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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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Hamish selbst ließ seinen geliebten Designer-Klamotten solch eine Pflege zukommen.
    Cinead nickte Ian zu. „Wir senden Hüter aus, um ihn zu suchen.“ Er winkte in Richtung Geoffrey. „Kannst du die Emissarii verständigen? Vielleicht können sie uns helfen.“
    Geoffrey nickte.
    „Ich will beim Suchteam dabei sein“, forderte Aiden.
    „Ich glaube nicht, dass das klug ist. Du bist emotional zu sehr involviert“, wies Cinead ihn zurück.
    Aiden warf einen flehenden Blick zu dem Ratsvorsitzenden. „Primus, ich appelliere an dich.“
    Das langsame Kopfschütteln zerstörte jegliche Hoffnung, dass er Hamish als erster finden würde und die Wahrheit aus ihm herausprügeln konnte.
    „Vater, ich flehe dich an“, sagte er, in der Hoffnung, dass dieser sich bei der Erinnerung daran, dass er nicht nur sein Primus, sondern vor allem sein Vater war, erweichen ließe.
    Er tauschte einen langen Blick mit seinem Vater aus. Die dunklen Haare des älteren Mannes zeigten ein paar verirrte Strähnen von Silber und sein kantiges Gesicht war voller Lachfalten. Braune Augen musterten ihn unter dunklen Wimpern hervor. Aiden wusste, dass er seinem Vater sehr ähnlich sah, und wenn sie nebeneinander stünden, würden viele glauben, dass sie Brüder anstatt Vater und Sohn waren.
    Wie alle Hüter der Nacht, alterte sein Vater verglichen mit Menschen nur geringfügig. Während die Nachkommen der Hüter der Nacht genauso wie menschliche Kinder heranwuchsen, verlangsamte sich ihre Alterung zu der Geschwindigkeit einer Schnecke, sobald sie ihr 25. Lebensjahr erreicht hatten. Selbst der älteste Mann ihrer Spezies, ein Hüter der Nacht, der über 1.500 Jahre alt war, sah aus wie ein Mann Ende Fünfzig. Die Zeit war gut zu ihnen.
    Schließlich schüttelte Primus seinen Kopf. „Ich fürchte, mein Sohn, das ist nicht möglich. Du wirst woanders benötigt. Wir haben einen Auftrag für dich.“
     

5
     
    Im getarnten Zustand ging Aiden außerhalb des Inter Pharma Gebäudes auf und ab. Nachdem er den Ratssaal verlassen hatte, hatte er die Akte mit den Einzelheiten seiner Mission von vorne bis hinten durchgelesen. Als er die letzte Seite erreicht hatte, hatte er sich bereits seine Meinung zu diesem Fall gebildet und insgeheim die Entscheidung des Rates in Frage gestellt. Angesichts der Einzelheiten, die in dem Bericht dargelegt waren, hätte er sich für die Beseitigung dieses Menschen entschieden. Es wäre die sicherste und zuverlässigste Art und Weise gewesen, um sicherzustellen, dass die Dämonen keinen Zugang zu dieser gefährlichen Droge erlangen würden.
    Als er jedoch Dr. Cruickshanks Bild, das in einem Umschlag hinten in der Akte gesteckt hatte, herausgezogen hatte, hatte sein Magen sofort einen merkwürdigen Salto gemacht. Er hatte erwartet, dass sie anders war . . . älter . . . und nicht so . . . schön. Aber es war nicht nur ihre Schönheit, die eine körperliche Reaktion in ihm auslöste. Er bemerkte den entschlossenen Blick in ihren Augen, den die Kamera eingefangen hatte. Was er in ihnen sah, zog ihn an: Stärke. Eine menschliche Frau, die stark war. Sie war nicht schwach oder leicht zu beeindrucken und nicht leicht zu verführen. Würde sie stark genug sein, um den Dämonen zu widerstehen, wenn sie sie fanden?
    Verärgert über sich selbst, dass ihn ein Bild in seiner Überzeugung schwanken ließ, drehte er sich abrupt um. Wie sie aussah, spielte keine Rolle. Es würde ihn nicht darin beeinflussen, wie er sie behandelte: mit äußerster Professionalität. Genauso wie er alle anderen behandelte. Und sollte es notwendig werden, sie zu töten, würde er nicht zögern.
    Aidens Blick wanderte die Straße hinunter. Die Gegend war eine Mischung aus Wohn- und Geschäftshäusern. Die Geschäfte waren schon lange geschlossen, aber ein paar der Restaurants weiter die Straße hinunter hatten noch geöffnet. Einige der Fenster in den umliegenden Bürogebäuden waren erleuchtet, und in den Wohnblocks sah er die Menschen ihrem Leben nachgehen, ihr Abendessen kochen und fernsehen. Er fühlte sich immer wie ein Dieb, wenn er Menschen beobachtete. Doch es war ihm zur zweiten Natur geworden. Alle Hüter der Nacht taten es.
    Er war schon immer neugierig gewesen. Schon während seines Trainings hatte er gerne Menschen beobachtet, um zu sehen, wie sie lebten. In vielerlei Hinsicht waren deren Leben so anders als sein eigenes, das aus Pflicht und Dienst bestand. Innerhalb dieser Appartements, zu denen er hinaufschaute, liebten und lebten die

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