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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Als sie um ihn herumzugehen versuchte, umfaßte er ihre Taille. Mit lachenden Augen hatte er sie betrachtet und ihr einen guten Tag gewünscht.
    Wie deutlich sie sich an sein Lächeln erinnerte, an jeden einzelnen Zug seines hübschen, jungen, von der Sonne gebräunten Gesichts…
    Sie lehnte sich an die kostbare französische Tapete und preßte eine Hand auf ihr Herz, wollte die heftigen, Schläge verlangsamen. Viel zu schnell hoben und senkten sich ihre Brüste.
    So durfte sich eine anständige Frau nicht verhalten… Andererseits , überlegte sie, indem sie einer plötzlichen Eingebung folgte, wie kann etwas Natürliches unanständig sein? Sie vermochte weder ihre Herzschläge zu kontrollieren noch die Gefühle, die in ihr tobten wie ein wildes Sommergewitter.
    Während sie sich aufrichtete, wanderten ihre Gedanken in eine andere Richtung. Dieser unverschämte Mann! Sie ging zum Spiegel und musterte ihre geröteten Wangen, die leuchtenden Augen. Zögernd berührte sie ihre Taille und entsann sich, wie er sie berührt hatte. Dabei stieg das Blut noch dunkler in ihr Gesicht. Dieser dreiste, unzivilisierte Yankee! Im Haus des Gouverneurs hatte sie erfahren, Percy Ainsworth besitze große Ländereien, nicht weit von Washingtons Residenz Mount Vernon, in der Tidewater-Region, nahe dem Landgut von Lord Fairfax, und sei eine Art Protege dieses distinguierten Gentlemans.
    Katrinas Bruder, Lord Henry Seymour, verachtete Washington. (»Ein Bauer, der sich für einen Militärexperten hält.«)
    Aber er mochte Fairfax, der in unwandelbarer Treue für die englische Krone eintrat. Katrina persönlich fand Themen wie Staatsrechte, Unabhängigkeit und Krieg langweilig. Männer – alle waren wie kleine Jungen, die Soldat spielen wollten. Gehörte Patrick Henry nicht auch dazu? Hatten sich die Bostoner nicht als Indianer verkleidet, nur um ein bißchen Tee ins Wasser zu werfen? Das alles erschien ihr sehr albern. Sie war Engländerin und königstreu. Wenn sie auch für viele Klagen der Menschen in den Kolonien Verständnis aufbrachte, so konnte sie sich doch nicht vorstellen, dass irgend jemand ernsthaft die Trennung vom Mutterland anstrebte. Sie versuchte die Stempelakte zu begreifen, die das alles vor einigen Jahren ausgelöst hatte, und sie fand die Steuergesetze ungerecht. Aber mussten sich die Leute deshalb so schlecht benehmen? Wenn man Verhandlungen führte und Kompromisse schloß, würde man die Probleme doch sicher bewältigen.
    Männer wie Percy Ainsworth waren die Hitzköpfe, die all die Schwierigkeiten heraufbeschworen.
    Und doch… Sie rang nach Atem, starrte blicklos auf ihr Spiegelbild. Die Leidenschaft der Rebellen faszinierte sie – nein, ein einziger Mann faszinierte sie, Percy.
    »Percy…« Sie sprach den Namen laut aus, dann lächelte sie, konzentrierte sich wieder auf den Spiegel und glättete ihr Haar. Was sah er in ihr? Eine Frau öder ein Kind? Im letzten Herbst war sie sechzehn geworden, und ihr Bruder hatte sie schon mehr oder weniger dem steifleinernen alten General Olmsby versprochen. Also musste sie erwachsen genug sein…
    Percy… Sie biß sich auf die Unterlippe und raffte versonnen den Rock ihres blauen Musselinkleids mit dem Frühlingsblumenmuster. Während sie umhertanzte, geisterten Träume durch ihren Kopf, Träume von einem Ball, von einer Begegnung mit Percy…
    Sie würde ein heißes Verlangen in ihm wecken und sein Herz brechen, denn sie konnte sehr kühl und abweisend sein.
    Deutlich sah sie die Szenerie vor sich, hörte die Musik, die den Ballsaal erfüllte. Percy trug ein modisches Jackett mit weißer Weste und engen Kniehosen, dazu ein elegantes Rüschenhemd aus Batist. Er stand gerade bei der Punschschüssel und füllte ein Glas, als er sie am anderen Ende des Raumes entdeckte.
    Da vergaß er den Punsch, stellte sein Glas ab, wobei er es fast fallen liess, und ging zu ihr.
    Und sie? Nun, sie spielte mit ihrem Fächer, lachte melodisch und beantwortete die Frage eines ändern jungen Mannes. Und Percy berührte ihren Arm und forderte sie zum Tanz auf.
    Während sie über das Parkett schwebten, schaute er sie bewundernd an und erklärte, er könne nicht ohne sie leben, Tag und Nacht müsse er an sie denken, seit er sie zum erstenmal gesehen habe.
    »Bitte, Mr. Ainsworth!« sagte sie eisig. »Ihr Benehmen ist unschicklich. Schweigen Sie, Sir, und lassen Sie uns den Tanz genießen. Mehr dürfen Sie nicht von mir erwarten.«
    »Aber ich will viel mehr.« Zügellose Leidenschaft glühte

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