der bessere Gouverneur zu sein. Du solltest diesem Verdacht wenigstens nachgehen und Eloises Ausführungen nicht als dummes Geschwätz einer einfältigen Frau abtun.«
    Trelawny besaß so viel Anstand zu erröten, denn Isobel hatte seine Gedanken ausgesprochen.
    »Die Forderung, Dark Flynn freizulassen, ist jedoch völlig unmöglich«, murmelte er schnell. »Sollte Eurer Bericht stimmen, Lady Gilbert, so wird Flynn vor einem ordentlichen Gericht die Möglichkeit erhalten, seine wahre Identität zu beweisen und über seine Taten Rechenschaft abzulegen. Den Gouverneursposten werde ich in der Tat sehr schnell los sein, würde ich es wagen, den Piraten auf freien Fuß zu setzen.«
    »Heißt das, Ihr werdet nichts unternehmen?« Eloise konnte nicht glauben, dass Trelawny keinem Argument zugänglich war. »Ihr werdet also dasitzen und abwarten, bis dieser Mister Peabody oder einer seiner Helfershelfer ein Attentat auf Euch verübt? Sir, bei allem Respekt, aber so blauäugig könnt Ihr unmöglich sein! David Morgan befindet sich im Norden der Insel – eine ideale Zeit, um Euch aus dem Weg zu räumen, denn so fällt kein Verdacht auf Morgan.«
    Eloise hatte sich in Rage geredet und erinnerte ihn mit ihren in die Hüften gestemmten Armen und dem flammenden Blick aus den grünen Katzenaugen an eine Statue von Boadicea – die britannische Königin und Heerführerin, die in den frühen Jahren der römischen Besetzung Britanniens

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