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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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die menschliche Nahrungskette oder die Wasserversorgung einzuschleusen? Sie müssen davon abgehalten werden, bevor es so weit kommt. Wir müssen alle Spuren von Dr. Cruickshanks Forschung sowie alle Proben des Medikaments zerstören.“
    „Wenn das Medikament wirklich das tut, was du sagst“, räumte Norton ein, „dann stimme ich mit Cinead überein: Wir werden nicht eingreifen, bis der Sachverhalt bestätigt worden ist.“
    „Die Fakten erscheinen ziemlich klar“, meinte Ian. „Dr Cruickshanks Forschung ist gefährlich. Wir müssen uns darum kümmern. Jede Minute, die wir hier sitzen und mit Diskussionen verschwenden, bringt die Dämonen näher ihrem Ziel entgegen, wenn sie die Forscherin nicht schon gefunden haben.“
    „So viel ist dir also ein menschliches Leben wert“, sagte Riona. „Was, wenn es dein Leben wäre?“
    „Ich bin unsterblich“, knurrte Ian.
    „Auch du kannst getötet werden“, presste Riona hervor. „Mit den richtigen Waffen.“
    Barclay knirschte mit den Zähnen. Er hatte keine Lust, Zeuge eines Streits zwischen den beiden zu werden. „Entweder bleibt ihr bei euren Anmerkungen beim Thema, oder ihr könnt eure Meinungsverschiedenheiten draußen austragen. Für was entscheidet ihr euch?“
    Als er sie mit einem strengen Blick ansah, drückten beide ihre Lippen zusammen.
    Wade warf einen Blick auf die zwei, dann richtete er sich auf seinem Stuhl auf. „Wenn das, was Geoffrey sagt, wahr ist, wähne ich die Menschheit in großer Gefahr. Und es gibt wirklich nur einen Weg, eine Bedrohung wie diese zu handhaben. Wir sind nicht nur Hüter, wir sind auch Krieger; Kollateralschäden sind zu erwarten.“
    Barclay biss die Zähne zusammen. Wade war immer einer, der zuerst handelte, und danach Fragen stellte, und auch in diesem Fall schien es nicht anders zu sein. Er warf dem Ratsmitglied einen kurzen Blick zu. Ein Achselzucken war Wades Antwort.
    Geoffrey sah Barclay mit flehendem Blick an. „Primus, ich appelliere an dich. Wir können nicht zulassen, dass dies weitergeht. Die Gefahr ist zu groß; die Folgen könnten verheerend sein.“
    Barclay faltete seine Hände vor dem Gesicht und blies gegen seine Fingerspitzen. Für einen Moment schloss er die Augen. Es lag nicht an ihm, eine Entscheidung zu treffen, egal wie sehr er befürchtete, dass Geoffrey recht hatte. Ein Medikament, das einen menschlichen Geist in ein All-you-can-eat-Buffet für die Dämonen der Angst verwandelte, würde eine Welle des Bösen hervorrufen, die über die Welt hereinbrechen würde. Wenn mehr und mehr Menschen auf die bösen Einflüsse der Dämonen eingehen würden, würden Kriege die Erde verwüsten, Elend und Schmerz sich verbreiten. Angst würde eskalieren, und die Dämonen würden sich davon ernähren. Und mit jedem Menschen, den sie so auf ihre Seite bringen konnten, würden sie stärker werden.
    Bald würde die Welt vom Bösen überrannt werden: Mehr Menschen würden durch Krankheiten und Hunger sterben. Jedes Land würde unter Krieg und Konflikten leiden und es gäbe keine Friedenstruppen, keine Strafverfolgung, keine Organisationen, die humanitäre Hilfe leisteten. Jeder würde nur auf sich schauen. Armageddon.
    Barclay hob seine Lider. „Dann lasst uns abstimmen. Diejenigen von euch, die der Frau einen Hüter der Nacht zum Schutz zuordnen wollen, sollen ‚ja‘ stimmen. Diejenigen, die die Bedrohung beseitigen wollen, indem sie die Wissenschaftlerin und ihre Forschung beseitigen, sollen ‚nein‘ stimmen.
    Einer nach dem anderen legte seine Stimme ab, und die ‚jas‘ und ‚neins‘ prallten gegen die Wände der Ratskammer.
    Barclay hielt den Atem an, bis alle abgestimmt hatten und er seine eigene Stimme ablegen konnte.
    ***
    Aiden ging den langen Flur auf und ab, der zum Ratssaal führte und warf alle paar Sekunden einen Blick auf die geschlossene Tür. Es schien, als ob die Ratsmitglieder seit einer Ewigkeit dort drinnen waren, oder vielleicht meinte er das auch nur, weil er bestrebt darauf war, die Sache hinter sich zu bringen. Der Rat würde mit dem Ergebnis seiner letzten Mission unzufrieden sein, aber im gleichen Atemzuge einen Hüter der Nacht des Verrats zu beschuldigen, würde ihn nicht gerade beliebt machen.
    Seine Freunde im Komplex hatten ihn gewarnt und vorgeschlagen, dass er die Ratsmitglieder ihre eigenen Schlüsse ziehen lassen sollte. Er würde einfach die Tatsachen präsentieren, die er und seine Brüder aufgedeckt hatten, als sie nach Hamish gesucht hatten. Doch Aiden kannte sich

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