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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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schwer verletzt, dachte sie. Schließlich kannte sie ihren scheinbar unbesiegbaren Onkel nur, wie er Befehle austeilte und Kommandos gab. Es war Ramón, der wirklich verletzt war. Ihr Mann brauchte sie - und sie war nicht bei ihm.
22. Kapitel
    Carly wäre unentwegt auf und ab gegangen, hätte ihr Knöchel nicht wie wild geklopft. Statt dessen saß sie am Fenster in ihrem Schlafzimmer, hatte das Bein auf ein Kissen hochgelegt, machte sich schreckliche Sorgen um Ramon und nicht mindere um ihren Onkel, als schließlich Hufgetrappel die Luft zerschnitt.
    Sie schlang den rosa Gürtel ihres Morgenmantels enger, humpelte zur Tür, um die Gruppe der Männer zu empfangen, die mit donnernden Hufen in den Hof geritten kamen und eine mächtige Staubwolke aufwirbelten.
    Gleich vorn unter den ersten, vornübergebeugt und auf sein Pferd gebunden, erkannte sie in der blutüberströmten Gestalt ihren Onkel. Entsetzen packte sie.
    »Lieber Himmel!« flüsterte sie mit plötzlich trockenen Lippen. Sie hielt sich am Türrahmen fest, als Cleve Sanders näher kam.
    »Es sieht wirklich sehr schlimm aus, Miss McConnell.«
    Wie benommen nickte sie. »Beeilen Sie sich, bringen Sie ihn ins Haus, damit wir uns um ihn kümmern können.« Sanders und drei andere Männer hoben ihn vom Pferd und trugen ihn über die Hintertreppe ins Haus. Seine Hose war zerrissen und verstaubt von dem Sturz, den er vom Pferd gemacht hatte. Sein Hemd war rotdurchtränkt von der riesigen Wunde im Bauch. Aus einer weiteren Verletzung auf seiner Brust sickerte ebenfalls Blut.
    »Bringen Sie ihn ins Schlafzimmer.« Carly biß sich auf die Unterlippe, um die Angst zu unterdrücken, die sich ihrer bemächtigt hatte. Plötzlich verloren die hitzigen Auseinandersetzungen, ihre Meinungsverschiedenheiten und auch die Manipulationsversuche ihres Onkels an Bedeutung. Onkel Fletcher lag im Sterben. Er litt Schmerzen und hatte Angst. Auf seine Art war er gut zu ihr gewesen. Er war der einzige Verwandte, den sie noch hatte. Der Bruder ihrer Mutter. Und sie war die einzige, die ihm nahestand.
    »Caralee?« Er sprach ihren Namen so leise aus, sie verstand ihn fast nicht. Sie trat näher, als die Männer ihn auf die hohe Matratze legten und ihm die Stiefel auszuziehen begannen.
    »Ich bin hier, Onkel Fletcher.« Sie rang sich ein Lächeln ab und wischte sich die Tränen von den Wangen, dann faßte sie nach seiner Hand. Sie setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett. Ihre Beine wollten sie nicht länger tragen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Bettes halfen Cleve Sanders und Rita, ihm das zerrissene und blutdurchtränkte Hemd auszuziehen und seine Wunden auszuwaschen, auch wenn alle wußten, daß es sinnlos war.
    Ein leises Aufstöhnen kam über seine Lippen. Er holte tief Luft und atmete rasselnd aus. »Wollte nicht, daß es so ... kommt.« Er starrte zu ihr auf, die Wangen eingefallen von den Schmerzen, seine Haut so wächsern wie eine Kerze. »Wollte ... dafür sorgen ... daß es dir gutgeht. Deine Mutter... hätte sich das so gewünscht.«
    Sie vermochte kaum etwas darauf zu erwidern. Ihr schmerzte die Kehle. »Du hast dein Bestes getan, Onkel Fletcher.«
    »Hatte gehofft, du ... und Vincent...«
    »Ich weiß. Versuch nicht zu reden. Du brauchst deine Kraft.« Lieber Himmel, er würde wirklich sterben.
    »Keine ... Zeit dafür.« Sein schwacher Griff um ihre Hand verstärkte sich ein wenig. »Will, daß du weißt... auf meine Art ... habe ich dich lieb. Habe ich nie jemandem gesagt. Nicht... so. Nicht mal deiner Mutter. Habe ... ich immer bedauert.«
    Sie schluckte schwer. »Ich liebe dich auch, Onkel Fletcher. In den Jahren nach Mamas Tod war ich so einsam. Ich kam her, und du hast mir diese Einsamkeit genommen.«
    Er verzog das Gesicht vor Schmerzen. »Wollte, daß du glücklich wirst... das bekommst, was deine Mutter nie gehabt hat.« Er begann zu husten, und ein feiner Blutstrahl sickerte über seine blauen Lippen.
    Carly drückte ihm ein weißes Taschentuch gegen den Mund, um die Flüssigkeit wegzuwischen. Ihre Hände zitterten, und Tränen rannen ihr über die Wangen. »Ich bin glücklich, Onkel. Und ich habe alles, was ich mir je gewünscht habe - das verspreche ich dir.«
    Er musterte sie mit seinem wissenden Blick. »Du sprichst von dem Spanier. Du ... bist immer noch in ihn verliebt. Habe ich gleich von Anfang an gemerkt.«
    »Ich weiß, wie du ihn siehst, Onkel Fletcher, aber ...«
    »Er wird für dich sorgen ... daran habe ich nie gezweifelt. Ein guter Mann, wenn

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