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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Pedro Sanchez auf seinem großen, gesprenkelten grauen Hengst durch das Tor reiten sah.
    Er trocknete sich den Schweiß im Nacken und auf den Schultern mit dem groben Leinentuch, nahm sein weißes Hemd an sich und ging ihm entgegen.
    »Schön, dich zu sehen, mein Freund«, rief Ramon ihm zu. Pedro war von seiner Reise ins Tal zum Zeitpunkt des letzten Überfalls noch nicht zurückgekehrt, so daß es mindestens zwei Monate her war, daß Ramon ihn gesehen hatte.
    »Es ist auch schön, dich wiederzusehen, Don Ramon.« Der alte Vaquero zügelte sein Pferd und saß ab. »Es tut mir leid, daß ich so spät erst ins Lager zurückgekehrt bin, aber ich habe gehört, der Überfall ist gut verlaufen.«
    »Si, sehr gut. Es dauert nicht mehr lange bis zum Winter. Vielleicht müssen wir noch einmal zuschlagen, solange das Angebot reichhaltig ist.«
    Pedro dachte darüber nach und ging mit Ramon Seite an Seite zum Korral hinüber. Er begann sein Pferd vom Geschirr zu befreien. »Jetzt, wo Andreas nicht mehr da ist, wird die Gefahr der Entdeckung, jedesmal wenn du reitest, größer.«
    »Si, das stimmt. Mariano sagte, Sheriff Layton ist hier gewesen, während ich in Monterey war. Mariano glaubt, er habe bereits Verdacht geschöpft.«
    »Und trotzdem willst du weitermachen?«
    »Nur solange es sein muß.«
    Pedro erwiderte nichts, lockerte nur den Gurt und hob den schweren Sattel vom Rücken des Hengstes. Dampf stieg von dem feuchten Fell des Tieres unter der buntgewebten Decke auf.
    »Wie war deine Reise?« erkundigte sich Ramon.
    »Ich wäre eher zurück gewesen, aber Mirandas Besuch bei ihren Schwiegereltern ist anders verlaufen als geplant. Sie hat sich entschlossen, wieder ins Lager zurückzukehren. Inzwischen hat sie sich mit der Trennung von dir abgefunden ... und jetzt erfahre ich, daß sie möglicherweise wieder hoffen kann.«
    Ramon zuckte mit den Schultern, aber eine leichte Spannung erfaßte ihn. »Meine Frau ist nicht mehr hier, wenn du das meinst. Wir sind nicht miteinander ausgekommen.«
    »Das habe ich gehört.« Er lockerte den Zügel, streifte dem Hengst einen Halfter über die Nüstern und befestigte ihn hinter den Ohren des Tieres.
    »Es ist kein Geheimnis. Caralee ist zu ihrem Onkel zurückgekehrt.«
    »Weil du deinen Cousin bei ihr im Bett angetroffen hast.«
    Verblüffung zeichnete sich auf Ramons Gesicht ab. Er biß die Zähne so fest aufeinander, daß er kaum ruhig antworten konnte. »Woher weißt du das? Ich habe es niemandem erzählt.« »Was glaubst du, woher ich das weiß? Dein Cousin Angel hat damit geprahlt... bis Ignacio ihm den Mund gestopft hat. Seither hat er nicht mehr darüber gesprochen.«

»Das will ich nicht glauben.«
    »Nein?« Pedro kam um das Pferd herum und blieb direkt vor ihm stehen. »Du hattest keine Schwierigkeiten, die Geschichte zu glauben, die er dir über deine Frau erzählt hat?«
    »Auch wenn er hätte schweigen sollen, so hat er nicht gelogen. Ich habe ihn in ihrem Bett angetroffen.«
    »Daß er dort war, bedeutet nicht, daß deine Frau dich betrogen hat. Wie kannst du so sicher sein, daß dein Cousin die Wahrheit sagt?«
    »Angel ist ein de la Guerra. Er ist vom selben Fleisch und Blut wie ich. Warum sollte ich ihm nicht glauben?«
    »Angel schwört, deine Frau wollte ihn unbedingt haben - also muß es natürlich stimmen. Ich kenne ihn ebenso lange wie du. Hat es jemals eine Frau gegeben, die sich Angel nicht zu Füßen geworfen hätte?«
    Ramon stöhnte auf bei der Erinnerung, an die Pedro mit seinen Worten rührte. Angel hatte schon früher geprahlt, wie die Huren in jeder Stadt von San Juan bis zur Grenze auf ihn warteten. »Angels Reden nach nicht.«
    »Huren sind keine Damen, mein Freund, und ich glaube nicht, daß es so viele waren.«
    Ramon dachte darüber nach. »Vielleicht nicht.«
    »Und was ist mit der Frau in Santa Fe?«
    »Welche Frau?«
    »Die Frau, die behauptet hat, er habe sie in der Nacht vergewaltigt, als er wegen Raub und Mord festgenommen wurde.«
    Ein ungutes Gefühl breitete sich in Ramons Magen aus. »Bestimmt war die Anklage falsch. Eine Lüge, die von den gringos erfunden wurde, um die anderen falschen Vorwürfe zu untermauern.«
    »War das wirklich eine Lüge?« Pedro schaute ihm in die Augen. »Oder wäre deine Frau ein weiteres hilfloses Opfer geworden, wenn du nicht zu dem Zeitpunkt gekommen wärst?«
    Ramon sank auf einen Strohballen neben dem Zaun. Seine Beine vermochten ihn nicht länger zu tragen. »Dios mio, was du sagst, kann nicht

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