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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Anderson
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seinen Arm ausstrecken würde, könnte er sie berühren. Er könnte nochmals ihre weichen Rundungen unter seinen Fingern spüren. Sie fühlte sich so verdammt gut an. Alles an ihr. Ihre sanften Hände, die sich wie Seide auf ihn legten. Wie gern würde er sie wieder zu sich ziehen, den Kopf in ihre Halsbeuge senken und sich in ihrem berauschenden Duft verlieren.
    „Was ist passiert?“, unterbrach sie mit sanfter Stimme seine Gedanken.
    Zusammenreißen! „Satyrn“, sagte er. Er wollte nicht darüber sprechen. Sie schien es zu merken, presste ihre Lippen aufeinander und fing an, unruhig hin und her zu rutschen. Eine Weile sagte keiner von ihnen etwas. Darian sah ihren gequälten Gesichtsausdruck und überlegte, wie er sie aufheitern könnte. Doch da ergriff sie bereits das Wort.
    „Mir ist aufgefallen, dass ich mich noch nicht dafür bedankt habe, dass du mich gerettet hast.“
    Verwundert hob er die Augenbrauen. Das war selbstverständlich gewesen. Selbst wenn sie nicht das schönste Geschöpf der Welt gewesen wäre, hätte er ihr geholfen.
    „Ich habe dich nur beschimpft und das war nicht nett von mir.“
    „Du hast mich sogar geschlagen.“ Er musste schmunzeln, als er daran dachte, doch sie zuckte zusammen.
    „Ja. Das stimmt“, gab sie zu. „Ich hoffe , ich kann es irgendwann wieder gutmachen, Darian.“
    Zum ersten Mal hörte er, wie sie seinen Namen aussprach. Es traf ihn wie ein Schlag und fuhr ihm direkt in die Lenden. Wie sollte er sich da beherrschen? „Tu es.“
    Sie starrte ihn an. „Was?“
    „Dich bedanken. Das hast du nämlich noch nicht.“
    Sie lächelte , und obwohl er ihr Lächeln umwerfend fand, durchzuckte ihn ein kleiner Stich. Anscheinend hatte sie nicht denselben Gedanken wie er. „Danke.“
    Er musste ihr Lächeln erwidern. „Gern geschehen.“ Nach weiteren Minuten des Schweigens beschloss Darian , die Stille zu durchbrechen. Er wollte mehr über sie erfahren. Nicht, um Informationen zu besorgen, sondern weil er neugierig auf sie war. Und Neugier war etwas Seltenes bei unsterblichen Geschöpfen. „Wieso hast du einen falschen Namen benutzt?“
    Sie holte tief Luft. „Ich wollte nicht gefunden werden.“
    „Von wem?“
    „Von jedem.“ Als er nichts erwiderte, warf sie ihre Hände in die Luft und stieß hörbar die Luft aus. „Seit zwei Jahren bin ich auf der Flucht. Ich weiß nicht, vor wem oder was. Ich sah immer nur mich selbst oder Max. Tot oder entführt.“
    „Deine Visionen“, murmelte er.
    „Ja. Sie haben mich gewarnt, so wie auch im Hinterhof der Bar. Nur war es da schon zu spät.“
    „Und du hast keine Ahnung, wer dich verfolgt? Oder warum?“ Satyrn arbeiteten nicht in Gruppen, oder gar zielgerichtet. Sie liefen verstreut herum, planlos und blutgierig. Wenn sie seit zwei Jahren verfolgt wurde, steckte mehr dahinter als bloßer Zufall. Dazu noch der heutige Abend. Irgendetwas in der Stadt stank zum Himmel.
    „Nein. Ich habe keine Ahnung.“
    Er nickte. Aber eines verstand er immer noch nicht. „Wieso hast du so spartanisch gelebt ? “ Schäbig, dreckig, k akerlakenverseucht, widerlich und winzig hätte es wohl eher getroffen, aber er hielt sich zurück.
    Sie senkte ihren Blick und schüttelte den Kopf. „Ich kann meine Visionen nicht bewusst lenken, sie überkommen mich unkontrolliert.“
    Natürlich. Sie wurde nie ausgebildet und wusste somit überhaupt nichts über ihre Gabe. „Wir werden dir helfen, jemanden zu finden , der dich ausbilden kann.“
    „Danke. Lillian hat mir von den Wächtern erzählt. Sie ist wirklich sehr nett und Max ist verrückt nach ihr.“
    „Er ist nicht dein Sohn. Und auch nicht dein Bruder. Das sagte er zumindest. Wer ist er?“ Er wusste nicht, wie weit er gehen konnte, ohne sie mit seinen Fragen zu verschrecken.
    Nachdenklich legte sie ihren Kopf schräg, als wöge sie ab, wie vertrauenswürdig er war. Ihr Urteil schien positiv ausgefallen zu sein, denn sie fing an zu erzählen. „Ich sah ihn“, sagte sie leise. „Es war meine erste Vision, die von einer anderen Person handelte. Sonst sehe ich nur Dinge, die mich selbst betreffen. Ich sehe Ereignisse , bevor sie geschehen, schon seit ich ungefähr siebzehn war. Anfangs banale Dinge, wie eine kleine Schürfwunde. Aber auch Dinge, die mich nur indirekt betrafen. Wie zum Beispiel letzte Woche. Da sah ich, wie das Haus meines Bosses abgebrannt ist und ich deshalb meinen Job verlor.“
    „Diese Ketchup Geschichte.“
    Argwöhnisch richtete sie sich auf. „Woher weißt du

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