Geliebter Teufel
sich auf die zitternde Unterlippe. Wie sehr hatte sie sich danach gesehnt, diese Worte zu hören. Jetzt, wo Ramon sie aussprach, erkannte sie jedoch, daß sie die Zweifel, die in ihrem Herzen brannten, nicht mehr zu löschen vermochten. »Manchmal reicht es nicht, wenn man jemanden liebt«, flüsterte sie.
Ramons dunkler Blick ruhte durchdringend auf ihr. »Ich will nicht glauben, daß es so ist. Wenn ich das täte, wäre ich nicht gekommen. Ich liebe dich. Du hast gesagt, du liebst mich. Du bist meine Frau, Cara. Ich will, daß du nach Hause kommst.«
Sie schaute ihm in die warmen braunen Augen, erinnerte sich an die heißen Nächte, die sie in seinen Armen verbracht hatte, und ein brennender Schmerz breitete sich in ihrem Innern aus. Erst vor ein paar Tagen hatte sie sich genau nach diesen Worten gesehnt. Seither hatte sie Zeit gehabt, alles in Ruhe zu überdenken, die Dinge zum ersten Mal seit Wochen klar zu sehen. »Ich ... ich kann das nicht, Ramon.«
Ein Muskel zuckte an seiner Wange. »Wieso nicht? Du gehörst nach Rancho Las Almas.«
Sie schüttelte den Kopf. Innerlich bebte sie und mußt sehr gegen die Tränen ankämpfen, die ihr in die Augen springen wollten. »Wir sind zu verschieden, du und ich. Immer wieder hast du mir das gezeigt. Du wußtest es von Anfang an, aber ich war zu sehr verliebt in dich, um es klar zu erkennen. Was in Monterey passiert ist, kann jederzeit wieder geschehen. Dein Vorurteil ist zu stark, Ramon. Ich glaube nicht, daß deine Liebe ausreicht, um das Problem zwischen uns zu überwinden.«
»Du irrst dich, Cara. Inzwischen sehe ich die Dinge, wie ich es noch nie konnte. Und der Grund dafür bist du. Du bist diejenige, die mir die Augen geöffnet hat.« Die Tiefe seiner Gefühle flackerte wie ein Feuer in seinen dunklen Augen auf. Es weckte bei ihr das Verlangen, ihn zu berühren, ihn in die Arme zu nehmen und den Kummer zu vertreiben. »Komm zurück nach Las Almas, Cara. Sei meine Frau.«
Sie betrachtete sein geliebtes Gesicht, die kräftigen Wangenknochen, die gerade Nase und das kantige Kinn. Sie streckte ihre Hände aus und schlang die Arme um seinen Nacken. Sofort drückte er sie an sich.
»Ich liebe dich, Ramon«, flüsterte sie, aber sosehr sie das tat, sie wußte dennoch, daß sie nicht mit ihm gehen konnte. Es mochte etwas anderes passieren, und sie war nicht gewillt, das Risiko erneuten Kummers einzugehen.
Sie spürte, wie er mit seinen Händen liebevoll in ihr Haar faßte, ihren Kopf in den Nacken bog und sie zwang, ihm in die Augen zu sehen. »Te amo«, flüsterte er. Ich liebe dich. »Te nece-sito.« Ich brauche dich. Dann küßte er sie, zuerst zärtlich, dann mit wachsendem Nachdruck. Carly erschauerte bei seiner Glut und der Stärke seiner kräftigen Arme.
Sie blinzelte, um nicht den Tränen freien Lauf zu lassen. »Ich liebe dich, Ramon, so sehr, daß ich manchmal glaube, mein Herz zerbricht. Aber ich kann nicht zu dir kommen, gleichgültig, wie sehr ich mir das wünsche. Es könnte etwas anderes passieren ... und es gibt da noch etwas, was du nicht weißt über mich.«
Sie spürte, wie seine Arme sich anspannten. »Sag mir nicht, es gibt einen anderen Mann. Falls ja, schwöre ich dir, ich bringe ihn um.«
Sie lächelte schwach und den Tränen nahe. »So etwas ist es nicht. Es ist nur...«, daß ich nicht das bin, was ich zu sein scheine. Ich bin nicht die Tochter eines wohlhabenden Mannes aus dem Osten, wie mein Onkel dich glauben gemacht hat. Ich bin nur ein armes Straßenkind aus den Kohlengrubensiedlungen Pennsylvanias. Aber Carly sprach das nicht aus. Sie brachte die Worte nicht über die Lippen, aus Furcht, er könnte sie so ansehen wie an dem Abend in Monterey.
»Bitte, Ramon, mein Onkel hat bereits die Annullierung der Ehe eingeleitet. Sobald das erreicht ist, kannst du eine echte Spanierin heiraten...«
Innig verschloß er ihr den Mund mit seinen Lippen, hob sie auf die Arme, trug sie hinüber zu ihrem hohen Federbett und ließ sie sachte mitten auf die Matratze sinken. Dann legte er sich zu ihr und drückte sie mit seinem sehnigen Körper tiefer in die Federn.
»Das geht nicht, Ramon. Hierzubleiben ist zu gefährlich für dich. Wenn mein Onkel uns hört...«
»Das interessiert mich nicht.«
»Mich aber.« Sie stemmte sich hoch und wollte sich von ihm befreien. »Ich werde das nicht zulassen. Geh dorthin zurück, wo du in Sicherheit bist.«
»Du bist meine Frau«, sagte er. »Ich will keine andere. Wenn ich dich genommen habe, wirst du mich
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