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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Leichtsinns entschließen solltest, achte darauf, dass du rechtzeitig zur Hochzeit zurück bist.«
    Constance ließ sich nicht zu einer Antwort herab. Sie stieg in den Wagen und saß im Halbdunkel zurückgelehnt da, während Cobham würdevoll das Gespann Whitehall entlang und zum Parlament lenkte. Am St. Stephen's Gate stieg sie aus, und der diensthabende Polizeiinspektor trat vor, um sie zu empfangen.
    »Miss Duncan, Mr. Ensor kündigte Sie an. Er erwartet Sie auf der Terrasse. Einer meiner Leute wird Sie begleiten.«
    Ein Polizist verbeugte sich ehrerbietig, und sie folgte ihm durch lange, hallende Korridore hinaus auf die Terrasse, die einen Ausblick auf die Themse bot.
    Max stand mit einer Gruppe von Leuten an der Brüstung und behielt die Tür im Auge. Als er sie sah, kam er eilig auf sie zu. »Constance ...«Er nahm ihre Hand führte sie an seine Lippen. Eine ungewöhnliche Begrüßung, die zu dieser Umgebung und der exklusiven Au fmachung seines Gastes passte.
    »Du bist atemberaubend«, raunte er ihr ins Ohr, als er ihre behandschuhte Hand in seine Armbeuge legte. »Wir speisen nicht allein, da Damen ohne Begleitung hier nicht gern gesehen sind, doch ich bin sicher, dass dir unsere Gesellschaft zusagen wird.«
    Constance hatte so etwas erwartet. Im Café Royal oder einem verschwiegenen Restaurant an der Kensington Church Street in Gesellschaft eines Mannes gesehen zu werden, mit dem man weder verlobt noch verwandt war, war etwas anderes als hier, in dieser Hochburg männlicher Machtfülle.
    Dennoch war sie erstaunt, als sie sah, dass sie mit dem Premierminister und drei der einflussreichsten Mitglieder seines Kabinetts samt deren Gattinnen dinieren würden. Ihr kam der beängstigende Gedanke, dass sie als Gemahlin für einen viel versprechenden Politiker unter die Lupe genommen werden sollte. Immerhin gehörte die Ehefrau zu jenen entscheidenden Faktoren, die eine politische Karriere fördern oder vernichten konnten.
    Sie warf Max einen nachdenklichen Blick zu, als sie an einem exponierten, großen runden Tisch im Speisesaal für Abgeordnete platziert wurden. Er reagierte mit einem unschuldigen Lächeln und wandte sich mit einer Bemerkung an die Dame zu seiner Rechten. Nun begann auch Constance ein zwangloses Gespräch, bei dem Gewohnheit und Routine die Gewähr dafür boten, dass weder sie noch ihre Tischnachbarn die eingefahrenen Geleise banaler Konversation verlassen würden.
    Sie hielt mitten in der Bewegung inne, als die Gattin des Schatzkanzlers eine jener Phasen der Stille beendete, die sich zuweilen über eine Gruppe senkten. »Asquith sagt auch immer, Mann bleibt Mann, und Frau bleibt Frau. Das Parlament kann sie nicht gleichmachen.« Sie fächelte sich Kühlung zu, da ihr vor Entrüstung Röte in die Wangen stieg.
    Constance fing einen warnenden Blick von Max auf. Sie griff zu ihrer Gabel und stocherte in ihrem Roastbeef herum. Er wollte sie mundtot machen, da ihre Ansichten ihn in Verlegenheit bringen würden. Nun, ihr sollte es recht sein. Diese Tischrunde war kaum das passende Forum für eine leidenschaftliche Brandrede über die himmelschreiende Ungerechtigkeit, die darin bestand, dass Frauen das Stimmrecht vorenthalten wurde. Sie würde hier weder für sich noch für ihr Anliegen Sympathisanten gewinnen .
    Aber Max' Blick ärgerte sie. Er hatte sie zu der Versammlung der WSPU begleitet. Er hatte die Pankhursts kennen gelernt. Er wusste, wie sehr ihr die Sache am Herzen lag. Wenn er auch nur einen Funken Achtung vor ihren Ansichten hatte, konnte er sie nicht daran hindern, diese im Rahmen einer von Respekt und Fakten geprägten Diskussion zu präsentieren.
    Die Damen erhoben sich auf ein Zeichen der Gemahlin des Premiers, gingen in den Salon und ließen die Gentlemen bei Port und Zigarren zurück, während sie freundschaftlichen Klatsch austauschten, ehe sie sich zum Kaffee in der anschließenden Lounge niederließen.
    Constance war auf ein Verhör gefasst. »Wie lange kennen Sie Mr. Ensor schon, Miss Duncan?«, erkundigte sich Lady Campbell-Bannerman und lehnte sich, die Kaffeetasse in der Hand, auf dem Sofa zurück.
    »Seit einigen Wochen«, entgegnete Constance. »Seine Schwester, Lady Graham, kenne ich schon länger.«
    »Ach ja, natürlich. Eine charmante Frau. Es heißt, dass ihr Mann regelmäßig an den Sitzungen des Oberhauses teilnimmt.«
    »Ja, das hört man.« Constance nippte an ihrem Kaffee.
    »Auch Lord Duncan soll seinen Verpflichtungen im Parlament eifrig nachkommen.«
    »Mein

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