Geliebter Normanne
Kittel verborgen sind? Hat je ein Mann sein Lustschwert in deinen Schoß gebohrt und dich zum Stöhnen gebracht? Nein, sicher nicht, darum wird es mir eine Freude sein, der Erste zu sein.«
Bei der Vorstellung, Hayla trotz ihrer verzweifelten Gegenwehr zu entjungfern, steigerte sich Ralphs Erregung ins Unermessliche. Er presste ihren Körper so fest an sich, dass Hayla sein hartes Glied an ihrem Bauch spürte. Sie keuchte vor Entsetzen, doch bevor sie schreien konnte, hatte Ralph ihr schon eine Hand auf den Mund gepresst und drückte sie auf den Waldboden.
»Wenn du auch nur einen Ton von dir gibst, schneide ich dir die Kehle durch, wenn ich mit dir fertig bin.«
Hayla hatte keinen Zweifel, dass er es ernst meinte, trotzdem war sie wild entschlossen, sich ihm nicht einfach hinzugeben. Besser tot als geschändet! Sie bäumte sich auf, und sogar als sich die Spitze der Klinge in ihre Haut bohrte und ein scharfer Schmerz durch ihren Hals jagte, hörte Hayla nicht auf, sich zu wehren.
»Du willst es nicht anders, du Luder!« Ralph schlug ihr so fest mit der flachen Hand ins Gesicht, dass Hayla für einen Moment bewusstlos wurde und ihre Glieder erschlafften. Als sie wieder zu sich kam, lag er schwer auf ihr und hatte mit einer Hand ihre Arme an den Handgelenken umklammert, so dass sie hilflos seiner Begierde ausgeliefert war. Routiniert schob Ralph mit der freien Hand ihren Kittel hoch, und sie spürte zuerst den kalten Luftzug an ihren Schenkeln, dann seine Finger, die sich zu ihrer intimsten Stelle vortasteten.
Gott hilf mir, betete Hayla und schloss die Augen. Sie hoffte, es möge schnell vorbeigehen, denn ein Entrinnen gab es nicht.
»Was ist hier los? Ralph, was tust du da?«
Die Stimme eines fremden, französisch sprechenden Mannes ließ Ralph heftig zusammenzucken, und seine Hand verschwand von Haylas Schenkeln. Mit einem Satz sprang Ralph auf, und Hayla öffnete vorsichtig die Augen. Nur wenige Schritte entfernt stand der größte Mann, den sie je in ihrem Leben gesehen hatte. Da er die Sonne im Rücken hatte, konnte sie seine Gesichtszüge nicht erkennen, aber sein Körper sah wie eine alte, mächtige Eiche aus: oben breit und nach unten hin schmaler werdend. Schnell rappelte Hayla sich ebenfalls auf die Füße und wich zurück.
»Bosgard … was machst du denn hier?« Ralph Clemency war sichtlich verwirrt, und er schloss schnell sein Beinkleid und richtete die Tunika darüber. »Ich habe nicht erwartet, dich so bald hier zu sehen.« Er schaute sich um. »Bist du allein?«
Der Fremde schüttelte den Kopf und deutete mit dem Daumen über die Schulter.
»Meine Männer sind vorn am Weg, ich musste austreten. Wie mir scheint, bin ich gerade zur rechten Zeit gekommen, um zu verhindern, dass du dem Mädchen Gewalt antust.«
»Gewalt? Aber nicht doch, mein Freund!« Ralph lachte, aber es klang gekünstelt. »Wir haben uns nur ein wenig in den Wald zurückgezogen, um … na, du weißt schon, was. Sie wollte es ebenso wie ich. Sie sind unersättlich, diese angelsächsischen Weiber.«
Der Mann musterte Hayla aus zusammengekniffenen Augen und bemerkte ihren zitternden Körper und ihren angstvollen Blick.
»Es scheint mir nicht so, als wäre dir das Mädchen bereitwillig gefolgt, Ralph, denn sie ist völlig verängstigt. Hatte ich dir nicht befohlen, die Bevölkerung unbehelligt zu lassen? Keine Plünderungen und keinerlei Gewalt gegen irgendjemanden.« Bosgard trat einen Schritt auf Hayla zu. Unter dem Helm, der seine Stirn bis zu den Augenbrauen bedeckte, blickten zwei steingraue Augen Hayla an. »Wie ist dein Name, Mädchen?«
Hayla, die dem Gespräch atemlos gefolgt war, zeigte keine Reaktion, denn sie wollte nicht verraten, dass sie die Sprache der Normannen verstand. Wer dieser Fremde auch war, er war eindeutig ein Normanne und damit ein Feind, auch wenn er zufällig im richtigen Moment aufgetaucht war und verhindern konnte, dass ihr Gewalt angetan wurde. Sein Kettenhemd war von ausgesuchter Qualität, und kunstvoll gearbeitete Ornamente zierten seinen Helm, was darauf schließen ließ, dass er eine höhergestellte Persönlichkeit war. Trotzdem traute Hayla ihm nicht. Vielleicht hatte er sie nur
gerettet
, um irgendwann selbst über sie herzufallen? Seine Worte sagten zwar etwas anderes, aber Hayla würde keinem Normannen vertrauen.
»Du verstehst mich nicht, Mädchen?« Der Mann trat dichter an sie heran, und Ralph lachte laut.
»Wie sollte sie, Bosgard? Die Menschen hier haben keinerlei Bildung und
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