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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Vater wohnt regelmäßig den Sitzungen bei«, sagte sie. »Das tat er schon immer.«
    »Und Sie, Miss Duncan? Interessieren Sie sich für Politik?«
    »Sehr.« Sie lächelte ihr Tigerlächeln.
    »Für eine Frau ein unangebrachtes Interesse. Selbst für jene von uns, deren häusliches Leben von der politischen Arbeit der Ehemänner beherrscht wird«, sagte Lady Asquith. »Unsere Aufgabe ist es, die für diese Arbeit günstige Atmosphäre zu schaffen ... dem Mann Konflikte vom Hals zu halten, für häusliche Harmonie zu sorgen ...«
    »Ja, man muss darauf achten, dass er von unseren kleinen häuslichen Problemen und Schwierigkeiten unbehelligt bleibt«, erläuterte eine der anderen Damen vertraulich und beugte sich zu Constance, um ihre Hand zu tätscheln. »Unsere Männer leisten für das Land lebenswichtige Arbeit. Es ist ein Privileg, ihnen dabei helfen zu können.«
    Constance lächelte nur andeutungsweise.
    »Es ist das Mindeste, was man tun kann, wenn man den Vorzug besitzt, Männer zu haben, die diese Dinge für uns entscheiden, zu unserem eigenen Vorteil. Meinen Sie nicht, Miss Duncan?«
    »Nein«, sagte Constance und stellte ihre Tasse ab. »Nein, Madam, das meine ich ganz und gar nicht. Ich halte es weder für ein Glück noch für ein Privileg, wenn Männer für eine Frau Entscheidungen treffen, nur weil sie Männer sind. Dazu bin ich selbst in der Lage.«
    Es folgte schockierte Stille. Constance war die Einzige, die von ihrer kleinen Rede unbeeindruckt schien. Sie wartete einige Sekunden, und als es so aussah, als ob keine Reaktionen erfolgen würden, erhob sie sich mit einer gemurmelten Entschuldigung, um wieder auf die Terrasse zu gehen.
    Als sie einen Vorraum des Speisesaales passierte, hörte sie Max sprechen. Sie hielt inne, da sie nicht eintreten wollte, falls es sich um einen jener Bereiche handelte, die Frauen nicht zugänglich waren. Keine abwegige Annahme, da Frauen im Parlament nicht überall Zutritt hatten. Und nicht einmal Constance wollte gegen diese Regel verstoßen.
    Er sprach so deutlich wie seine Gesprächspartner, der Premierminister und Asquith. Und sie lauschte ohne Scheu, nachdem sie den ersten Satz gehört hatte.
    »Es ist geplant, dass eine Abordnung dem Parlament eine Petition überreicht«, sagte Max. »Ich weiß nicht, wann, da über das Datum noch nicht entschieden wurde.«
    »Wir müssen sie ablehnen«, sagte Asquith. »Nehmen wir eine Petition an, verleihen wir der Frage eine gewisse Legitimität.«
    »Das stimmt allerdings«, erwiderte Max. »Eine Ablehnung wird sie aber gehörig in Rage bringen.« Er stieß ein kurzes Lachen aus. »Ich habe diese Frauen in Aktion erlebt, Premierminister, und ich weiß, dass sie sich leidenschaftlich für ihre Sache einsetzen. Eine Beschwichtigungstaktik dürfte in diesem Fall die günstigere Vorgehensweise sein. Man nimmt die Petition an, ohne darauf zu reagieren.«
    Ich habe diese Frauen in Aktion gesehen. Constance bebte vor Zorn. Ihre Nägel schnitten in ihre behandschuhte Handflächen, als sie sich zur Ruhe zwang. Wie konnte er sich so abfällig äußern? Wie konnte er es wagen , sich über ihre Hingabe an die Sache lustig zu machen? Sie hatte versucht, seine Ansicht über das Frauenstimmrecht zu ändern, hatte ihm aber auch vertrauliche Dinge gesagt, weil sie glaubte, es könnte zu beiderseitigem Nutzen sein. Und was machte er mit ihren vertraulichen Äußerungen? Er machte sich darüber lustig und benutzte sie, um gegen die WPSU zu arbeiten.
    »Ich bin einigermaßen auf dem Laufenden«, fuhr Max fort, »und kann wahrscheinlich Einzelheiten über ihren nächsten Schritt in Erfahrung bringen, ehe es öffentlich wird. Damit gewinnen wir Zeit, uns eine Strategie zurechtzulegen.«
    »Vortrefflich. Vorsicht ist besser als Nachsicht, wie es so schön heißt.«
    Constance verließ ihren Horchposten. Am liebsten hätte sie das Haus sofort verlassen, doch ihre Vorsicht hielt sie davon ab. Ehe sie nicht entschieden hatte, was zu tun war, sollte Max nicht wissen, dass sie ihn belauscht hatte. Die kalte Stimme der Vernunft sagte ihr, dass es immer unklug war, übereilt und im Zorn zu handeln. Dieser Verrat erforderte eine subtile Vergeltung. Momentan überlagerte ihre Wut die Kränkung, und diese Distanz sollte ihr recht sein. Erst wenn die Kränkung sich bemerkbar machte, würde es schlimm werden. Sie hatte Nähe zugelassen, hatte auch zugelassen, dass sie an Liebe und daher auch an Zukunft dachte. Und stattdessen hatte sie Betrug geerntet.
    Die

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