Geliebter Rebell
Zunge über seine Brust. Langsam sank sie von den Zehen auf die Fußsohlen und dann auf die Knie, und dabei zog ihr Mund eine zarte Spur über seinen Bauch. Jede einzelne Liebkosung genoß er, und obwohl sie ein heftiges Verlangen in ihm entfachte, drängte er sie nicht. Sie schob die Finger in seine Badehose und streifte sie nach unten.
Als sie den Erfolg ihrer Bemühungen sah, seufzte sie entzückt. Sie hörte kaum, wie Brent ihren Namen flüsterte, verwöhnte ihn mit intimen Zärtlichkeiten. Immer wieder glitt ihre Zunge über die harte Spitze, bis sie ein lautes Stöhnen vernahm. Atemlos lachte sie, als Brent sie auf den Teppich warf. »Du zerreißt meinen Bikini!« flüsterte sie, aber er ignorierte die Ermahnung, und das elastische Material hielt seiner heftigen Ungeduld stand. In hohem Bogen schleuderte er den BH und das Höschen von sich, und sie war froh, dass die Fenster geschlossen waren. Eine Sekunde später drang er kraftvoll in sie ein, und ihr leiser Schrei wurde von einem leidenschaftlichen Kuß erstickt.
Fast gleichzeitig erreichten sie den Höhepunkt, und danach blieben sie auf dem Teppich liegen, erschöpft und eng umschlungen, im Halbschlaf. Nach einer Weile stand Brent auf und ging in die kleine Küche. Im Kühlschrank fand er eine Flasche Champagner, einen Brie und einen Camembert. Er stellte alles auf ein Tablett, mit Gläsern und einer Packung Cracker, dann kehrte er ins Zimmer zurück.
Sie legten Sofakissen auf den Boden, setzten sich, und Gayle lehnte an Brents Brust. Sie belegte Cracker mit Käsescheibchen und steckte sie in seinen Mund, während er mit dem Champagnerverschluß kämpfte. Endlich knallte es, und beide wurden mit sprudelndem Schaum bespritzt.
Nachdem sie genug Cracker gegessen hatten, wuchs Brents Begeisterung für den Champagner, und er holte noch eine Flasche. Kichernd protestierte Gayle und erinnerte ihn an den hohen Preis dieses Getränks. Zur Strafe besprühte er sie ausgiebig damit, und sie floh kreischend ins Schlafzimmer. Er eilte ihr nach, und sie liebten sich wieder. Hingebungsvoll leckte er den Champagner von ihrem Körper – auch von solchen Stellen, wo gewiß keiner hingelangt war.
Um zehn standen sie auf, duschten und zogen sich fürs Dinner an. Sie aßen im eleganten Speiseraum bei Kerzenlicht.
Später gingen sie im Mondschein spazieren, dann kehrten sie in die Suite zurück. Gayle glaubte, alle Leute müßten ihnen anmerken, dass sie ihre Hochzeitsreise unternahmen. Beide hatten jenen besonderen träumerischen Blick, führten ein süßes Leben ohne Hektik, existierten nur füreinander.
Sie liebten sich noch einmal und schlummerten eng umschlungen ein. Gayle war erschöpft, ihr Schlaf tief und dunkel und wohltuend, und sie hatte nicht zu träumen erwartet. Doch sie täuschte sich.
Es begann sehr schön und angenehm. Sie befand sich in einem Reich, das sie sich manchmal auch im Wachen vorstellte, das nur den Liebenden und Jungverheirateten zu gehören schien. Die Welt entschwand, die Realität verebbte. In einer solchen Umgebung konnten sich nur zwei Menschen befinden. Der Nebel verdrängte alles andere, bildete Barrieren und Mauern, liess nur den Mann und die Frau zurück. Und noch ein heißes Verlangen.
In ihrem Traum ging sie über eine Wolke, ein sinnliches Lächeln auf den Lippen, denn sie wusste, sie würde ihn treffen.
Zusammen würden sie sich auf die weiche Wolke legen. So lange hatten sie das nicht mehr getan. Sie war vor Sehnsucht nach ihm vergangen, hatte aber gewusst, sie würden sich Wiedersehen. Die Vorfreude steigerte Gayles Sensitivität. Deutlich spürte sie, wie die Nebelschwaden über ihre nackte Haut glitten, über ihre Brüste, und unter den Fußsohlen fühlte sie die flaumige Wolke, auf den Schultern ihr wehendes Haar.
Sie sah ihn aus den dichten, hellen Schleiern auftauchen, hochgewachsen, kräftig gebaut, sonnenbraun, so nackt wie sie selbst, geküßt von silbergrauem Nebel. Sie wollte ihm entgegenlaufen, bald würde sie mit ihm vereint sein, konnte ihn berühren.
Anmutig rannte sie durch die schimmernden Schwaden. Sie sah ihn ganz klar vor sich, den Mann, den sie liebte. Aber als sie näher kam, blieb sie verwirrt stehen. Irgend etwas beunruhigte sie. Er war es – doch er hatte sich verändert. Auf welche Weise begriff sie nicht.
Er rief nach ihr, schrie ihren Namen, streckte ihr die Arme entgegen. Trotzdem zögerte sie. Wieder rief er nach ihr, doch nun verstand sie ihren Namen nicht, hörte nur den Klang der Stimme,
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