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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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unvermeidlichen harten Aufprall auf dem Bürgersteig vor, aber nichts passierte. Entweder war sie tot oder Aiden war sicher auf seinen Füßen gelandet.
    „Sie können jetzt Ihre Augen wieder öffnen.“
    Zögernd schälte sie ihr Gesicht von seinem Hals und blinzelte. Als ob nichts geschehen wäre, standen sie plötzlich auf dem Bürgersteig vor ihrem Wohnhaus. Sie hatte keinerlei Kratzer an sich. Sie musste noch betäubt sein, da so eine Landung unmöglich war, vor allem nachdem der Flashover sie praktisch aus dem Fenster geschleudert hatte.
    „Wie . . . ?“
    Aber sie kam nicht dazu, ihre Frage zu stellen, weil seine Lippen sie vom Sprechen abhielten. Als hätte er dies schon hundertmal zuvor getan, legte sich sein Mund über ihren. Sein Kuss war reine Besitzergreifung, Erkundung und Begierde.
    Zu ihrer Überraschung erwiderte sie ihn ohne nachzudenken. Sie gab der Tatsache, dass sie gerade ihrer brennenden Wohnung entkommen war, dafür die Schuld. Oder den Drogen, die er irgendwie in ihr Getränk in der irischen Bar gegeben hatte. Vielleicht stand sie unter Schock. Es gab keinen anderen vernünftigen Grund, warum sie einen Mann küssen würde, der eindeutig in ihre Wohnung eingebrochen war, diese angezündet hatte und im Begriff war, sie zu entführen.
    Richtig, kein vernünftiger Grund, außer der Tatsache, dass er so männlich und so stark schmeckte. Seine Hände auf ihrem Rücken drückten sie gegen seine steinharte Brust, wo sein Herz so schnell schlug wie ihres, während seine Zunge in ihren Mund eindrang, und sie so verzweifelt küsste, als ob er seit Jahren keine Frau mehr geküsst hatte und nach ihrem Geschmack hungerte. Vielleicht so sehr wie sie selbst hungerte, denn sie konnte nicht aufhören, ihre eigene Zunge gegen seine zu streichen und mit ihm zu duellieren, ihn zu erforschen, so wie er sie erforschte. Es war Wahnsinn, und in vielerlei Hinsicht so falsch.
    Aber ihr Körper gehorchte ihrem Gehirn, das ihr zu befehlen versuchte, ihn wegzustoßen, nicht. Im Gegenteil, genauso wie er sie in ihrer Fantasie erregt hatte, wurde sie auch jetzt dort feucht, wo sich ihre Oberschenkel trafen. Und er konnte vermutlich ihre Hitze durch seine Kleidung spüren. Es war vollkommener Wahnsinn.
    Die entfernte Sirene eines Feuerwehrautos brachte sie zurück zur Besinnung und ließ sie ihren Kopf zurückziehen und die Verbindung durchtrennen. Er starrte sie an, seine Augen verdunkelt, seine Lippen rot und feucht von dem leidenschaftlichen Kuss, den sie ausgetauscht hatten.
    Dann wandte auch er plötzlich den Kopf, als hätte er die Sirene erst jetzt gehört. „Wir müssen von hier weg.“
    Über ihrem Kopf sah sie die Flammen aus den Fenstern ihrer Wohnung lodern. Sie versuchte, sich von ihm zu befreien und spürte den Boden unter ihren Füßen wieder. Sie wollte ihn wegstoßen, aber er war stärker. „Lass mich gehen“, bat sie.
    Er schüttelte den Kopf, sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich. „Nein. Zweimal hat jemand versucht, dich heute Abend zu töten. Ich wäre verrückt, dich aus den Augen zu lassen.“
    Was hatte er da gesagt?
    „Mich töten?“, war alles, was sie wiederholen konnte, während sie nervös um sich blickte und verzweifelt hoffte, dass die Feuerwehr um die Ecke schießen würde, damit sie ihr helfen konnten. Oder die Polizei, die sicherlich auch schon unterwegs war.
    „Ich werde später alles erklären, aber wir müssen jetzt gehen. Du bist hier nicht mehr sicher. Sie wissen, wo du bist.“
    Er ignorierte ihre Proteste und zerrte sie zu einem geparkten Auto auf der anderen Straßenseite. Ein Klick und die Lichter blitzten kurz auf und zeigten an, dass die Türen entriegelt waren. Ohne Umschweife lud er sie auf dem Beifahrersitz ab und schlug die Tür hinter ihr zu. In der Dunkelheit tastete sie mit ihren zitternden Fingern nach dem Griff. Doch bevor sie die Autotür öffnen konnte, saß er bereits im Fahrersitz und schnappte ihre Hand.
    Seine dunklen Augen sahen sie durchdringlich an. „Du vertraust mir vermutlich nicht, weiß Gott, die Umstände sprechen nicht für mich, aber wenn du leben willst, musst du bei mir bleiben.“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, ließ er den Motor an und schoss mit dem Wagen auf die Straße. Im Rückspiegel sah sie, wie die Feuerwehr um die Ecke schlitterte. Sie waren endlich gekommen, um das Gebäude vor der totalen Zerstörung zu retten, aber für sie war es zu spät. Sie war Aidens Gnade ausgesetzt. Und wer wusste, was er mit ihr vorhatte.
    Leila

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