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Geliebter Freibeuter

Geliebter Freibeuter

Titel: Geliebter Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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Verfügung stehen, aber hier ist es nicht üblich, dass das Personal mit den Herrschaften unter demselben Dach lebt.«
    So einfach wollte Eloise sich nicht geschlagen gegeben, zumal sie den betroffenen Ausdruck auf Kates Gesicht sah.
    »Kate ist mehr als eine Zofe für mich. Seit dem Tag meiner Geburt war sie bei mir, und sie ist mir eine liebe Freundin.« Eloise sah David bittend an. »Du hast doch zugestimmt,dass sie mich aus England hierher begleitet. Für meine Eltern war es eine Erleichterung, zu wissen, dass ich in der Fremde nicht allein sein werde.«
    In dem Moment, als sie die Worte ausgesprochen hatte, wusste Eloise, dass sie falsch gewesen waren. Morgans Augen verengten sich zu Schlitzen, und er sagte zwar ruhig, aber mit deutlich tadelndem Unterton: »Du bist hier nicht
allein
, du bist bei deinem zukünftigen Ehemann. Ich schlage vor, die Hochzeit so bald wie möglich abzuhalten. Wir haben durch diese Entführung schon mehr als genug Zeit verloren.«
    »Sir, bei allem Respekt, aber noch seid Ihr nicht vermählt«, mischte sich Kate resolut ein. »Es kann nicht angehen, dass Ihr und meine Lady ohne Anstandsdame allein in einem Haus wohnt.«
    »Du wagst es, mir zu sagen, was ich tun soll?« Aus Morgans Gesicht wich alle Freundlichkeit. »Ich glaube, du bist dir deiner Stellung hier nicht bewusst. Wenn es dich jedoch beruhigt, dann kann ich dir versichern, dass ich Eloise bis zum Tag unserer Trauung nicht zu nahe treten werde. Ich bin schließlich ein Ehrenmann.«
    Eloise tauschte einen heimlichen Blick mit Kate. Ebenso wie ihre Zofe war sie über Morgans harsches Verhalten erstaunt und sogar ein wenig verärgert, darum sagte sie bestimmt: »David, ich bin es gewöhnt, Kate in meiner unmittelbaren Nähe zu haben. Es wird doch sicher möglich sein, dass sie ein Zimmer neben dem meinen bekommt, dann kann sie zur Stelle sein, wenn ich ihre Hilfe benötige.«
    »Meine liebe Eloise, ich glaube, deine Eltern haben dich zu sehr verwöhnt, und du warst zu lange in der Gesellschaft dieser Frau.« Morgan betrachtete seine Braut abschätzend von oben bis unten. »Du scheinst nicht zu wissen, dass dudich als meine Frau
meinen
Wünschen zu fügen hast. Ich schreibe es deinen furchtbaren Erlebnissen in den Händen der Piraten zu, dass du es am nötigen Respekt gegenüber deinem zukünftigen Mann fehlen lässt.«
    Er klatschte zweimal in die Hände. Wie aus dem Nichts erschien eine dunkelhäutige, ältere Frau. Mit gesenktem Blick knickste sie vor Morgan.
    »Master?«
    »Führe Lady Gilbert in ihr Zimmer.« Morgan nahm Eloises Hand und hob sie an seine Lippen. »Ruh dich aus, meine Liebe, wir sehen uns dann beim Abendessen. Bis dahin wirst du dich hoffentlich beruhigt haben.«
    Morgan drehte sich um und ging rasch davon, so dass Eloise keine Möglichkeit einer Erwiderung hatte. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander, sie wusste nicht, was sie von David halten sollte, der ihr gerade eben eine Seite von sich gezeigt hatte, die ihr ganz und gar nicht gefiel.
    Die Dienerin trat schüchtern zu Eloise.
    »Missis, wenn Sie mögen mir folgen bitte. Und Sie« – sie deutete auf Kate, die verloren dastand –, »bitte, Sie gehen in kleines Haus da links und fragen nach Mary. Die Ihnen zeigen, wo schlafen.«
    Eloise wollte etwas sagen, aber Kate gebot ihr zu schweigen.
    »Es ist schon in Ordnung. Ich werde mir meine Unterkunft mal ansehen. Wir sind nun wieder unter zivilisierten Menschen, das dürfen wir nicht vergessen.« Sie lächelte bitter. »Dein Bräutigam hat recht, ich bin nur eine Angestellte und muss meinen Platz dementsprechend einnehmen.«
    Eloise wusste, worauf Kate anspielte. Auf Mantana Island waren Eloise und Kate wie zwei gleichgestellte Damen behandeltworden. Dark Flynn und alle anderen hatten Kate den gleichen Respekt erwiesen wie einer Lady. Nun jedoch würde Kate vom Wohlwollen David Morgans abhängig sein und auch auf seine Kosten leben, darum musste sie sich seinen Befehlen fügen.
    »Es tut mir leid, Kate«, flüsterte Eloise, dann folgte sie der Schwarzen ins Haus.
    Auch hier waren alle Läden geschlossen, um die Hitze des Tages auszusperren. Schemenhaft erkannte Eloise eine ähnliche Raumaufteilung wie in Flynns Haus, wobei hier alles größer und pompöser war. Ihr Zimmer lag im ersten Stock und war elegant, wenngleich für Eloises Geschmack etwas zu üppig und überladen eingerichtet. Die Dienerin knickste vor Eloise.
    »Ich lassen Euch Wasser bringen.«
    »Wie ist dein Name?«, fragte

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