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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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hinein.“ Er deutete auf eine Einkerbung neben der Tür.
    Aiden tat, wie ihm geheißen wurde, und erlaubte dem anderen Hüter, einen Sensor von oben bis unten über seinen Körper zu schweifen. Es war eine Sicherheitsmaßnahme, damit keine Aufnahmegeräte in den Ratssaal gerieten, da alles, was sich dort abspielte, geheim bleiben musste.
    Als Aiden schließlich eintrat, schloss sich die Tür hinter ihm mit einem lauten Knarren.
    „Der Rat begrüßt dich, Hüter“, hieß ihn Primus willkommen.
    Aiden blickte ihn an, um seine Begrüßung entgegenzunehmen. Dann senkte er den Kopf. „Ich danke dem Rat, dass er mich empfängt, Primus.“
    Mit den Formalitäten hinter sich, war es nun an der Zeit, seine Neuigkeiten zu verkünden. Er konnte es nicht länger hinauszögern. „Ich bringe schlechte Nachrichten. Meine letzte Mission hat in einem Verlust geendet. Mein Schützling ist den Dämonen erlegen. Ich musste sie eliminieren.“
    Unterdrücktes Gemurmel ging durch die Versammelten.
    „So sehr wir diesen Vorfall auch bedauern“, meinte Geoffrey, „ist dies wohl kaum eine Angelegenheit mit der man den Rat belästigt. Du bist nicht der einzige, der in den letzten paar Wochen Schützlinge verloren hat. Die Berichte –“
    „Ich habe von den Berichten gehört“, unterbrach Aiden ungeduldig.
    Als Geoffrey und mehrere der anderen Ratsmitglieder schnaubten, wusste er, dass er gegen das Protokoll verstoßen hatte. Allerdings war bereits genug Zeit verschwendet worden. Er konnte sich nicht mit Formalitäten herumschlagen.
    „Was ich zu berichten habe, könnte damit zusammenhängen.“
    Als Geoffrey versuchte zu sprechen, hob Primus die Hand. „Lass ihn ausreden.“
    Nachdem er einen zusätzlichen Atemzug eingesogen hatte, erzählte Aiden, was sich in seinem Komplex abgespielt hatte.
    „Hamish ist verschwunden. Zuerst dachten wir, er wäre in einen Hinterhalt geraten, aber dann fanden wir sein Handy und seine Sachen.“
    „Und was soll das bedeuten?“, fragte Primus ihn neugierig.
    „Wir fanden sein Handy in einem Müllcontainer, zusammen mit all seiner Kleidung. Ordentlich gefaltet.“
    Mehrere Augenbrauen hoben sich. „Und was unterstellst du ihm?“, fragte Deirdre.
    Aiden schluckte den bitteren Geschmack in seinem Mund hinunter. „Als ich auf meiner letzten Mission zahlenmäßig den Dämonen unterlegen war, rief ich Hamish an. Er war mein Sekundant. Aber er kam mir nicht zu Hilfe. Ich habe Grund anzunehmen, dass er uns verlassen hat.“ Die nächsten Worte zu sprechen tat weh. Sein Herz schmerzte und zog sich zusammen, als er den Verlust durchlebte. „Ich glaube, er ist zu den Dämonen übergelaufen.“
    Er wünschte, er läge falsch, aber alles deutete darauf hin.
    Empörung füllte den Ratssaal.
    Cinead erhob sich von seinem Platz. Aiden hatte den Schotten schon immer gemocht und wusste, dass er ein gerechtes Urteil von ihm erwarten konnte. „Das sind schwere Vorwürfe, Aiden. Hamish ist ein geschätztes Mitglied unserer Gesellschaft, ein ausgezeichneter Krieger. Ich traue ihm Verrat nicht zu. Er hat einen starken Geist. Er ist einer der Hüter, der am wenigsten anfällig dafür ist, von den Dämonen beeinflusst zu werden.“
    „Dann erklär mir bitte, warum er mir nicht zu Hilfe gekommen ist, und warum wir seine Kleidung und sein Handy gefunden haben. Er entledigte sich all dem, was es uns möglich gemacht hätte, ihn zu finden.“ Aiden schleuderte Cinead einen anklagenden Blick entgegen. Vielleicht wollte das Ratsmitglied nicht glauben, dass ein Schotte wie er so etwas tun würde. „Warum haben die Dämonen meinen Schützling dann gefunden, obwohl ich sie getarnt hatte? Nur Hamish konnte wissen, wo wir waren.“
    Ian hob eine Hand. „Ah, das ist nicht ganz richtig, befürchte ich.“
    Aiden hob fragend eine Augenbraue, während mehrere Köpfe sich dem Ratsmitglied, das gesprochen hatte, zuwandten.
    „Wie ihr alle wisst, weiß jedes Ratsmitglied über jeden Auftrag Bescheid, der ausgehändigt wird. Jeder von uns könnte den Aufenthaltsort deines Schützlings gekannt haben. Nennst du uns alle auch Verräter?“
    „Nein, natürlich nicht!“, beeilte er sich zu antworten.
    „Dann könntest du vielleicht deinem Kollegen Hamish die gleiche Höflichkeit erweisen. Es könnte eine Vielzahl von Gründen geben, warum er verschwunden ist. Vielleicht wurde er gefangen genommen.“
    „Seit wann ziehen Angreifer ihren Opfern die Kleidung aus und falten sie dann schön?“, grummelte Aiden vor sich hin. Nur

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