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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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kann nur hoffen, dass wir beide die Einzigen waren – oh Gott!«
    »Was ist?« Beunruhigt durch seinen schockierten Ton stellte sich Isabel auf die Zehenspitzen und blickte sich um. War Gray da? Ihr Herz raste. »Was ist denn?«
    Doch Rhys drückte ihr so hastig sein Champagnerglas in die Hand, dass es fast übergeschwappt wäre und ihr Satinkleid ruiniert hätte. »Entschuldige mich.« Und dann ließ er sie stehen, und sie konnte ihm nur blinzelnd nachsehen.
    Rhys folgte der schmalen Gestalt, die sich geschickt durch die Menge fädelte. Als wäre sie ein Geist, blieb sie unbemerkt, eine unauffällige Frau in einem unauffälligen Kleid. Aber Rhys war gefesselt. Er hatte das brünette Haar wiedererkannt. Er hatte von dieser Stimme geträumt.
    Sie verließ den Ballsaal und ging rasch die Halle hinunter. Er folgte ihr. Als sie das Haus durch die Tür des Arbeitszimmers verließ, versuchte er nicht länger, sie unbemerkt zu verfolgen, sondern packte den Türknauf, kaum dass sie ihn losgelassen hatte. Ihr schmales, apartes Gesicht wandte sich ihm zu, ihre großen blauen Augen sahen ihn blinzelnd an.
    »Lord Trenton.«
    Er trat auf die Terrasse und schloss mit einem Klicken der Tür die Geräusche vom Ballsaal aus. Dann deutete er eine Verbeugung an und gab ihr einen Handkuss. »Lady Mystery.«
    Als sie lachte, umfasste er entschiedener ihre Hand. Verwirrt neigte sie den Kopf zur Seite. »Sie finden mich tatsächlich attraktiv, oder? Aber Sie wissen nicht, warum. Offen gestanden bin ich genauso verwirrt.«
    Er musste leise lachen. »Erlauben Sie mir, der Frage nachzugehen?« Er neigte sich langsam zu ihr, um ihr Zeit zu lassen zurückzuweichen, ehe seine Lippen ihre streiften. Die sanfte Berührung traf ihn ebenso wie ihr Duft, der in der kühlen Nachtluft kaum wahrzunehmen war. »Ich denke, gegen ein paar Experimente wäre nichts einzuwenden.«
    »Oh mein Gott«, hauchte sie. Ihre freie Hand fuhr zu ihrem Magen. »Ich spüre ein leises Flattern, genau hier.«
    Wärme breitete sich in seiner Brust aus und sackte nach unten zwischen seine Beine. Sie war überhaupt nicht sein Typ Frau. Ein Mäuschen. Ein Blaustrumpf. Zugegeben: Ihre Offenheit fand er erfrischend, doch begriff er einfach nicht, warum er ihr an die Wäsche wollte. Sie war zu schmal für seinen Geschmack und hatte nicht die Kurven, die ihn normalerweise ansprachen. Trotzdem begehrte er sie unleugbar, er wollte ihre Geheimnisse ergründen. »Was machen Sie hier draußen?«
    »Ich bin lieber hier als da drinnen.«
    »Dann machen Sie einen Spaziergang mit mir«, murmelte er, steckte ihre Hand unter seinen Ellbogen und führte sie von der Terrasse.
    »Werden Sie mir schamlos Avancen machen?«, wollte sie wissen, als sie neben ihm ging. Sie schlenderten über einen gewundenen Gartenweg. Da es keine Beleuchtung gab, bewegten sie sich nur langsam.
    »Aber natürlich. Außerdem werde ich, noch bevor wir uns trennen, Ihren Namen herausbekommen.«
    »Sie scheinen sich sehr sicher zu sein.«
    Er blickte lächelnd in ihre Augen, die im Mondlicht strahlten. »Ich habe so meine Methoden.«
    Sie schnaubte skeptisch. »Ihr Verstand wird mit meinem ganz schön zu tun bekommen.«
    »Zweifellos haben Sie Köpfchen, doch eigentlich wollte ich meine Schliche auf andere Körperteile anwenden.«
    Sie stieß ihm tadelnd gegen die Schulter. »Sehr unartig, so zu einer unerfahrenen Frau zu sprechen. Mir wird ganz schwindelig.«
    Leicht bekümmert zuckte Rhys zusammen. »Tut mir leid.«
    »Nein, tut es Ihnen nicht.« Sie fuhr ihm mit der Hand über die Stelle, wo sie ihn kurz zuvor gestoßen hatte, woraufhin sein Blut in Wallung geriet und sein Schritt stockte. Wie konnte es ihn derart erregen, dass sie mit einer behandschuhten Hand über den Ärmel seines Mantels strich?
    »Ist dieses Geplänkel üblich, wenn Männer mit Frauen sprechen, zu denen sie sich hingezogen fühlen? Lady Grayson lacht oft über Dinge, die ich ziemlich dumm finde.«
    Rhys blieb abrupt stehen und schaute sie finster an.
    »Das sollte keine Beleidigung sein!«, beeilte sie sich zu sagen. »Im Gegenteil, ich finde Lady Grayson höchst facettenreich und meine das nur schmeichelhaft.«
    Er sah sie aufmerksam an, entschied, dass sie es ernst meinte, und setzte sich wieder in Bewegung. »Ja, wenn man sich mit jemandem vom anderen Geschlecht anfreundet und sich wohl mit ihm fühlt, dann können die Gespräche intim werden.«
    »Auch sexuell gesehen?«
    »Ja, oft.«
    »Obwohl das letztendliche Ziel nicht der Beischlaf

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