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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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dann wandte sie den Kopf ab. »Er ist tot.«
    »Wer?«
    »Mein einziger Liebhaber.«
    »Was ist geschehen?«
    »Er nahm eine Überdosis Rauschgift.«
    »Und du warst dabei?«
    »Nein, ich hatte ihn verlassen. Er war…« Sie machte eine Pause und sah Brent ein wenig schuldbewusst an, ohne zu wissen, warum. »Ein Maler, ein sehr guter mit Geoff befreundet. In Paris lebte ich mit ihm zusammen. Plötzlich konnte er nicht mehr malen, und da begann er zu trinken. Später nahm er Kokain und andere Drogen – alles, was er zwischen die Finger bekam. Ich sagte ihm, er würde sich selbst zerstören. Er bedeutete mir sehr viel, und deshalb blieb ich noch lange bei ihm.
    Immer wieder versuchte ich ihn von seiner Sucht abzubringen.
    Auch Geoff bemühte sich sehr um ihn.«
    »Wenn er dir so wichtig warum hast du ihn verlassen?«
    »Eines Nachts goß ich seinen Scotch in die Toilette. Ich verstand nicht, dass es sinnlos war. Und da kam es zu einem schrecklichen Streit. Er schlug mich mit aller Kraft, so dass ich gegen die Wand fiel. Und da konnte ich nicht mehr, ich ging weg. Ein paar Wochen später starb er.«
    Brent nahm sie in die Arme. »Armes Baby.«
    »Mittlerweile habe ich meinen Kummer fast überwunden.«
    Er entfernte das Handtuch, das sie um ihren Kopf geschlungen hatte, und die feuchten Strähnen fielen auf ihre Schultern.
    Zärtlich strich er sie nach hinten. »Es hat dich tief getroffen.«
    »Ja, es war ein Trauma.« Wehmütig lächelte sie. »Ich schwor mir, dass ich mich nie wieder mit einem Maler einlassen würde.«
    »Trotzdem hast du das getan.«
    »Habe ich das?«
    »Allerdings.« Er hauchte einen Kuß auf ihre Lippen. »Niemals werde ich erlauben, dass dich irgend jemand oder irgend etwas verletzt, Gayle.« Lächelnd betrachtete er sie, und wie sie feststellte, war die Intensität seines Blicks nicht erloschen, sie hatte sich nur verändert. »Bist du müde? Könntest du mir für eine Weile Modell sitzen? Es wird nicht lange dauern, das verspreche ich dir. Ich möchte nur eine Skizze anfertigen. Bist du bereit?«
    Diese Abmachung hatte sie ganz vergessen. Vermutlich war es erst fünf Uhr morgens. Natürlich, sagte sie sich, ich bin hergekommen, um mich malen zu lassen. Und ich war so unsicher… Jetzt fühlte sie sich nicht mehr unbehaglich in Brents Nähe, vielleicht nur ein wenig scheu. Doch sie hatte die Nacht mit ihm genossen. Am Anfang war sie von ihm fasziniert gewesen, dann hatte sie seine Anziehungskraft gespürt, und jetzt verliebte sie sich in ihn. Wenn er sie malen wollte, würde sie ihm gern Modell stehen. »Ja, selbstverständlich.«
    »Wunderbar! Dann komm.« Er griff nach ihrer Hand und führte sie durch das Wohnzimmer zur Treppe. Als sie im Oberstock ankamen, war sie außer Atem, doch das schien er nicht zu bemerken. Im Atelier rückte er einen kleinen Tisch zurecht, zögerte einige Sekunden lang und legte dann eine königsblaue Samtdecke darauf. »Dein Rücken interessiert mich wirklich.«
    »Das war also kein Witz?«
    »O nein. Knie dich hin, setz dich auf die Fersen und schau über die Schulter.« Er half ihr aus dem Bademantel und hob sie auf den Tisch. Hilflos runzelte sie die Stirn und versuchte die gewünschte Pose einzunehmen. »Gut«, lobte er. »Jetzt dreh dich ein bißchen zu mir… Wundervoll! Warte… Und rühr dich nicht!«
    Sie gehorchte und wagte kaum zu atmen, während er davoneilte. Es war nicht so einfach. Schon jetzt würden ihre Glieder steif. Brent kam mit einer Haarbürste zurück, und sie wollte danach greifen, aber er schüttelte den Kopf. »Laß mich das machen.« Lächelnd senkte sie den Blick. Am Vorabend war heftige Leidenschaft zwischen ihnen aufgeflammt, aber jetzt sah er nur einen Körper in ihr. Geschickt bürstete er ihr Haar und wusste genau, wie er die Locken, die allmählich trockneten, arrangieren wollte. »Bist du okay?« fragte er.
    »Ich hab’ mich schon besser gefühlt.«
    »Gut«, murmelte er geistesabwesend.
    Vom Tisch aus konnte sie ihn kaum sehen, als er zur Staffelei ging, aber sie spürte seine Bewegungen. Er gab ihr noch ein paar Anweisungen. »Senk den Kopf, heb das Kinn…« Dann schwieg er. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Skizze fertig war. Gayles Nacken war steif. Wann würde Brent sie erlösen?
    Allmählich merkte sie, dass nicht nur künstliches Licht den Raum erfüllte. Ein schöner Morgen brach an, und die Sonne schien herein. Warme Strahlen berührten Gayles nackte Haut und tanzten darüber.
    »Sind deine Muskeln schon

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