Geliebter Teufel
es. »Ich habe dich vermißt, querida . Es war viel zu langweilig auf Las Almas ohne dich.«
»Was willst du?« Ihr Körper verspannte sich, und sie war bereit, aus dem Zimmer zu flüchten, sollte es nötig sein. Entführen, benutzen und erniedrigen würde sie sich nicht von ihm lassen, nur weil sie ihn immer noch begehrte, auch wenn ihr Verlangen bereits geweckt war, kaum daß sie ihn sah.
»Ich bin hergekommen, um mit dir zu reden, sonst nichts. Es gibt ein paar Dinge, die ich dir sagen möchte ... nicht leicht für einen Mann wie mich. Ich hoffe nur, du hörst mir zu.« Warum schaute er sie so an? Mit diesem bittenden, zärtlichen Blick? Ihre Knie wurden weich, und ihr wurde eigenartig warm ums Herz.
Er trat einen Schritt näher, doch Carly wich zurück. »Ich meine es ernst, Ramon. Ich schreie nach meinem Onkel. Ehe du mich anfassen kannst, werden ein Dutzend Männer hier im Raum erscheinen.«
»Dann tu das. Vielleicht wünschst du dir ja, daß ich sterbe. Wenn das so ist, nehme ich dir das nicht übel.« Entschlossen kam er auf sie zu, Schritt um Schritt.
»Ich schreie, ich schwöre es!«
Doch er blieb nicht eher stehen, bis er direkt vor ihr angekommen war. »Das glaube ich nicht.« Er nahm ihr die Waffe aus der leblosen Hand und legte sie auf die Kommode hinter sich.
»Verdammt... ich hasse dich! Ich verwünsche dich von Herzen.« Und in dem Moment war das die Wahrheit. Sie haßte ihn, weil er sie dazu brachte, ihn zu lieben. Sie haßte ihn, weil ihr Puls bei seinem Anblick sofort schneller schlug.
»Mag sein, daß es so ist. Wie gesagt, ich würde es dir nicht verübeln.«
»Was willst du? Warum bist du hergekommen?«
Er faßte nach ihrer Wange. Seine Hand zitterte ein wenig, als er sie sacht berührte. »Es gibt so viele Gründe ... da ist so vieles, was ich möchte. Doch werde ich nichts davon wollen, wenn ich dich nicht überzeugen kann.«
Sie musterte ihn wachsam und versuchte, seine Worte zu enträtseln. »Ich habe dich gefragt, was du willst.«
Er holte tief Luft und atmete langsam aus. »Ich bin hergekommen, um dir zu sagen, daß ich mich geirrt habe, was in Monterey passiert ist.« Carlys Magen machte einen Hopser, und ihr schwindelte plötzlich. »Es war genauso, wie du gesagt hast - ich habe dir nicht geglaubt, weil du eine Anglo bist. Durch meinen Haß auf die gringos habe ich die Wahrheit nicht erkannt.«
Carly wankte auf ihren Füßen und spürte, wie Ramon sie am Arm faßte und festhielt.
»Ist alles in Ordnung?« fragte er mit besorgter Miene. Sie nickte, und langsam ließ er sie los, wenn auch widerstrebend, wie es schien. »Es war nicht nur der Verlust von Rancho del Robles oder der Tod meines Bruders... es gibt da etwas, das ich mal erlebt habe, was auch dazu beigetragen hat.«
»W-was denn?« stammelte Carly. Ihr war unwohl, und ihr Mund schien wie ausgetrocknet. Sie befeuchtete ihre Lippen mit der Zungenspitze und sah, wie Ramons Augen sich plötzlich verdunkelten. Mit seiner ganzen Willenskraft arbeitete er gegen das Verlangen, und der begehrliche Blick wurde schwächer.
»Es hatte mit einer Frau zu tun«, antwortete er, »einer hübschen gringa. Sie hieß Lily. Vielleicht war ich in sie verliebt.
Wenn ich es aber damit vergleiche, was ich für dich empfinde, glaube ich das heute nicht mehr, aber sicher bin ich mir nicht. Ich war jünger und unerfahrener. Sie bedeutete mir alles, aber ich ihr herzlich wenig. Eines Tages fand ich sie im Bett mit zwei jungen Männern von der Universität, Freunde, die ich aus der Schulzeit kannte.« Sein Blick wurde abweisend und hart, als könnte er es noch heute sehen. »Nach Lily gab es andere Anglo-Frauen, nur, ab dem Zeitpunkt habe ich sie benutzt.«
Er trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, das Thema berührte ihn offenbar schmerzlich. »An dem Abend in Monterey ... als ich auf unser Zimmer kam ... sah ich, was ich immer geglaubt hatte, eines Tages zu sehen - wie meine Anglo-Frau mich mit einem anderen Mann betrügt.«
Carly starrte zu ihm auf. Ihr zog sich das Herz zusammen, und Tränen der Enttäuschung brannten in ihren Augen. »Wie konntest du so etwas denken, Ramon? Ich habe nie jemand anderen gewollt als dich. Vom ersten Moment an, als ich dich sah, gab es für mich nur dich.«
»Es tut mir leid, Cara. Ich weiß, das ist nicht genug, aber ich bin hergekommen, um dir das alles zu erzählen. Und dir zu sagen, daß ich dich liebe. Vielleicht fällt es dir sehr schwer, das zu glauben, aber es ist die Wahrheit.«
Carly biß
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