Geliebter Unsichtbarer
hereinschlüpfen. Bei ihrem Anblick fühlte er, wie sich sein Körper mit Wärme füllte. Sie lächelte ihn an und ging auf ihn zu. Ohne zu zögern, legte er seinen Arm um sie und zog sie an seine Seite.
„Du bist wieder da“, flüsterte sie.
Er drückte einen keuschen Kuss auf ihre Stirn. „Nicht mehr lange. Wir müssen wieder weg. Pearce bleibt als Einziger hier. Er wird dich beschützen, während ich weg bin.“
„Kann ich nicht mitkommen?“
„Nein. Du bist hier am sichersten. Ich möchte, dass du so weit wie möglich von den Dämonen entfernt bist.“
Sie drückte sich eng an ihn, und ihre Geste des Vertrauens stärkte ihn. Alles würde gut gehen, das spürte er in seinem Bauch.
„Lasst uns gehen!“, befahl Hamish.
Mit einem letzten Blick auf Leila folgte er Hamish hinaus. Manus wartete bereits am Portal auf sie und gab ihnen ihre Waffen.
Sie drei würden zurück zu dem alten Bauernhaus gehen, wo die Dämonen sie angegriffen hatten, aber dieses Mal würden sie auf der Hut sein.
Pearce würde die Wege der Ratsmitglieder verfolgen und sie darüber informieren.
33
Leila zitterte und schlang ihre Arme um ihren Oberkörper, während sie Pearce bei seiner Arbeit an der Konsole beobachtete.
Er warf einen Blick über seine Schulter. „Tut mir leid, der Raum muss wegen der Computer kühl gehalten werden. Warum holst du dir nicht eine Jacke aus Aidens Zimmer?“
„Ja, das ist eine gute Idee.“ Sie ging zur Tür, als sie hörte, wie die Rollen an Pearces Stuhl gegen den Boden kratzten.
„Aber komm sofort wieder. Ich habe Aiden versprochen, auf dich aufzupassen.“
Sie zögerte und überlegte, ob sie die Frage, die ihr im Kopf herumschwirrte, stellen sollte. Ihre Neugierde siegte. „Als ich hierher kam, sagte Enya, dass ich nicht hier sein dürfte. Aber ist dies nicht der sicherste Ort, um eure Schützlinge vor den Dämonen zu verstecken?“
Sie drehte sich halb zu ihm um und bemerkte, wie er sie beobachtete. „Das ist richtig. Aber Menschen sind hier nicht erlaubt, weil sie uns an die Dämonen verraten könnten. Und wenn diese jemals die Standorte unserer Portale finden, können sie uns vernichten. Es war töricht von Aiden, dich hierher zu bringen, das kann ich nicht leugnen.“
Leila spürte ihn zögern. „Es gibt ein ‚aber‘, nicht wahr?“
„Es gibt immer ein ‚aber‘. Wir haben darüber diskutiert, während du mit ihm in seinem Quartier warst. Wir wissen, dass Aiden zögern wird, dich zu töten, solltest du von den Dämonen beeinflusst werden, aber lass mir dir eine Sache klarmachen: Die Anderen, inklusive mir, werden nicht zögern.“
Ihr Atem stockte bei der enthüllten Bedrohung. Es sollte sie nicht überraschen, doch sie hatte von Pearce nie Feindseligkeit ihr gegenüber vernommen.
„Versteh mich nicht falsch, wir alle wollen, dass Aiden glücklich ist und du scheinst eine nette Frau zu sein, aber wenn du unsere Rasse verrätst, dann haben wir keine Wahl.“
Sie nickte, ihre Stimmbänder wie eingefroren. Sie war vielleicht ein Feigling, aber sie würde Aiden nie wieder hintergehen. Nach dem Vertrauen, das er ihr geschenkt hatte, würde sie lieber sterben, als ihn jemals wieder zu verletzen. „Ich verstehe, aber ich werde keinen von euch verraten.“
„Gut.“
Pearce wandte sich wieder seiner Konsole zu und Leila verließ den Raum. Als sie durch die stillen Gänge wanderte, die mit seltsamen Symbolen und Grafiken geschmückt waren, unterdrückte sie das Gefühl der Vorahnung, das sich ihre Wirbelsäule hinaufschlich. Sie machte sich um Aiden Sorgen. Was würde passieren, wenn Zoltan dieses Mal mit mehr als nur zwei Dämonen zurückkehrte, um ihnen den Garaus zu machen? Schon das erste Mal, als sie angegriffen hatten, waren sie so stark gewesen, dass Hamish und Aiden kaum in der Lage gewesen waren, sie zu besiegen.
Ihre Fingernägel knabbernd betrat sie Aidens Zimmer. In seinem Schrank fand sie eine Bomberjacke. Sie schlüpfte hinein und atmete tief ein. Ein schwacher Geruch von Aiden hing in der Luft und half ihr, ihre Nerven zu beruhigen. Als sie den Schrank schloss, fielen ihre Augen auf ihre Handtasche, die auf der Kommode lag, wo sie sie Stunden zuvor hingelegt hatte. Darin war alles, das sie noch besaß. Denn selbst die Kleidung, die sie trug, gehörte nicht ihr.
Enya hatte ihr ein Paar Jeans mit aufgenähten Metallknöpfen und Reißverschlüssen als Verzierung geliehen, die wirklich nicht ihrem Geschmack entsprachen. Doch Bettler durften nicht
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