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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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musste, wer und was er war. Dies durfte nur unter den widrigsten Umständen geschehen, zu denen diese Situation wahrscheinlich zählte.
    „Ich bin nicht die Art von Bodyguard, die man engagieren kann. Ich werde zugeordnet. Ich stelle keine Fragen, ich tue nur meine Pflicht.“ Zumindest meistens. Bei Leila hatte er mehr als nur seine Pflicht getan. Sie zu beobachten, während sie masturbierte und sie zu küssen, nachdem er sie gerettet hatte, war nicht Teil des Verhaltenskodexes der Hüter der Nacht. Geschweige denn seines persönlichen Ehrenkodexes.
    „Ich glaube dir nicht.“
    Das war zu erwarten. Er nickte. „Erinnerst du dich daran, dass du die Tür zum Schlafzimmer abgesperrt hast, nachdem du mich im Flur angetroffen hast?“
    „Ja.“ Sie hob trotzig ihr Kinn. Seltsamerweise mochte er diese Geste. Sie war kein Schwächling.
    „Einen Augenblick später stand ich in deinem Schlafzimmer. Du hast gesehen, wie ich hineingekommen war.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Ich war noch im Halbschlaf. Ich habe geträumt. Es war unmöglich.“
    Aiden konzentrierte sich auf eine Haarsträhne, die er ihr aus dem Gesicht streifen wollte. Sie sah so viel weiblicher aus, wenn ihr Haar offen anstatt zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war. „Du hast nicht geträumt. Du hast noch nicht einmal geschlafen.“
    Sie keuchte und ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    Oh Scheiße!
    Er hatte nicht vorgehabt, sie wissen zu lassen, dass er auch schon zuvor in ihrem Schlafzimmer gewesen war und sie beobachtet hatte. Es war ihm einfach herausgerutscht.
    Leila öffnete ungläubig ihren Mund, als sie gleichzeitig näher in Richtung Tür rutschte, um so weit weg wie möglich von ihm wegzukommen. „Du warst in meinem Schlafzimmer?“
    „Leila, es tut mir leid . . . Ich wollte nicht . . . Ich . . . Es tut mir leid.“
    „Oh, Gott, nein! Wie konntest du nur?“
    Er hatte sich schon die gleiche Frage gestellt, hatte aber immer noch keine Antwort darauf. Er hatte ihre Privatsphäre entweiht, und dafür gab es keine Entschuldigung.
    Er drehte den Kopf und sah hinaus in die Dunkelheit. Fand sie den Gedanken daran so widerlich? „Ich wollte nicht . . . Ich . . . “
    „Du hast mir zugesehen? Die ganze Zeit? Die ganze Zeit, während ich . . . “ Sie schloss ihre Augen. „Du hattest kein Recht, mich zu beobachten!“
    „Nein, das hatte ich nicht,“ gab er ernüchternd zu. „Es tut mir leid. Ich weiß nicht, was über mich gekommen war. Ich habe keinen guten Grund dafür.“ Und er würde keine Ausrede erfinden. Er allein war schuld. Er und seine unkontrollierbare Lust, die immer noch durch seine Adern floss.
    Als er sie wieder ansah, vermied sie seinen Blick.
    „Und ich glaube immer noch nicht, dass du durch die geschlossene Tür gekommen bist. Warum gibst du es nicht einfach zu: Du hast mich betäubt, mich beobachtet . . . und dann meine Wohnung in Brand gesteckt, dass du mich entführen konntest.“
    „Na gut. Es sieht so aus, als ob eine Vorführung angesagt ist.“
    Er drückte auf einen Knopf, um die Türen des Autos zu verriegeln. „Wie du siehst, habe ich die Türen abgeschlossen.“
    Dann konzentrierte er sich und verließ den Wagen genauso, als stünde die Fahrertür weit offen. Sein Körper passierte Glas und Metall, während er die ganze Zeit sichtbar blieb. Es war nicht notwendig, ihr zu zeigen, dass er sich auch unsichtbar machen konnte. Es würde nur mehr Fragen aufwerfen und mehr Zweifel schüren.
    Von außerhalb des Fahrzeugs sah er durch das Fenster hinein und bemerkte, wie Leila die Hand auf ihren Mund presste, während ihre Augen ihn entsetzt anstarrten. Gleichzeitig sah er jedoch auch die Erkenntnis, die sich langsam in ihre Züge schlich.
    Er stieg auf die gleiche Weise, wie er den Wagen verlassen hatte, wieder ein und ließ sich in den Fahrersitz fallen.
    „Glaubst du mir jetzt?“
    Sie nickte. Langsam senkte sie ihre Hand von ihren Lippen. „Was bist du?“
    „Ich bin ein Unsterblicher, ein Wächter, ein Krieger, der geschickt wurde, um dich zu beschützen.“
    „Ein Engel?“, fragte sie.
    Er schenkte ihr ein schiefes Lächeln. „Nein, wir sind keine Engel, am allerwenigsten ich.“ Er war sich ziemlich sicher, dass Engel nicht auf ihre Schützlinge geil waren. „Man nennt uns Hüter der Nacht, und wir beschützen Menschen vor den Dämonen der Angst.“
    Er legte seine Hand auf ihre und spürte, wie sie vor seiner Berührung zurückwich.
    „Bitte fass mich nicht

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