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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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all dem, was mir wegen ihnen widerfahren ist.“
    Aiden legte seine Gabel hin und kaute, während er seine nächsten Worte überdachte. Wie sollte er ihr erklären, dass sie, genau wie andere vor ihr, den Dämonen erliegen würde? „Es ist nicht so einfach, ihnen zu widerstehen, wenn sie versuchen, dich auf ihre Seite zu locken.“
    „Warum nicht? Jetzt, wo ich weiß, was sie sind und was sie vorhaben, haben sie ihre Macht über mich verloren. Es gibt nichts, womit sie mich auf ihre Seite locken könnten.“ Mit einer entschlossenen Geste hob Leila ihr Kinn und gab ihm damit zu verstehen, dass sie bereit war zu kämpfen.
    „Glaub mir, sie werden etwas finden, dem selbst du nicht widerstehen kannst. Sie werden lange genug nach deiner Schwachstelle suchen und etwas entdecken, das du wirklich willst. Sie werden dir die Erfüllung deiner Sehnsüchte versprechen, wenn du für sie arbeitest. Ich habe es oft genug mit ansehen müssen.“
    Sein letzter Schützling war der Versuchung erlegen. Die Dämonen mussten nur den richtigen Köder finden. Sie würden auch einen für Leila finden. Niemand konnte seine tiefsten Wünsche für immer verstecken, schon gar nicht ein Mensch. Und in letzter Zeit fragte er sich, ob selbst er als Hüter der Nacht seine tiefsten Wünsche nicht länger verbergen konnte.
    „Ich bin mit meiner Karriere nicht so weit gekommen, weil ich schwach bin“, behauptete Leila.
    „Das behaupte ich auch gar nicht“, konterte Aiden und versuchte, ruhig zu bleiben. „Ich erkläre dir nur, wie sie vorgehen. Sie sind sehr einfallsreich. Und sie werden nicht aufgeben, bis sie einsehen müssen, dass sich ihr Traum, dieses Medikament zu besitzen, in Luft aufgelöst hat.“
    „Du kannst nicht erwarten, dass ich mich bis in alle Ewigkeit verstecken werde. Das kann ich nicht tun. Meine Eltern . . . meine Arbeit, ich muss weitermachen.“
    Aiden stellte seinen fast leeren Teller auf das Tablett. „Doch genau das musst du tun, wenn du am Leben bleiben willst.“
    Ihre Augen verengten sich. „Aber du hast doch gesagt, dass die Dämonen mich nicht töten wollen, weil sie etwas von mir wollen.“
    Er starrte sie an. In seinem Inneren kämpfte er mit sich selbst darüber, ob er es ihr nochmals deutlich machen musste: Wenn sie für die Dämonen arbeitete, würde entweder er oder einer seiner Kollegen sie beseitigen. Als er ihr jetzt in die Augen sah, wurde ihm klar, dass er jedoch dazu nicht in der Lage sein würde. Würde er so weit gehen, sie gegen seine eigenen Brüder zu verteidigen, wenn sie versuchten, ihr wehzutun?
    Plötzlich weiteten sich ihre Augen und ihr Mund blieb offen stehen. „Oh, mein Gott, du meintest es ernst, oder? Du würdest mich ohne mit der Wimper zu zucken umbringen.“
    „So wie’s aussieht, würde er aber dabei keinen Spaß haben.“
    Beim Klang der vertrauten männlichen Stimme im Raum, riss Aiden seinen Kopf zur Tür und sprang gleichzeitig von seinem Sessel hoch.
    Scheiße!
    Der große robuste Fremde, der wie aus dem Nichts erschienen war und nun vor der Tür stand, war kein anderer als Hamish.
    „Hört auf damit! Ich halte das nicht mehr aus“, keifte Leila und knallte den Teller auf den Tisch.
    „Leila, hinter mich, sofort!“, befahl Aiden.
    Hamish sah genauso aus wie immer: dunkelbraune, kurze Haare mit ein paar längeren Strängen, die ihm in die Augen fielen. Er trug einen Vier-Tage-Bart und runzelte jetzt seine Stirn, wodurch seine Augenbrauen hochgezogen wurden.
    Aiden starrte seinen alten Freund an und zog seinen altertümlichen Dolch aus seinem Stiefel, bereit für einen Kampf.
    Als Leila sich nicht rührte, wiederholte er seinen Befehl. „Ich sagte, sofort!“
    Hamish hob eine Hand, seine Haltung seltsam entspannt. „Das ist nicht nötig.“
    „Was zum Teufel, Hamish! Du hast vielleicht Nerven, hier aufzutauchen.“ Aiden ging auf ihn zu, erleichtert und wütend zugleich. Erleichtert, dass sein Freund nicht tot war, und wütend, weil er nicht wusste, auf wessen Seite dieser stand.
    „Ich hatte keine andere Wahl, aber ich habe keine Zeit, das jetzt zu erklären. Wir müssen von hier weg.“ Hamish nickte Leila zu. „Hol deine Sachen. Hier ist es nicht mehr sicher.“
    „Den Teufel wird sie tun.“ Aiden blickte sie an. „Du darfst ihm nicht trauen, Leila. Er hat uns verraten. Er arbeitet wahrscheinlich für die Dämonen.“
    Mit einem Aufschrei stürmte sie zu ihm und Aiden drückte kurz ihren Arm.
    Hamish stieß einen hörbaren Atemzug aus. „Das ist nicht

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