Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
geteilt, ihm ein Kind geschenkt. Sie hatte etwas mit Sir Edward Worthing gemein, was sie mit James nicht teilen konnte, und Diana nahm so etwas nicht auf die leichte Schulter. Außerdem erhob sich da die heikle Frage, was die Annullierung der Ehe für Isabeau bedeutete. Dessen war sich Diana zweifellos ebenfalls bewusst.
Ihre Stimme klang tonlos, als sie weitersprach. »Jetzt bin ich in den Augen der Welt eine Witwe und nach dem Gesetz niemals verheiratet gewesen.«
»Du wärest vielleicht zu ihm zurückgegangen, wenn er dich gebeten hätte«, sagte er ruhig. »Ich habe in meinem Leben bereits viele glückliche Wiedervereinigungen gesehen.«
Diana starrte in den Wald. »Wolltest du deshalb nicht, dass Alexandra mich benachrichtigt?«
»Ich habe dir den Grund bereits genannt. Erst wollte ich genesen.« Er wollte ihr gesund und stark gegenübertreten, sie in die Arme nehmen und davontragen. So, wie es jetzt aussah, konnte er kaum sein Gleichgewicht auf der Bank halten.
»Du musst in einem schrecklichen Zustand gewesen sein, als du hierhergekommen bist«, sagte sie. »Und doch hast du es geschafft. Es ist ein langer Weg von Plymouth nach Newquay .«
»Ich wusste, dass Alexandra mir helfen würde.«
Diana sah wieder zu Boden und verbarg ihre Augen. Das war neu für James. Er kannte sie, wie sie wütend funkelten und ihn mit ihrem glühenden Ärger traktierten. »Du bist jetzt also eine freie Frau. Das kann mich nur freuen.«
»Ich bin nicht ganz frei«, erwiderte sie mit einem Anflug ihrer üblichen Schärfe. »Du bist mein Liebhaber, und du bist sehr anspruchsvoll.«
Er dachte an die Forderungen, die er in dieser Herberge in der Nähe von Plymouth an sie gestellt hatte. Und die, mit denen sie ihn konfrontiert hatte. Seine Erregung wuchs. Schon wieder. Selbst in seinem geschwächten Zustand hatte er, wenn er von Diana träumte, fast ständig eine Erektion gehabt.
»Aber du bekommst immer deinen Willen, nicht wahr, Darling?« Er wollte den Bann brechen, ihre Frotzeleien wieder in gewohnt lockere Bahnen bringen. »Hast du eine Pistole mitgebracht?«
Sie warf ihm einen überraschten Seitenblick zu. »Nein.«
»Ich dachte, du würdest sie vielleicht auf mich richten und mir befehlen, meine Hose auszuziehen. Das hat dir doch immer gefallen.«
Jetzt endlich sah sie ihn richtig an. Ihr Blick wirkte troslos. Was seiner Erektion überhaupt nicht gefiel.
»Ich habe etwas viel Schockierenderes vor, James. Ich möchte dich mit der Neuigkeit konfrontieren, dass du Vater wirst.«
20. Kapitel
J ames wäre fast von der Bank gefallen. Sein Herz setzte einen, zwei, nein drei Schläge aus. Dann schlug es umso heftiger weiter. »Wie kommst du denn darauf?«
Sie warf ihm ihren üblichen verächtlichen Blick zu. »Ich habe schon früher einmal ein Kind bekommen. Ich weiß, wie sich das anfühlt. Es ist zwar noch ziemlich früh, aber ich bin mir sicher.« Sie stöhnte gereizt auf. »Mir ist morgens sehr übel. Eigentlich sogar den ganzen Tag.«
Er betrachtete ihr Haar, die zierlichen Knochen ihres Gesichts. Sie war von einer lebendigen, fast schon brutalen Schönheit. Der Anblick der Prellungen auf ihrer Haut, die zweifellos von Sir Edward Worthings Fäusten stammten, hatte eine beinahe archaische Wut in ihm ausgelöst. Sir Edward hatte das gesehen, deshalb hatte er die zwanzig weiteren Peitschenhiebe angeordnet.
James hatte sie jedoch kaum gespürt. Als es vorbei war, hatte Captain Carter befohlen, James aufzurichten. Er sollte am Mast stehen bleiben, hatte er verfügt. Falls James fiel, würde er erneut ausgepeitscht. James hatte angesichts dieser primitiven Grausamkeit nur Abscheu empfunden. Er war aufrecht geblieben, nur um ihnen zu trotzen.
Doch das hatte ihn fast seine ganze Kraft gekostet, so viel, dass er kaum hatte zum Strand schwimmen können. Er fühlte immer noch, wie das dunkle Wasser über ihm zusammenschlug, wie die kalten Wellen ihn zurückwarfen, wie seine Lungen brannten und sein Rücken loderte wie flüssige Lava. Der Hass hatte ihn angetrieben. Er würde verdammt sein, wenn er dem Kapitän die Genugtuung gäbe, seine Leiche aus den Fluten zu ziehen.
Sir Edward hatte sich aus Leibeskräften gegen ihn gewehrt. Am Strand hatte er James’ Rippen mit einem Messer angekratzt, bevor James es ihm wegnehmen und das Blatt wenden konnte.
»Weißt du noch«, sagte er jetzt zu Diana, »als ich davon sprach, dass du von meinem Samen niemals empfangen könntest?«
»Ja.« Sie legte ihre Hand auf ihren Bauch. Ihre
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