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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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Mal, als er ihr nahe genug gewesen war, dass sein Duft zu ihr durchdringen konnte, waren immer zu kurz gewesen. Er roch nach einer Mischung aus Sandelholz und Moschus. Herb, aber nicht bitter. Intensiv, aber nicht aufdringlich. Perfekt. Obwohl sie sich in seinen Armen klein vorkam, konnte sie sich keinen Ort vorstellen, an dem sie lieber sein wollte. Die Geborgenheit, die er ausstrahlte, ließ sie all ihre Sorgen für den Moment vergessen. Es war verrückt. Sie kannte diesen Mann erst zwei Tage, aber es war, als hätten sie bereits ein Leben miteinander verbracht. Die Leichtigkeit , mit der sie Vertrauen zu ihm schöpfte, war überwältigend. Genauso wie der Körper , an den sie sich gerade schmiegte. Sein heißer Atem in ihrem Haar brachte kleine Feuerwerke in ihrem Bauch zum Explodieren . Seine Rückenmuskeln entspannten sich unter ihren Fingern und sein Atem wurde tiefer und ruhiger. Offensichtlich genoss nicht nur sie den Körperkontakt , und das machte sie froh, denn er wirkte allein und verloren in diesem kalten Flur. Mercy wusste nicht, wie lange sie so da standen. Aber sie rührte sich nicht. Es tat gut , ihn zu unterstützen. Dass er wegen eines Kameraden so litt, ließ ihre Brust schmerzen. Die Sorge um einen geliebten Menschen ging tief unter die Haut und hinterließ oftmals Narben. In dieser Hinsicht waren sie alle gleich. Menschen, Krieger, Orakel. Es verband sie mit Darian.
    Lillian trat hinaus auf den Flur , und er lockerte seinen Griff, rückte jedoch nicht von ihr ab Sie trug ein atemberaubend schönes, cremefarbenes Abendkleid, welches nun ebenfalls voller Blut war. Die stechend roten Flecken leuchteten auf dem hellen Stoff. Sie schaute ernst zu Darian hinauf.
    „Er wird wieder. Er hatte insgesamt vierzehn Schussverletzungen. Davon sind vier in seinem Brustkorb stecken geblieben. Ich musste mich beeilen, sie herauszuholen, da die Wunden sich teilweise bereits geschlossen hatten.“ Darian rührte sich nicht, sondern starrte weiter auf Lillian. „Er hat sehr viel Blut verloren, aber ich konnte alle Kugeln entfernen. Ansonsten hatte er einen ausgerenkten Arm und unzählige Schnitt - und Schürfwunden. Aber das ist alles bereits am Verheilen .“
    „Wird er wieder ganz gesund?“, fragte Darian und Mercy zuckte zusammen, als sie die Härte seiner Stimme hörte. Von dem sanften Mann war nichts mehr zu erkennen.
    „Ja. Er wird sich allerdings ein paar Tage schonen müssen. Es war knapp. Eine Kugel war nur wenige Zentimeter von seiner Hauptschlagader entfernt.“ Sie ging auf ihn zu und musterte ihn. „Was hast du abbekommen?“
    Darian winkte ab. „Nichts. Glatter Durchschuss. Halb so wild.“
    „Ich muss zu Mennox. Danach werde ich mich wieder um Liam kümmern. Momentan ist er stabil, aber ich behalte ihn lieber unter Beobachtung.“ Lillian schaute ihn durchdringend an. „Darian, ich würde mir dennoch lieber kurz deine … “
    „Nein. Mir geht es gut. Geh ruhig.“
    „Ich möchte nicht, dass du allein bleibst. Es ist möglich, dass irgendetwas nicht richtig verheilt.“
    „Ich will dich nicht aufhalten. Kümmere dich um Liam, er hat es nötiger.“
    „Fein. Mercy wird bei dir bleiben.“
    Wie bitte? Bevor Mercy etwas sagen konnte, sah Lillian sie scharf an. „Sobald er dir komisch vorkommt, rufst du mich. Egal , was er dazu sagt. Verstanden?“
    „Okay.“
    Mit diesen Worten lief sie an ihnen vorbei und verschwand um die Ecke.
    „Du musst nicht bei mir bleiben. Obwohl ich mir keine bessere Krankenschwester vorstellen könnte.“ Er lächelte ihr schwach zu. Mercy betrachtete ihn und entschied, dass er furchtbar aussah. Sie würde ihn nicht allein lassen. Sie war zwar nicht sicher, was sie mit ihm tun sollte, aber gehen konnte sie auch nicht. Okay, sie wusste ziemlich genau , was sie mit ihm tun könnte. Aber neben Tätigkeiten , die einen erhöhten Austausch von Körperflüssigkeiten beinhalteten, fiel ihr nicht viel ein.
    „Ich bleibe gern. Du siehst wirklich nicht besonders gut aus.“
    Er runzelte die Stirn und schaute zu ihr runter. Mercy kämpfte gegen die aufsteigende Hitze in ihrem Gesicht. „Also nicht, dass du nicht gut aussiehst. Nein wirklich, du bist heiß und so, aber nicht besonders gesund“, stammelte sie.
    Heiß? Sie stöhnte innerlich und verfluchte ihr Mundwerk. Erst denken, dann sprechen. Bevor er etwas erwidern konnte, drehte sie sich um. „Wir sollten gehen. Zum Glück hat Lillian mir ein anderes Zimmer gegeben. So hast du dein Zimmer wieder für dich

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