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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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»Ich verspreche Ihnen eins - früher oder später finden wir ihn. Und wenn das passiert, wird er am höchsten Baum aufgeknüpft.« Carly erblaßte, aber der Sheriff lächelte nur. »Einen schönen Tag noch, Miss McConnell.«
    »I-ihnen auch, Sheriff Layton.« Sie rang sich ein freundliches Lächeln ab. »Danke, daß Sie gekommen sind.«
    Der schlaksige Sheriff nickte. Ihr Onkel begleitete ihn nach draußen, und Carly machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Mit einem Seufzer schloß sie die Tür hinter sich, durchquerte den Raum und sank auf die Satindecke, die über ihrem Bett lag. In gewisser Weise war es gut, wieder zu Hause zu sein. Das Haus ihres Onkels war luxuriös, verglichen mit der kleinen Hütte, die sie im Lager bewohnt hatte. Aber Ramon hatte einmal dort gelebt, und alles an dem Ort, angefangen von den handgefertigten Weidenmöbeln, den bunten gewebten Decken bis hin zu dem Geruch seiner Zigarren, der noch in den gemütlichen Räumen hing, hatte sie an ihn erinnert, und sie stellte fest, daß sie die Umgebung des Lagers vermißte.
    In Wirklichkeit vermißte sie natürlich Ramon. Doch sie konnte es sich nicht leisten, darüber nachzudenken. Es würde ihr nicht helfen, und je eher sie diese Wochen vergaß - sowie ihn -, um so besser für sie. Dennoch beschäftigte sie, was Ramon über ihren Onkel gesagt hatte. Hatte er sich tatsächlich Rancho del Robles widerrechtlich angeeignet? Das wollte sie auf jeden Fall versuchen herauszufinden, aber im Moment wollte sie erst einmal Ramon vergessen und alles, was in den Bergen geschehen war. Ihr Leben ging jetzt weiter.
    Carly seufzte. Sie wünschte sich, ihr Onkel würde die Angelegenheit auch vergessen, ihr keine endlosen Fragen mehr stellen und ihr die Möglichkeit geben, die Sache zu verwinden.
    Doch irgendwie fühlte sie, daß er ihr so leicht keine Ruhe lassen würde.
    »Nun, Jeremy, was meinen Sie zu der ganzen Sache?« Sie traten vor das weitausladende mit Ziegeln gedeckte Landhaus. Der Sheriff führte sein rotbraunes Pferd mit sich, während Fletcher neben ihm herging.
    »Schwer zu sagen, Mr. Austin. Es könnte sein, daß sie noch Angst hat. Vielleicht hat er ihr gedroht, wenn sie jemals verrät, wo sie sind, daß er wiederkommt und sie umbringt. Es kann aber auch sein, daß sie die Wahrheit sagt und nichts Hilfreiches weiß. Sie sagten selbst, sie ist neu in der Gegend hier und kennt sich nicht aus. Sie hatte auf jeden Fall Angst, daß er sie umbringen würde. Da erscheint es mir vollkommen natürlich, daß sie nicht mehr dorthin zurückfindet, wo sie sie hingebracht haben. Und nach dem, was sie sonst noch erzählt hat, wollten sie ganz woanders hin.«
    Fletcher nickte. Der Sheriff sprach laut aus, was er dachte. Im Zweifelsfall mußte er Caralee glauben. »Und was ist mit dem anderen? Sie sagt, der Bastard hätte sie nicht angerührt. Glauben Sie, das stimmt?«
    Der Sheriff hob seinen verschwitzten Hut und kratzte sich auf dem dünnbehaarten Kopf. »Eine Frau wie sie ... so hübsch und so ... da ist es verdammt schwer, das zu glauben. Aber um ihretwillen hoffe ich, daß es stimmt.«
    Fletcher sagte nichts dazu. Das war ein Thema, das er noch einmal aufgreifen wollte. Er hatte zu viel in das Mädchen investiert, um irgendwelche Risiken einzugehen. Er hatte sie absichtlich nach Westen geholt und sich gut überlegt, daß sie einen Mann heiraten sollte, der ihm in seiner politischen Karriere weiterhelfen konnte. Er wußte auch genau, wer dieser Mann sein sollte. Die Zeit, jetzt die Gelegenheit beim Schopf zu packen, war günstig - er konnte es sich nicht leisten, daß sich plötzlich herausstellte, sie trüge das Balg eines Verbrechers unter ihrem Herzen.
    Fletcher verabschiedete sich von dem Sheriff und kehrte ins Haus zurück. Er wollte Caralee die Möglichkeit geben, sich wieder einzuleben und das Schreckliche, das sie durchgemacht hatte, zu vergessen. Etwas Zeit wollte er ihr lassen, aber zu lange durfte er nicht warten. Falls Caralee in Umständen sein sollte, mußte er was unternehmen.
    Er mußte die Wahrheit wissen.
    Seine Pläne würde er sich von ihr nicht durchkreuzen lassen.
    Schließlich war die erste Woche um und ging in die nächste über. Carlys starke Willenskraft hatte sich ein paar Tage später wieder eingestellt, und sie schaffte es, Gedanken an Ramon und die Zeit im Lager entsprechend von sich zu weisen. Aber die Zweifel, die ihren Onkel betrafen, wurde sie nicht so leicht los.
    Am vergangenen Abend, als es vollkommen still im Haus

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