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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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belügen?« Er drehte sich auf der großen Luftmatratze herum, die sie miteinander teilten. Es war ein schöner Tag. Die Temperaturbetrug achtundzwanzig Grad, der Himmel leuchtete in kristallklarem Blau.
    Nur noch eine Nacht würden sie hierbleiben. Am nächsten Morgen wollten sie mit einem gecharterten Boot zu den Bahamas fahren. Gayle hatte beschlossen, Nassau und Paradise Island kennenzulernen, während Brent sich mehr für die Out Islands interessierte. Doch das eine stand dem anderen nicht im Weg. Nun waren sie fast vierundzwanzig Stunden verheiratet. Sie schaukelten auf der Luftmatratze im Schwimmbecken, das als größter Hotel-Pool der Welt bezeichnet wurde.
    Gayle hob den Kopf und schaute zu dem hohen Gebäude hinauf. »AI Capone?« fragte sie neugierig. »Gestern, bei unserer Ankunft wurde unser Apartment am Empfang AI CaponeSuite genannt.«
    »Ja, da wohnte er, und er brachte immer seinen eigenen Koch mit. Seine Leibwächter postierte er im Zwischenstock.«
    »Und AI Capone starb in dieser Suite?«
    »Nein, das war ein anderer. Capone fiel der Syphilis zum Opfer.«
    »Oh, du bist schrecklich.«
    »Ich sage nur die Wahrheit. Und es stimmt auch, dass jemand da oben erschossen wurde – Tommy ›Fats‹ Walsh, der Leibwächter eines Gangsters namens Arnold Rothstein. Es geschah im Jahr 1929. Das Zimmermädchen hat mir das Kugelloch im Schrank gezeigt.«
    Gayle lachte. »Tatsächlich?«
    »He!« protestierte er gegen ihr Amüsement. »Ich hab’s dir doch erzählt – es ist das größte Spukhotel weit und breit.«
    »Ich dachte, es wäre das Hotel mit dem größten Swimmingpool.«
    »Das ist es.« Brent grinste boshaft. »Aber hier hausen auch die meisten Geister.«
    »Im Pool?«
    »Im Hotel.« Beide lagen auf dem Bauch, die Gesichter zueinander gewandt. Langsam liess Brent eine Hand durch das kristallklare Wasser gleiten, dann strich er kühle Tropfen über Gayles Wange. »Der größte Pool, die meisten Geister.«
    »Nur weil hier ein Gangster erschossen wurde?«
    Er schüttelte
den
Kopf und drehte sich auf den Rücken.
    »Das Hotel wurde von einem gewissen Merrick entworfen. Er baute auch die Stadt Coral Gables, die wie Venedig aussehen sollte. Er lud seine Freunde ins Biltwore ein, und sie schauten sich hier nach Grundstücken um. Das müssen fantastische Zeiten gewesen sein. Kanäle führten vom Strand in die Stadt, und die Leute fuhren in Gondeln umher. Ein Paradies, wo das ganze Jahr Sommerwetter herrschte… Und dann peng!«
    »Peng?« Gayle stützte sich auf einen Ellbogen.
    »Ein Hurrikan zerstörte die halbe Stadt. Danach sanken die Grundstückspreise rapide.«
    »Oh, wie furchtbar!«
    »Schliesslich begannen die sittenlosen dreißiger Jahre.«
    »Die Wirtschaftskrise…«
    »Ja, aber die sogenannten Rüsterkneipen, wo illegal Alkohol ausgeschenkt wurde, florierten. Die Gangster waren wie Könige, und auch hier trieben sich ein paar wilde Kerle herum.«
    »Und dann?«
    »Der Krieg brach aus.«
    »Der Krieg?« Ihr Magen krampfte sich ein wenig zusammen, denn ihr wurde bewusst, wie viele wichtige Dinge es gab, über die sie noch sprechen mussten.
    »Der Zweite Weltkrieg. Das grandiose alte Hotel wurde zu einem Veteranenhospital umfunktioniert. Männer, an Körper und Seele gebrochen, lagen in den Korridoren, schrien vor Schmerzen, und viele starben.«
    »Erfindest du das alles?«
    »Gott ist mein Zeuge, ich erzähle dir die reine Wahrheit. Das Biltmore befand sich in einem beklagenswerten Zustand, als einige Wissenschaftler mit ihren Geräten herkamen und nach Geistern suchten.«
    »Haben sie welche gefunden?«
    Brent grinste. »Keine Ahnung. Die meisten dieser Geschichten habe ich von einem Pagen gehört. Und was die Geister betrifft, wollte er sich nicht festlegen.« , »Du Schuft!« Gayle tauchte lachend ihre Hand ins Wasser und spritzte ihn an.
    Er packte sie am Arm, versuchte sie an sich zu ziehen, und beide fielen ins Wasser. Prustend tauchten sie auf. Als Brent auf die Luftmatratze klettern wollte, zerrte Gayle ihn zurück, und er revanchierte sich in dergleichen Art. Aber schließlich lagen sie wieder auf dem Trockenen.
    Brent rang nach Atem, das klatschnasse Haar an die Stirn geklebt, und setzte seinen Bericht fort. »Das ganze Personal schwört, hier würde es spuken. Eine Lady wandelt da oben auf dem kleinen Balkon hin und her. Und manchmal springt ein Mann aus einem Fenster im höchsten Stockwerk. Die Leute behaupten, sie könnten sein Geschrei hören.«
    »Du willst mir nur Angst

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