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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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erzählt hatte, wie ihnen Rancho del Robles gestohlen worden war und fragte sich, ob die Urkunde von Thomas Garrison solch ein geheimes Vorgehen verdecken sollte.
    »Was wird passieren, wenn ich ihn nicht heiraten will? Wenn ich lieber jemanden möchte, den ich auch liebe?«
    Fletcher schnaubte verächtlich. »Sei nicht kindisch, Caralee. Liebe gibt es nicht. Ehen werden aus Vernunftgründen geschlossen. Es wäre vorteilhaft für uns beide, wenn du Vincent Bannister heiratest.«
    »Ich... bin noch nicht bereit für die Ehe. Ich möchte mir lieber etwas Zeit lassen und mir das überlegen. Ich habe Vincent doch gerade erst kennengelernt.« Mit einem Mal konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Es geschah alles viel zu schnell. Ihr war klar gewesen, daß ihre Entführung Folgen haben könnte, aber an so etwas hatte sie nicht gedacht.
    »Ich bin der einzige Verwandte, den du hast, Caralee«, sagte ihr Onkel. »Du mußt mir vertrauen, daß ich das Beste für dich tue.«
    Sie rang sich ein Lächeln ab. Natürlich hatte sie ihm viel zu verdanken. Er hatte sie gerettet und ihr eine Chance gegeben, ein neues Leben zu beginnen. Selbstverständlich wollte sie ihm gern einen Gefallen tun, nachdem er so viel für sie getan hatte. Auch wollte sie seine Anerkennung gewinnen, und vielleicht sogar seine Liebe.

Sie würde fast alles für ihn tun.
    Alles, nur nicht das.
    »Wie gesagt, Vincent ist sehr nett. Ich verstehe deine Sorge, aber abgesehen von Freundschaft empfinde ich nichts für Vincent Bannister, und deshalb werde ich ihn nicht heiraten.« Mit gestrafften Schultern erhob sie sich. Ihr dunkelblaues Reitkleid raschelte, als es die geschnitzten Stuhlbeine streifte. »Wenn du mich jetzt entschuldigst...«
    Er versuchte nicht, sie zurückzuhalten. Mit finsterem Blick sah er ihr nach, wie sie aus dem Zimmer rauschte.
    Fletcher wartete, bis sie die Tür hinter sich zugemacht hatte, dann trat er an das Sideboard und schenkte sich einen Drink ein. Im allgemeinen sprach er nicht so früh am Tag dem Alkohol zu, aber seine eigenwillige Nichte trieb ihn förmlich dazu. Ein widerstrebendes Lächeln huschte über sein Gesicht. Gewiß, teils bewunderte er sie. Sie besaß Mut, war schön und klug. Sie erinnerte ihn an seine liebe Schwester, Lucy, die einzige Frau, die er je wirklich respektiert hatte. Wenn er eine Frau gefunden hätte, die nur die Hälfte vom Geist seiner Nichte besäße, würde er sie gleich morgen vom Fleck weg heiraten.
    Was nicht bedeutete, daß er beabsichtigte, Caralee ihren Willen zu lassen.
    Er hob den feinen Kristallschwenker an, nahm einen Schluck Brandy und genoß die Wärme, die ihm in den Magen rieselte. Ein wenig seiner Spannung ließ nach. Caralee war anstrengender, als er gedacht hatte. Er hatte es ihr gleich zu Beginn angesehen, obwohl sie sich bemüht hatte, sanftmütig und umgänglich zu erscheinen. Sie brauchte einen Mann, der sie straff zu führen wußte, der mit ihr umgehen konnte, und es sollte ein Mann nach Fletchers Wahl sein.
    Er gönnte sich einen weiteren Drink. Vincent mochte ein wenig wie ein Milchgesicht wirken, aber Fletcher hatte ihn mit seiner Geliebten umspringen sehen. Der Junge zögerte nicht, seine Hand gegen sie zu erheben, wenn die Situation es erforderte. Er verstand es, die Frau an ihren Platz zu verweisen. Und seine Lust auf Bettsport würde sicherstellen, daß Caralee ihm Söhne schenkte.
    Zu diesem späten Zeitpunkt mochten ihre Nachkommen die einzigen Erben sein, die Fletcher Austin je haben würde.
    Er genehmigte sich noch einen Drink. Zumindest war das Mädchen nicht in Umständen. In der Hinsicht war er sich ziemlich sicher. Ebenso glaubte er, daß sie Vincent Bannister heiraten würde.
    Fletcher lächelte. Er bekam immer, was er haben wollte. Diesmal würde es nicht anders laufen. Er wußte genau, was zu tun war, um seine Nichte und den Sohn seines reichen Freundes bis Ende nächster Woche zu verheiraten.
    Teresa Apolonia de la Guerra liebte ihren Neffen Ramon, als wäre er ihr eigener Sohn. Sie hatte keine Kinder, denn sie war nie verheiratet gewesen. Ihr novio, Esteban, war mit knapp zwanzig Jahren im spanischen Krieg mit Napoleon ums Leben gekommen. Aber sie hatte ihn nie vergessen. Nur durch die enge Verbindung zu ihrem Bruder Diego und dessen Frau Anna Maria sowie ihren beiden Söhnen Andreas und Ramon war ihr in all den Jahren die Einsamkeit erträglich gewesen.
    Jetzt weilte Diego schon lange nicht mehr unter ihnen. Andreas war ihm gefolgt und würde bald an

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