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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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mehrere Aufstände anführte. Unwillkürlich musste er schmunzeln.
    »Ich kenne Euch nicht lange und auch nicht sonderlich gut, Lady Gilbert, aber ich glaube sagen zu können, dass Ihrund David Morgan wie Feuer und Wasser zusammenpasst. Ich verstehe nicht, was Euch bewogen hat, Euch mit Morgan zu verloben …«
    »Eloises Vergangenheit tut hier nichts zur Sache«, unterbrach Isobel. »Das Hier und Jetzt zählt, und ich bitte dich inständig, lieber William, auf Eloises Warnung zu hören und diesen Peabody unverzüglich verhaften zu lassen. Um Morgan kannst du dich dann später kümmern.«
    Seufzend, aber mit einem Lächeln auf den Lippen sank Trelawny in einen Sessel und hob resigniert die Hände.
    »So viel weiblicher Übermacht muss ich mich wohl ergeben. Also, Lady Gilbert, was schlagt Ihr vor?«
     
    Er hielt es für eine Falle, als sich die Zellentür öffnete und der Wärter ihn harsch anwies: »Kommt, Ihr seid frei.« Regungslos blieb Flynn auf dem Strohlager sitzen, und der Wärter runzelte die Stirn. »Na los, worauf wartet Ihr noch? Macht, dass Ihr verschwindet.«
    Langsam stand Flynn auf und sah den Wärter skeptisch an.
    »Wieso sollte ich plötzlich freikommen? Welche Teufelei steckt dahinter?«
    Der Wärter zuckte mit den Schultern und murmelte: »Hab ich doch keine Ahnung. Erst heißt es, Ihr seid ein wichtiger Gefangner, auf den wir besonders achten müssen, dann wieder, Ihr könnt gehen. Nun macht schon, die Kutsche des Gouverneurs wartet vor dem Tor auf Euch.«
    Flynn zuckte zusammen. Er war sich nun sicher, dass er in eine Falle gelockt werden sollte. Wahrscheinlich wollte Trelawny eine ordentliche Gerichtsverhandlung nicht abwarten und ihn vorher an irgendeinem verschwiegenen Platz vomLeben zum Tode befördern. Oder es steckte David Morgan dahinter. Aber er würde sich der Herausforderung stellen. Obwohl der Wärter voranging, schaute Flynn immer wieder über die Schulter zurück, in der Erwartung, ein Messer in den Rücken gestoßen zu bekommen. Dann würde es heißen, er wäre auf der Flucht getötet worden. In all den Jahren hatte Flynn sich immer auf seine Intuition verlassen und sich selten geirrt, heute jedoch wusste er nicht, was er von der Sache zu halten hatte.
    Vor dem Gefängnistor stand eine geschlossene, dunkle Kutsche, deren Schlag von innen geöffnet wurde. Sich skeptisch nach allen Seiten umsehend, ging Flynn auf das Gefährt zu und stieg zögernd ein. Die Rollos an den Fenstern waren heruntergelassen, und im Inneren der Kutsche herrschte nur Dämmerlicht.
    »Willkommen, Captain, in der Freiheit!«
    Flynns Herz tat einen Sprung, als er die Stimme erkannte.
    »Cubert! Mein Gott, es ist wunderbar, dich zu sehen!« Er umarmte den Freund so heftig, dass dieser aufstöhnte.
    »Vorsicht, Captain, Cubert wird noch gebraucht.«
    Erst jetzt bemerkte Flynn die zweite Person, und seine Augen weiteten sich in ungläubigem Staunen, als er Kate erkannte. Sie legte eine Hand auf seinen Arm und sagte: »Setzt Euch, Captain. Ihr braucht nichts zu befürchten, der Gouverneur ist auf unserer Seite. Cubert und ich werden Euch gleich alles erklären.«
    Flynn tat wie geheißen und fragte hastig: »Wo ist Eloise? Hat sie euch … ich meine, wisst ihr …«
    »Dass du Ryan Mitchell bist?« Kate vollendete den Satz. »Darum werde ich dich ab jetzt auch duzen, so, wie ich es früher getan habe, als du noch ein kleiner Lausebengel warst.Eloise ist verständlicherweise sehr verwirrt über dein Verhalten, aber das ist eine Sache, die ihr unter vier Augen klären müsst. Sie ist auf jeden Fall die treibende Kraft, dass der Gouverneur dich freigelassen hat und deine Hilfe annimmt, um das Komplott gegen ihn zu verhindern. Aber, mit Verlaub, lieber Ryan« – Kate grinste –, »du solltest erst einmal baden, bevor du Eloise unter die Augen trittst.«
     
    Zwei Stunden später trat Dark Flynn, oder vielmehr Ryan Mitchell, gebadet, in saubere Sachen gekleidet und nach einem stärkenden Imbiss in das Arbeitszimmer des Gouverneurs. William Trelawny erhob sich hinter dem Schreibtisch und ging Ryan zögernd entgegen.
    Er sah ihn zum ersten Mal ohne Maske und erkannte sofort neidlos, wie attraktiv der angebliche Pirat war. Trelawny bemerkte aber auch den offenen und ehrlichen Blick Ryans und fasste spontan Zuneigung zu dem Mann. Zwar war seine Geschichte so unglaublich, dass sie aus einem Roman hätte stammen können, aber Trelawny spürte, dass dieser Mann ihm nichts Böses wollte.
    Sie sprachen drei Stunden

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