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Geliebter Lord

Geliebter Lord

Titel: Geliebter Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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Turm heult. Was kann ich für dich tun?
Sie hätte alles von ihm verlangen können, wie sie da vor ihm stand mit den Fingern an der Kehle, als wollte sie ihren eigenen Puls fühlen. Überschlug sich ihr Herz in ihrer Brust? Sie atmete schnell, und ihr Blick huschte von der Truhe zum Fenster und von dort zum Tisch.
    Es wäre klüger von ihr gewesen, ihre Erregung zu verbergen. Er hatte gelernt, dass es sicherer war, sich nichts anmerken zu lassen.
    Hamish war gezwungen worden, seine Grenzen zu überschreiten. Regeln, die einmal für ihn gegolten hatten, spielten keine Rolle mehr. Und so fand er auch nichts Sündhaftes daran, sie in seine Höhle gelockt zu haben. Er hatte weiß Gott Schlimmeres getan.
    »Wohnt mir bei«, sagte er leise, streckte die Hand aus und strich mit den Fingern über ihre Wange. »Lasst mich Euch lieben heute Nacht.«
    Sie blinzelte, als hätte sie seine Worte nicht verstanden, und so wiederholte er sie sicherheitshalber. »Lasst mich Euch lieben heute Nacht.«
    »Ich bin nicht zu
allem
bereit, um Euch zu heilen, Hamish«, erwiderte sie.
    Obwohl er eine Zurückweisung beinhaltete, nötigte ihr Sarkasmus ihm Respekt ab. »Ein Jammer«, sagte er. »Denkt doch nur, wie viele Patienten mehr Ihr haben könntet, wenn Ihr Eure Behandlung mit körperlicher Zuwendung bereichern würdet. Ihr könntet sie doch als Belohnung ausgeben.«
    »Wenn Ihr brav Eure Medizin schluckt, bekommt Ihr ein wenig Liebe dafür – meint Ihr das?«
    »Es ist nicht Liebe, was ich von Euch will.« Er musterte sie scharf. Würde sie ob seiner Direktheit zusammenzucken?
    Sie tat es
nicht.
Stattdessen straffte sie sich und legte, scheinbar ungerührt, die Hände vor sich wie zum Gebet zusammen. Die erste Prüfung hatte sie bestanden. Würde sie auch die zweite bestehen?
    »Ich möchte Eure Haut spüren.« Er trat auf sie zu, neigte den Kopf und sog tief ihren Duft ein. »Ich möchte Euch schmecken«, flüsterte er an ihrer Schläfe.
    Mary atmete zittrig ein. Wäre er noch der Mann, der er gewesen war, hätte er sie jetzt entweder in die Arme genommen oder sich zurückgezogen und für seine Kühnheit um Vergebung gebeten. Doch er tat nichts von beidem, verharrte regungslos und schweigend und lauschte ihren und seinen Atemzügen.
    Die nach einer schier endlosen Wartezeit von ihr kommende Zustimmung versetzte ihn in einen beinahe rauschartigen Zustand. Doch er wollte nichts übereilen. Behutsam presste er seinen Mund auf ihren Hals, spürte ihren Puls unter der Haut wie einen gefangenen Vogel flattern.
    »Wollt Ihr das wirklich, Hamish?«, fragte sie und überraschte ihn damit ein weiteres Mal.
    Er hob den Kopf und blickte in ihre ernsten Augen.
    »Oh ja, ich will es wirklich.« Er hätte gerne ihre verführerischen Lippen geküsst, hielt sich jedoch zurück, um das köstlich quälende Begehren zu verlängern. Natürlich verlangte ihn nach Befriedigung, aber nicht flüchtig und schnell. Er wollte seine Beherrschung prüfen.
    Langsam, ganz langsam, näherte er sich ihrem Mund, malte sich den Geschmack ihrer Lippen aus, doch da wich sie plötzlich zurück. Im nächsten Moment löste sie den schweren Zopf an ihrem Hinterkopf.
    Hamish streckte in einer stummen Aufforderung die Hand aus, und Mary reichte ihm die im Kerzenlicht schimmernden goldenen Nadeln, die sie in der linken Hand gesammelt hatte.
    »Noch ein Geschenk von Gordon?«, fragte Hamish.
    »Ja.«
    Unerwartet stieg eine heftige Abneigung gegen den toten, ihm unbekannten Ehemann in ihm auf.
    Mary trat auf ihn zu und legte die Hand auf seine Brust. »Ich kann nicht lange bleiben, sonst merkt Brendan, dass ich bei Euch bin.« Ihre Stimme klang wie leise Musik.
    »Glaubt Ihr, dass mich das kümmert?«
    Sie war sichtlich überrascht.
    Er zog sie an sich. In diesem Moment wünschte er inständig, er hätte zwei gesunde Arme.
    Mary schaute zu ihm auf, begegnete seinem Blick, ohne zu blinzeln, und dann, als wüsste sie, wie sehr es ihn erregen würde, fuhr sie sich langsam mit der Zungenspitze über die Lippen. Begierde loderte in ihm auf.
    Ihre Lippen waren warm und weich. Er öffnete sie durch leichten Druck mit dem Daumen auf einen ihrer Mundwinkel, zeichnete den Schwung ihrer Lippen mit der Zunge nach und wagte sich dann weiter vor.
    Er legte die Hand an Marys Wange, streichelte sie zart. Als er den Kuss vertiefte, blitzten Sterne hinter seinen Lidern.
    Sein Glied schwoll an. Er wollte sie spüren, mit den Händen über ihre nackte Haut streichen, in Schluchten und Höhlen

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