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Geliebter Lord

Geliebter Lord

Titel: Geliebter Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Ranney
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zu erklären – und absolut abwegig, sie als Ehefrau überhaupt in Erwägung zu ziehen.
    »Ihr wart der Lehrling meines Mannes, Charles. Er betrachtete Euch als seinen Sohn, und ich tat mit der Zeit das Gleiche. Was Ihr da vorschlagt, ist unrecht.«
    »Wir sind nicht verwandt, Mary – und es liegen nur zwei Jahre zwischen uns.«
    »Aber ich hege keinerlei derartige Gefühle für Euch.«
    »Ihr könnt Euch an mich gewöhnen.«
    Jetzt lächelte sie. »Geht es Euch um mich als Frau oder um mich als reiche Witwe? Weder die eine noch die andere wird Euren Antrag annehmen.«
    Seine Augen wurden noch schmaler. »Ihr sterbt lieber am Galgen, als mich zu heiraten?«
    Der Schreck fuhr ihr in die Glieder. »Sind das die einzigen Möglichkeiten, die mir offenstehen?«
    Charles lächelte dünn und trat einen Schritt auf sie zu. Er war frisch rasiert, und sein Atem roch nach Minze. Ein Mann auf Brautschau. Hamishs Worte fielen ihr ein.
Vielleicht sieht er in dir etwas anderes als eine Mutter.
Wie töricht von ihr, das nie bemerkt zu haben.
    Scheinbar ungerührt begegnete sie seinem Blick. »Ihr habt mir noch nicht geantwortet.«
    »Wenn Ihr mich nicht heiraten wollt, bereitet Euch darauf vor zu sterben.« Seine Lippen verzogen sich zu einem bösen Lächeln. »Denn ich kann beweisen, dass Ihr Gordon ermordet habt.«
    »Ihr wisst, dass ich das nicht getan habe. Seid Ihr wirklich bereit, den Richter zu belügen?«
    »Ich würde nicht lügen, Mary – so töricht bin ich nicht. Ich würde lediglich die Wahrheit sagen, die ich jedoch zu vergessen bereit wäre, wenn Ihr Euch meinem Wunsch gemäß entscheidet.«
    Mary drehte sich um und trat wieder ans Fenster.
    Sie mochte Charles nicht, das wurde ihr in diesem Moment klar. Sie hatte ihn geduldet, zunächst Gordon zuliebe und dann um Gordons Andenkens willen, weil sie ihrem Ehemann Dankbarkeit zu schulden glaubte. Aber, dachte sie jetzt, hatte sie diese Schuld nicht in der letzten Zeit seines Lebens getilgt, in der er kaum zu ertragen gewesen war und sie sich nie mit einem Wort beklagt hatte?
    Plötzlich war sie es von Herzen müde, sich zu opfern.
    Sie drehte sich Charles zu. »Macht, was Ihr wollt, Charles. Ich habe nichts von Euch zu befürchten, denn ich habe nichts Unrechtes getan. Ich habe Gordon nach bestem Wissen gepflegt.«
    »Vielleicht zu gut«, erwiderte er kryptisch.
    Sie fragte ihn nicht, was er damit meinte, und eine Weile herrschte Schweigen.
    »Ich bin hergekommen, um Euch eine Wahl anzubieten, und Ihr habt Euch entschieden«, brach Charles es schließlich. »Schon sehr bald werdet Ihr erfahren, was für einen schrecklichen Fehler Ihr begangen habt. Ihr wäret glücklich mit mir geworden, Mary – glücklicher, als Ihr es je mit Gordon wart.«
    Sie sagte ihm nicht, dass sie gerade einen Monat unbeschreiblichen Glücks erlebt hatte und lieber zeitlebens Hamish MacRaes Geliebte wäre als Charles Talbots Ehefrau.
    »Nehmt Eure Drohung und geht, Charles«, sagte sie, so freundlich es ihr möglich war.
    »Der Sheriff wird Euch nach Edinburgh schicken.« Wieder lächelte er böse. »Ihr werdet am Galgen sterben. Als Mörderin.«
    Sie schlang die Arme um sich und sah ihm nach, als er die Zelle verließ. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss, und in der Stille, die sie danach umgab, hallte das eine Wort in ihrem Kopf wider.
    Mörderin.
    »Die Schotten sind ein störrischer Menschenschlag, Mr. MacRae. Das habe ich in den zwanzig Jahren, die ich jetzt hierherkomme, immer wieder festgestellt«, sagte Matthew Marshall. »Wenn sie sich eine Meinung gebildet haben, halten sie daran fest, und nichts und niemand kann sie dazu bringen, sie zu ändern. Ich bezweifle, dass Sir John da eine Ausnahme ist.«
    »Und ich glaube, dass Ihr Euch unterschätzt«, erwiderte Hamish.
    Unfähig, still zu sitzen, ging er im Salon der Grants auf und ab. Er musste Marshall unbedingt überreden, seiner Bitte zu entsprechen. Ansonsten hätte er keine Möglichkeit, Mary eine Nachricht übermitteln zu lassen.
    Als Elspeth vor ein paar Tagen in den Salon gekommen war und von Marys Verhaftung berichtete, hatte er zuerst nicht glauben können, was er hörte. Dann schilderte sie ihre Begegnung mit Charles Talbot und ihr Gefühl, dass da etwas im Argen lag.
    »Ich verließ Marys Haus, um zu ergründen, was es war. Und als ich schließlich Leute auf dem Markt ansprach, sagten sie mir, ich sollte den Anschlag lesen.«
    »Den Anschlag?«
    »Am Gericht.«
    Erst nachdem Hamish ihn selbst gelesen hatte, begann er

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