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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ihren Taten zu bekennen.« Sie eilte zur Halle.
    »Ich gehe zu Mr. Rothenberry und sage ihm, dass wir neue Fensterscheiben brauchen.«
    »Du darfst das Haus nicht verlassen…«
    »Ich bin bald wieder da, Elizabeth«, versprach Katrina. In der Halle hörte sie, wie im Salon über sie gesprochen wurde.
    Lady Walthingham meinte, das Mädchen sei eine Plage und müsse bald verheiratet werden. Und Mistreß Tether betonte, dafür sei die Kleine noch zu jung.
    Auf der Straße raffte das Mädchen lächelnd die Röcke, um sie vor dem Schlamm zu schützen, und schlug die Richtung zum Hauptplatz ein. Lady Walthingham drängte auf eine Ehe zwischen Lord Seymours Schwester und Lord Olmsby, einem Offizier von den königlichen Dragonern. Er war klein, dick, und dreimal so alt wie Katrina. Grimmig dachte sie an den Grund für Lady Walthinghams Wunsch. Der wesentlich jüngere Lord Charles Palmer kam seit mehreren Monaten immer öfter in Henrys Haus, ein großer, kräftig gebauter, attraktiver blonder Mann. Doch die Lady hatte keine Konkurrenz zu befürchten, denn Katrina verabscheute ihn. Sie fand sein Lächeln beängstigend, hielt ihn für bösartig und haßte es, wenn er ihre Hand küßte.
    Seufzend setzte sie ihren Weg fort und dachte wieder an Percy. Wie kühn er war… Er verdiente es, in die Schranken gewiesen zu werden, überlegte sie, aber ihre Kehle wurde eng, und ihr Herzschlag beschleunigte sich erneut. Das zerbrochene Fenster interessierte sie nicht. Deshalb war sie nicht aus dem Haus gegangen.
    Sie wollte ihn Wiedersehen.
    Das ist nicht richtig, sagte sie sich. Er übt Verrat an der englischen Krone. Wut stieg in ihr auf, als ihre Gedanken zu den zertrümmerten Fensterscheiben zurückkehrten. Percy stellte sich auf die Seite dieses Abschaums. Wie konnte man nur so tief sinken? Sie würde ihn suchen und ihm erzählen, was geschehen war, was für schlimme Dinge die Leute von seinem Kaliber taten.
    Aber wie sollte sie ihn finden?
    Sie konnte zum Schuster, zum Schmied, zum Kerzenmacher oder zum Schneider gehen, in irgendeinen Laden. Aber Percy war nicht in Williamsburg, um einzukaufen, sondern um mit seinen Freunden neue verräterische Ränke zu schmieden. Wo mochte er sein? In einer Taverne, und ein solches Lokal durfte sie nicht ohne Begleitung betreten…
    »Mylady Seymour!« Starke Arme hoben sie hoch und schwenkten sie zur Seite, als ein Milchwagen die schlammige Straße entlangfuhr.
    »Oh…« Erschrocken rang sie nach Atem. Sie musste ihn nicht suchen, denn er war da. Aus dem Schatten seines Dreispitzes schauten sie fröhliche dunkle Augen an. Er drückte sie immer noch an sich, und sie spürte seinen Herzschlag. Ihr eigenes pochte wieder einmal viel zu schnell. »Mr. Ainsworth!
    Stellen Sie mich sofort auf den Boden!«
    »Beinahe wären Sie überfahren worden, Mylady. Ständig geraten Sie in Gefahr. Offenbar neigen Sie dazu – und auch zur Undankbarkeit.«
    »Undankbarkeit! Der Milchwagen kam nicht einmal in meine Nähe…«
    »Er hätte Sie fast umgestoßen.«
    Er hatte sie auf die Füße gestellt, aber ihre Hände lagen immer noch auf seinen Schultern, seine Arme umschlangen ihre Taille. Heißer Zorn trieb ihr das Blut ins Gesicht. »Mr. Ainsworth! Sie behaupten, ich sei undankbar? Nun, ich wäre nicht auf der Straße, wenn es nicht so abscheuliche Schurken von Ihrer Sorte gäbe.«
    Seine Augen verengten sich. »Was soll das heißen?«
    »Gerade hat eine Horde von Ihren Freunden eines unserer Fenster zerbrochen. Nur vier schutzlose Frauen waren im Zimmer.«
    »Schutzlos!« Lachend wirbelte er sie herum und stellte sie dann an den Straßenrand, auf trockenen Boden.
    »Verdammt…«
    »Wissen Sie, wie schön Sie sind?«
    Mühsam schluckte sie. Warum war er nicht Lord Soundso oder Leutnant Soundso oder irgend jemand, den ihre Familie billigen würde? Warum war er nicht ein Mann, den sie lieben konnte? »Lassen Sie mich los!« forderte sie, doch er gehorchte nicht.
    Sein Lächeln erstarb, unverwandt sah er sie an. »Sie sind sehr schön«, sagte er leise, »und Sie sollten mit mir durchbrennen. Bald wird die Welt explodieren. Bei mir wären Sie in Sicherheit. Mit meinem Leben würde ich Sie beschützen.«
    Katrina brach in Gelächter aus. »Sie, Mr. Ainsworth? Sie würden mich beschützen? Wahrscheinlich wird man Sie hängen. Das Schicksal elender Verräter…«
    »Glauben Sie mir, Mylady, in absehbarer Zeit werden wir die Torys besiegen. Spüren Sie es nicht? Revolution liegt in der Luft. Die Menschen sehnen sich

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