Geliebter Unsichtbarer
willig war, einen von uns zu opfern.“
Ungläubig schüttelte Aiden den Kopf. „Jemand im Rat würde einen Hüter der Nacht töten lassen, um den Dämonen zu helfen? Aber warum?“
Hamish zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht. Jedenfalls noch nicht. Deshalb musste ich verschwinden. Die einzige Weise sicherzustellen, dass ich keinerlei Wanze an mir trug, war meine Kleidung und mein Handy zurückzulassen. Ich konnte dir nichts sagen. Es hätte dich nur in Gefahr gebracht. Du bist mein bester Freund. Ich konnte dir das nicht antun.“
Aiden nickte. Er verstand, und in der Situation hätte er das gleiche getan. „Brüder?“
„Immer“, antwortete sein bester Freund. Für einen Moment blickten sie einander in die Augen, ihr Vertrauen war wiederhergestellt.
„Und was jetzt?“
Hamish brachte das Auto vor einem kleinen Bauernhaus zum Stillstand. „Lasst uns reingehen, dann besprechen wir alles weitere.“
23
Aiden sank in die komfortable Couch im Wohnzimmer, während Leila sich entschuldigte, um sich im Bad frisch zu machen. Er selbst wollte sich jedoch ihren Geruch nicht von der Haut waschen. Noch immer schmeckte er ihren Kuss auf seinen Lippen, einen Kuss, den sie ihm leicht hätte verweigern können, doch offen erwidert hatte. So sehr er auch davon träumen wollte, gab es allerdings wichtigere Dinge zu bedenken.
„Wie hast du das Portal überhaupt gefunden?“
Hamish, der ihm gegenüber saß, drehte den Deckel seiner Bierflasche auf und trank fast die halbe Flasche leer, bevor er antwortete. „Durch Zufall. Eines Tages, als ich dachte, dass ich verfolgt würde, landete ich in diesem Strip-Club. Ich dachte, ich hätte jemanden in den Keller verschwinden sehen, also folgte ich ihm, fand aber niemanden. Stattdessen entdeckte ich das Portal. Der Staub war teilweise von dort weggewischt gewesen, wo das Symbol war, deshalb habe ich überhaupt erkannt, was es war.“
„Du glaubst also, es war ein Hüter der Nacht, der dir gefolgt und dann durch das Portal verschwunden ist?“
„Auf jeden Fall. Ich hätte bemerkt, wenn es ein Dämon gewesen wäre. In dem Club gibt es viel zu viele Leuchtreklamen, als dass ein Dämon dort hindurchstapfen hätte können, ohne Spuren zu hinterlassen.“
Aiden musste dem zustimmen. Einem Dämon wäre es unmöglich gewesen, an Hamish vorbeizukommen, ohne alle Neonlichter im Club zu zerstören. Aber der Gedanke, dass jemand vom Rat der Hüter ihre Feinde unterstützte, war noch beunruhigender.
„Verdächtigst du jemand Bestimmten?“ Einen Moment lang hielt er den Atem an. Doch als er dem Blick seines Freundes begegnete, kannte er die Antwort bereits.
„Niemand ist über einen Verdacht erhaben.“ Hamish machte eine kurze Pause. „Nicht einmal dein Vater.“
Aiden sprang auf und ging zur Küche, wo er sich ein Bier aus dem Kühlschrank holte.
„Es tut mir leid, so direkt zu sein, aber es könnte jeder sein. Und nur weil er dein Vater ist, macht ihn das nicht immun gegen die Einflüsse der Dämonen.“
Aiden drehte den Deckel der Flasche ab und warf ihn in den Abfalleimer, bevor er wieder in den offenen Wohnbereich zurückkehrte. „Mein Vater ist einer der willensstärksten Männer, die es gibt. Er würde niemals zulassen, dass ihn die Dämonen beeinflussen. Außerdem hat er alles, was er sich wünscht. Mit welchem Köder könnten sie ihn verführen?“
Das einzige, was alle in seiner Familie wollten, war, Julia zurück zu bekommen, doch selbst die Dämonen konnten keine Toten wieder auferstehen lassen.
Langsam ging er zurück zur Couch und ließ sich hineinfallen.
„Wenn ich wüsste, was in den Köpfen der Ratsmitglieder vorgeht, würde ich bestimmt nicht hier sitzen und mir darüber den Kopf zerbrechen. Ich würde das Arschloch kaltmachen. Wer auch immer es ist, er hat uns alle betrogen. Und uns in Gefahr gebracht“, sagte Hamish.
„Was schlägst du also vor, wenn man bedenkt, dass du ein gesuchter Mann bist?“
Hamish grinste. „Tja, da kommst du ins Spiel.“
„Warum habe ich plötzlich das Gefühl, dass ich ausgenutzt werde?“
„Wozu sind Freunde da? Darf ich dich daran erinnern, dass ich gerade deinen Arsch sowie den deines Schützlings gerettet habe? Und was für ein süßer Arsch es ist.“
Aiden funkelte ihn an. „Lass sie aus dem Spiel.“ Er war nicht in der Stimmung, Leilas begehrenswerte Details mit Hamish zu diskutieren.
„Also habe ich mich doch nicht geirrt. Du bist scharf auf eine Sterbliche. Du hörst nie auf, mich zu
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