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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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schloß er das Tor und liess Katrina los, die fluchend nach ihm trat. Spielerisch schlang er die Finger in ihr Haar, bog ihren Kopf nach hinten. Mit seinem Daumen streichelte er ihren Hals und küßte sie. Völlig überrumpelt hielt sie zunächst still, dann versuchte sie ihn zu beißen. Doch das beeindruckte ihn nicht, und schließlich erlahmte ihr Widerstand.
    Unter dem Druck seines Mundes öffnete sie die Lippen, deren süßen Geschmack er begierig kostete. Kraftlos sank sie an seine Brust.
    »Bastard!« Endlich gelang es ihr, ihn von sich zu schieben. Sie riß das Tor auf und floh ins Freie, doch er folgte ihr.
    »Du wirst nicht gehen. Wir müssen miteinander reden.«
    Zitternd hob sie den Kopf, glaubte immer noch seinen Kuß zu spüren, und sie wusste, dass er recht hatte. Sie konnte nicht weglaufen, obwohl ihr Verstand sie dazu drängte. Bedrückt ging sie am Zaun eines Korrals entlang, spähte um die Ecke der Taverne und betrachtete sie angewidert. Ein solches Lokal würde Henry nicht besuchen. Um die Schankstuben, wo sich die Yankees betranken, machte er einen weiten Bogen. Er zog es vor, sich im Haus der Gouverneurs zu amüsieren.
    Im Schatten einer hohen Ulme kehrte sie Percy den Rücken und beobachtete die Pferde, die sich hinter dem weißen Pfahlzaun tummelten. Ein schöner Hengst knabberte am Hals einer schneeweißen Stute. Sie warf den Kopf nach hinten, sprengte davon, und er galoppierte ihr nach.
    »Wie sie ihn neckt…«, bemerkte Percy.
    Errötend begegnete Katrina seinem Blick. Sprach er von der Stute? Oder waren seine Worte persönlich gemeint? Sie hatte sich bereits sträflich kompromittiert. Eine anständige junge Dame durfte einfach nicht mit einem Mann allein sein – geschweige denn, sich küssen lassen. »Ich muss gehen, und ich weiß gar nicht, warum ich überhaupt hier bin.«
    »Lügnerin! Du hast mich gesucht und gefunden, Liebste!« Er griff wieder nach ihrer Hand.
    »Percy!« rief sie verzweifelt, als er sie zum Stall zurückzog.
    »Laß das…«
    Entschlossen führte er sie ins kühle Dunkel, das nach frischem Heu duftete.
    »Percy!« Sie wich zum Geräteraum zurück. Als er ihr Gesicht in beide Hände nahm, schaute sie in seine bezwingenden Augen, und es fiel ihr schwer, weiterzusprechen. »Ich hätte nicht von zu Hause weggehen dürfen. Tut mir leid. Ich weiß nicht, warum…«
    »Doch, das weißt du«, flüsterte er und nahm sie in die Arme.
    Ihre festen, runden Brüste preßten sich an ihn. Seine Finger streichelten ihren Nacken, sein Mund verschloß ihr die Lippen, gebieterisch und zärtlich.
    Sie war schon früher geküßt worden – ein einziges Mal, auf höchst ungeschickte Weise, von dem dicken Tölpel, den Henry so bewunderte. Sie hatte sich gefügt und dann die Flucht ergriffen, ohne irgend etwas zu empfinden.
    Und heute empfand sie alles. Sie spürte die Wärme des Frühlings, das Feuer, das von Percys Zunge ausging, seinen männlichen Duft, der sie zu durchdringen schien, um sich ihrer Erinnerung ganz tief einzuprägen. Und sie fühlte seine kühne, verbotene Begierde. Sie wusste, dass sie sich losreißen müßte, dass dieser Kuß verwerflich und dass es keineswegs damenhaft war, ihn zu genießen. Aber sie klammerte sich an ihn, von süßer Schwäche erfüllt, grub die Finger in seine Schultern, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.
    Seine Zunge glitt über ihre Zähne, erforschte ihren Mund, und seine zärtliche Leidenschaft liess sie erschauern.
    Das war Wahnsinn. Ein Teil ihres Verstandes funktionierte immer noch in irgendeiner fernen, aber eindringlich mahnenden Region ihres Gehirns. Reiner Wahnsinn… Henry würde sie umbringen, und außerdem – beging sie nicht schändlichen Verrat an der Krone? Sie war Engländerin, keine Amerikanerin, in London aufgewachsen und nur hierhergezogen, weil Henry als ihr Vormund fungierte und weil man ihm große Ländereien in den Kolonien und den Carolinas übergeben hatte. Neben dem Haus in Williamsburg besass er noch eine schöne Villa mit weißer Säulenhalle in Philadelphia. Und da stand Katarina, eine Engländerin, in den Armen eines Schurken, der sein heißes Verlangen unverhohlen zeigte, der behauptet hatte, sie zu lieben.
    Liebe, dachte sie bitter. Er umwarb sie nicht, er nahm sich einfach, was er haben wollte, erwähnte den ehrbaren Stand der Ehe mit keinem Wort. Natürlich. Ein Mann heiratete eine Frau nicht, wenn er ein so ruchloses Spiel mit ihr trieb.
    Sicher würde er sie verspotten. Er machte eine Närrin aus ihr,

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