Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
Miene ließ ihn den Schmerz der Peitschenhiebe vergessen. »Doch einer dieser Samen hat sich offenbar entschlossen, Wurzeln zu schlagen.«
Seine Stimme wurde hart. »Diana, ich kann keine Kinder zeugen.«
»Ich sage, du kannst es.«
Es fiel ihm schwer, dem offenen Blick ihrer blauen Augen zu begegnen. »Lass mich dir erklären, warum ich es nicht kann. Ich habe die ganze Welt bereist. War auf allen Inseln im Pazifik, in ganz Asien und überall auf dem Atlantik. Mehr als einmal. Keine Frau hat mir je ein schwarzhaariges Baby gebracht und mir gesagt, ich wäre der Vater. Das ist sehr ungewöhnlich für einen Seemann, der zwanzig Jahre lang um die Welt gesegelt ist, findest du nicht auch?«
»Vielleicht haben sie es dir einfach nicht erzählt«, widersprach sie. »Vielleicht haben sie sich dieser unerwünschten Bürde entledigt oder dafür gesorgt, dass sie gar nicht erst empfingen. In Essig getauchte Schwämme und dergleichen.«
Sie sah so unschuldig und vollkommen überzeugt aus, dass er ärgerlich wurde. »Was weißt du denn davon? Ich dachte, du hättest eine ehrbare Erziehung genossen.«
»Ich bin keine Närrin«, konterte sie ungeduldig. »Ich bin als Mädchen mit meinem Vater gereist und habe Dinge gesehen, die … die er missbilligt hätte. Die aber recht informativ waren.«
»Das erklärt die grauen Haare deines Vaters«, murmelte er.
James wünschte sich sehnlichst, er wäre nicht so krank. Er konnte sich einfach nicht konzentrieren. Er wollte nur im kühlen Schatten sitzen, ihr Gewicht auf seinen Knien spüren und seine Arme um sie legen. Er wollte sie küssen, um den Schmerz in seinem Inneren auszuradieren.
Dennoch, sie könnte recht haben. Aber er erinnerte sich an Sara und an jeden einzelnen Tag der beiden Monate, die sie miteinander verbracht hatten. Sie hatten mehr Stunden des Tages miteinander im Bett verbracht als woanders. Wenn eine Frau ein Kind von ihm hätte bekommen müssen, dann wäre es Sara gewesen.
Aber sie war nicht schwanger geworden. Sie war von James zu Grayson Finley gelaufen, und dann, zwölf Jahre später, präsentierte sie ein Kind, das sie praktisch beim ersten Mal mit Grayson empfangen haben musste. James hatte zuerst gehofft, dass Maggie sein Fleisch und Blut wäre, aber ein Blick hatte genügt, um diesen Gedanken auszulöschen. Sie sah aus wie Grayson, redete wie Grayson und grinste wie Grayson.
»Ich will das im Augenblick eigentlich nicht diskutieren, Diana«, sagte er. »Ich bin noch krank, wie du weißt.«
Sie errötete, als ihr gewohnter Ärger sie packte. »Aber ich möchte darüber sprechen. Du kannst ganz gewiss Kinder zeugen, weil ich eines von dir erwarte. Obwohl ich dir gesagt habe, dass ich kein zweites Kind will.« Ihr aufgebrachter Blick sagte ihm, dass sie ausschließlich ihn dafür verantwortlich machte. Obwohl sie in sein Zimmer in Haven spaziert war und ihn von oben bis unten gewaschen hatte. Und als er ihr sagte, sie solle gehen, hatte sie ihr Nachthemd ausgezogen und war in sein Bett gestiegen. Es war seine Schuld. Natürlich.
Er spürte, wie sein Zorn anschwoll. »Du musst doch wissen, Diana, dass es auch das Kind deines Ehemannes sein könnte.«
Sie riss die Augen auf, die wie graublaues Zwielicht wirkten. Mit einem Satz war sie von seinem Schoß gesprungen und fuhr ihn empört an. »Wie kannst du das nur glauben, James? Sie haben dich da draußen halbtot geprügelt! Glaubst du wirklich, ich wäre zu diesem verhassten Mann gegangen und hätte ihn gebeten, mich zu trösten? Wofür hältst du mich?«
Ihr Blick hätte die Laube in Flammen setzen können. Wenn sie auf die Idee gekommen wäre, ihn zu treten, hätte sie es zweifellos getan.
»Ich habe nicht gesagt, dass du freiwillig zu ihm gegangen bist.«
Sie stand vor ihm, die Hände in die Hüften gestützt, während ihr wundervolles rotes Haar sich aus dem Knoten löste und ihre weißen Brüste das Dekolleté ganz entzückend ausfüllten. »Du begreifst gar nichts, James Ardmore. Sir Edward wollte mich nicht. Er hat mich nie begehrt. Nicht als wir verheiratet waren, und erst recht nicht jetzt!«
Ein heißes Gefühl durchströmte ihn. »Also hat er dich nicht gefragt. Wenn er es getan hätte, wärst du dann zu ihm gegangen?«
Sie zögerte. »Natürlich nicht.«
Ihre Blicke begegneten sich. Dieser winzige Augenblick des Überlegens brannte in seinem Magen, und er musste sich zurückhalten, um nicht wüst zu fluchen. Er hätte Sir Edward das Messer in den Leib rammen sollen, als er noch die
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